Geldanlage

Positiver Einfluss der Nachhaltigkeit auf die Aktienperformance

„Nachhaltiges Investment kostet“ - So lautet ein hartnäckiges Vorurteil. Eine neue Studie beweist jedoch das Gegenteil. Statistische Berechnungen des Center for Corporate Responsibility and Sustainability der Universität Zürich (CCRS) in Kooperation mit der ETH Zürich und dem Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) Mannheim zeigen anhand von Daten der Bank Sarasin, dass nachhaltiges Investieren eine Strategie für Gewinner ist.

24.11.2008

Ob sich der Zusammenhang zwischen Nachhaltigkeit und finanzieller Performance auch durch harte statistische Fakten nachweisen lässt, haben das CCRS und das ZEW untersucht. Auf der Grundlage der Nachhaltigkeitsbewertungen der Bank Sarasin von rund 460 europäischen und US-amerikanischen Unternehmen wurde in ökonometrischen Analysen der Renditebeitrag ermittelt, den eine Verbesserung des Nachhaltigkeitsratings einbringt, wenn rein finanzielle Parameter wie Marktrisiko, Größen- oder Werteffekt herausgerechnet werden. Zusätzlich wurde die Renditedifferenz zwischen aggregierten nachhaltigen Aktienportfolios und nicht-nachhaltigen Portfolios analysiert, ebenfalls nach Herausrechnung des Einflusses finanzieller Parameter.
 
Die neuen Resultate reihen sich in die Mehrzahl ähnlicher Untersuchungen der letzten Jahre ein und bestätigen, dass Nachhaltigkeit keinen negativen Einfluss auf die finanzielle Performance von Aktienportfolios hat. Im Gegenteil: Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass Nachhaltigkeit die Aktienrendite sogar positiv beeinflusst. Die Resultate der ökonometrischen Einzeltitelanalysen zeigen einen signifikant positiven Einfluss des Unternehmensratings auf die durchschnittliche monatliche Aktienrendite zwischen 2003 und 2006.
 
Der positive Einfluss ist - je nachdem, welche Ratingkategorien, Zeiträume und Regionen betrachtet werden - unterschiedlich stark. Dies ist vor allem darauf zurückzuführen, dass ökologische und soziale Themen wie Klimawandel oder Globalisierung der Produktion von Alltagsprodukten und die damit verbundenen Risiken zunehmend in das Bewusstsein der Öffentlichkeit und auch der Finanzmärkte gelangt sind. Durch die im Zuge der gegenwärtigen Finanzkrise stark gestiegene Aufmerksamkeit für Risiken aller Art wird sich die Wechselbeziehung zwischen finanzieller Performance und Nachhaltigkeit in Zukunft weiter positiv entwickeln.
 
Die Nachhaltigkeitsanalyse von Unternehmen identifiziert und analysiert deren soziale und ökologische Risiken - Faktoren, die beispielsweise durch höhere Energiepreise oder schärfere Umweltgesetze, auch finanziell Auswirkungen haben. Nachhaltige Investments erlauben es Anlegern Gelegenheiten zu nutzen, die sich durch Identifizierung von Unternehmen ergeben, welche sich umweltfreundlich und sozial verantwortlich verhalten. Beispielhaft sind Anbieter aus den Bereichen neuer und kosteneffizienter medizinischer Behandlungsmethoden oder erneuerbarer Energien.
Quelle: UD
 
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