Geldanlage

Grüne Unternehmen in der Finanzkrise besser aufgestellt

Nachhaltige Unternehmen sind in der aktuellen Finanzkrise viel besser aufgestellt als ihre Wettbewerber und zeigen in nahezu allen Industriesektoren an den Finanzmärkten eine deutlich bessere Performance. Das geht aus der aktuellen Studie "Green Winners: The Performance of Sustainability-focused Companies in the Financial Crisis" der Top-Managementberatung A.T. Kearney hervor.

13.03.2009

Foto: Marion Book
Foto: Marion Book
Die globale Analyse belegt, dass in 16 der untersuchten 18 Industrien nachhaltige Unternehmen im Untersuchungszeitraum von Mai bis November 2008 durchschnittlich eine um 15 Prozent höhere Performance erzielt haben als die gesamte Industrie. Jedes dieser Unternehmen konnte sich so durchschnittlich eine Marktkapitalisierung von über 500 Millionen Euro sichern.
 
Anhand des Dow Jones Sustainability Index und der Goldman Sachs Sustain Focus List ermittelten die A.T. Kearney-Experten weltweit 99 Unternehmen mit einer überzeugenden Nachhaltigkeitsverpflichtung und verglichen ihre Performance an den Aktienmärkten mit dem Industriedurchschnitt. Dabei zeigt sich, dass Nachhaltigkeit die Strategie-Basis für die meisten Outperformer im aktuellen schwierigen Wirtschaftsumfeld ist: "Unsere Studie unterstreicht, dass die Aktienmärkte nachhaltigen Unternehmen eher zutrauen, die Krise zu bewältigen und vor allen Dingen auch langfristig - sprich nach der Krise - weiterhin sehr erfolgreich zu sein", sagt Dietrich Neumann, Zentraleuropachef von A.T. Kearney: "Insbesondere geht es dabei darum, akut notwendige Maßnahmen zur Sicherung des Geschäftsbetriebs auch mit einer strategischen Langfristig-Perspektive zu bewerten und umzusetzen. Konkret heißt das, neben wirtschaftlichen Aspekten möglichst immer auch ökologische und soziale Aspekte zu berücksichtigen."
 
Unter den führenden Unternehmen wurde eine ganze Reihe gemeinsamer Merkmale identifiziert, die zeigen, dass Nachhaltigkeit weit über die enge Definition im Sinne von Umweltfreundlichkeit hinausgeht. Im Mittelpunkt stehen dabei die Fokussierung auf eine Langfrist-Strategie statt auf Erzielen kurzfristiger Ergebnisse, eine starke Unternehmensführung, robuste Risikomanagementstrukturen sowie eine lange Tradition von Investitionen in "grüne" Innovationen.
 
Umweltschonende Maßnahmen, die auch zu unmittelbaren Kosteneinsparungen und zur kurzfristigen Liquiditätsgenerierung führen - wie zum Beispiel eine Reduzierung des Verpackungsmaterials oder des Kraftstoffverbrauchs - haben sich bei führenden Unternehmen längst als Standard bewährt. Nun beweist die A.T. Kearney-Untersuchung, dass eine Investition oder Restrukturierung unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten auch langfristig eine sehr erfolgversprechende Methode ist, den Wert eines Unternehmens in den kommenden Monaten - und Jahren zu schützen.
 
"Zahlreiche der aktuell von Unternehmen eingeleiteten Maßnahmen greifen einfach zu kurz. Sie mögen zwar kurzfristig ein 'Überleben' sichern. Die Chancen jedoch, auch nach der Krise weiterhin eigenständig am Markt agieren zu können, verringern sich dadurch jedoch signifikant. Führende Unternehmen nutzen das aktuell extrem schwierige Marktumfeld sogar, um sich in eine optimale Ausgangsposition für die Zeit nach der Krise zu bringen", so Neumann.
 
Im Rahmen der Studie wurden 99 der größten Unternehmen analysiert, die anhand des Dow Jones Sustainability Index und/oder der Goldman Sachs Sustain Focus List als besonders "sustainable" eingestuft werden. Der Aktienpreis jedes dieser 99 Unternehmen wurde für den untersuchten Zeitraum mit 100 indexiert und dann in jedem Sektor gemittelt, um einen kombinierten Sustainable Company-Index für die Industrie zu erstellen. Diese Indizes wurden dann mit dem Dow Jones World und den STOXX global Indizes für diese Sektoren verglichen, um den Leistungsunterschied zu bestimmen.

Quelle: UD / pm
 
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