Geldanlage

BMZ: Mikrokredite unter Druck

Seit der "Bankier der Armen" und Friedensnobelpreisträger Muhammad Yunus sie in Bangladesch eindrucksvoll erprobte, ist die Vergabe von Mikrokrediten an Dorfgemeinschaften und Einzelpersonen zu einer weltweiten Erfolgsgeschichte der Entwicklungszusammenarbeit geworden: Millionen Menschen konnten sich mit ihrer Hilfe eine kleine, aber tragfähige Existenz aufbauen. Gerade auch Frauen profitieren davon. Immer mehr institutionelle und private Finanziers betraten in letzter Zeit diese Bühne. Doch durch die Finanzkrise ist auch diese Finanzierungsform unter Druck geraten.

15.01.2009

Foto: Marion Book
Foto: Marion Book
Den Institutionen, die sie vergeben, fließen weniger Mittel zu. Im Auftrag des BMZ beteiligt sich die KfW Entwicklungsbank - weltweit eine der größten und wichtigsten Institutionen auf diesem Gebiet - deshalb jetzt mit 130 Millionen US-Dollar an einem Fonds, der Refinanzierungsengpässe bei Mikrofinanzinstitutionen in Entwicklungs- und Transformationsländern abfedert. Bundesentwicklungsministerin Wieczorek-Zeul: "Wir müssen verhindern, dass diejenigen, die am wenigsten zum Scheitern der Finanzmärkte beigetragen haben, am meisten unter der Krise leiden." Insgesamt soll der Fonds über 500 Millionen US-Dollar verfügen.
 
Entwicklungsministerium sichert Mikrokreditvergabe

Im Auftrag des Bundesentwicklungsministeriums beteiligt sich die KfW Entwicklungsbank mit 130 Millionen US-Dollar an einem Fonds, der Refinanzierungsengpässe bei Mikrofinanzinstitutionen in Entwicklungs- und Transformationsländern abfedert.
 
Auch Mikrofinanzinstitutionen stehen in Folge der globalen Finanzkrise zunehmend unter Druck, da sich private Investoren zurückhalten und weniger Spareinlagen zufließen, so dass die Mikrofinanzinstitutionen teilweise von Zahlungsunfähigkeit bedroht sind.
 
Mikrokredite für Kleinstunternehmen sind von enormer Bedeutung, um das Wirtschaftswachstum in Entwicklungs- und Transformationsländern anzukurbeln und so Arbeitsplätze zu schaffen und zu sichern. Ein drastischer Rückgang in der Vergabe von Mikrokrediten würde für unzählige Menschen den Verlust ihrer mühsam aufgebauten Existenz bedeuten. Die Mittel aus dem Fonds wirken dem Rückgang der Kreditvergabe durch Mikrofinanzinstitutionen rasch entgegen. Bundesentwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul erklärt in diesem Zusammenhang: "Wir müssen verhindern, dass diejenigen, die am wenigsten zum Scheitern der Finanzmärkte beigetragen haben, am meisten unter der Krise leiden. Dies gilt besonders für die Frauen."
 
Der in Kooperation zwischen der KfW Entwicklungsbank und der bei der Weltbank angesiedelten International Finance Corporation (IFC) entwickelte Fonds soll zukünftig insgesamt über Mittel in Höhe von 500 Millionen US-Dollar verfügen. Deutschland gehört zu den weltweit führenden Gebern im Bereich Mikrofinanzierung. Das Bundesentwicklungsministerium setzt hierfür pro Jahr circa 130 Millionen Euro ein und unterstützt Mikrofinanzprogramme in 63 Ländern. Die KfW-Beteiligung am Mikrofinanzfonds ist eine zusätzliche Maßnahme in Folge der Finanzkrise. Das Engagement unterstreicht damit die große Bedeutung von Mikrofinanzierung als Bestandteil der deutschen Entwicklungspolitik.
Quelle: UD / na
 
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