Geldanlage
Eco-Investments als globaler Megatrend
In Europa gehört es längst zum guten Ton. Die Vereinigten Staaten von Amerika wollen es, und auch Länder wie Abu Dhabi oder China sind inzwischen auf den Geschmack gekommen. Die Rede ist von Klimaschutzzielen und der Förderung Erneuerbarer Energien. Wie langfristig orientierte Anleger von dieser Entwicklung profitieren können und warum es sich lohnen sollte, in Aktien oder Fonds mit nachhaltigem Investmentansatz anzulegen, fragten wir John Griffith, Eco-Investmentexperte bei KBC Asset Management.
19.05.2009
Herr Griffith, können Sie uns einige Gründe nennen, warum es sich aus Ihrer Sicht derzeit lohnt, Geld nachhaltig zu investieren?
John Griffith: Der wichtigste Grund ist, dass sich weltweit die demographische Entwicklung zunehmend verschiebt, das heißt immer mehr Menschen leben immer enger zusammen. Im Jahr 1900 lebten auf der Erde noch 1,6 Milliarden Menschen. Heute liegt die Weltbevölkerung bereits bei 6,8 Milliarden und die Vereinten Nationen (UN) schätzen, dass es 2050 bereits etwa 9,2 Milliarden sein werden. Und jeder Mensch muss essen, benötigt sauberes Trinkwasser und Strom. Erschwert wird die Entwicklung zusätzlich dadurch, dass die Ballungsräume der Großstädte wie Magnete wirken.
Nach Schätzungen von KBC Asset Management werden bis 2030 rund 1,8 Mrd. mehr Menschen in den Großstädten leben als jetzt. In direktem Zusammenhang hierzu entsteht ein Ungleichgewicht bei Angebot und Nachfrage für natürliche Ressourcen wie Wasser, Energie und Grundnahrungsmittel. Auch der Klimawandel wird von der Bevölkerungsentwicklung beeinflusst: Immer mehr Menschen bedeuten nach überwiegender Expertenmeinung auch einen weiteren Anstieg des Klimakillers CO2 in der Atmosphäre. Dieser Entwicklung versuchen Regierungen weltweit entgegen zu wirken. Man könnte das Szenario noch weiter führen. Aber Fakt ist, in den nächsten Jahren stellen wir alle die Weichen für die Zukunft. Und davon werden Unternehmen aus dem Bereich Erneuerbare Energien, Müllentsorgung oder auch Infrastruktur immens profitieren!
Aber noch fließen Öl und Gas in Strömen, auch Wasser ist - zumindest in Europa - ausreichend vorhanden. Und der Slogan „Rettet die Umwelt“ hat seinen Reiz doch längst verloren. Also: Was geht das Thema Nachhaltigkeit die Anleger an?
Griffith: Natürlich fließt das Öl noch, aber die Reserven sind endlich und müssen aus immer tieferen Erdschichten gefördert werden. Das kostet immer mehr Geld und macht diesen Rohstoff auf lange Sicht neben der zunehmenden Knappheit immer teurer. Die Grundlagen für die Nutzung von Erneuerbaren Energien - Sonne, Wind, Erdwärme oder Wasser - stehen den Menschen dagegen völlig kostenlos zur Verfügung. Bei Trinkwasser herrscht schon jetzt in einigen Regionen der Erde Notstand. Marode Leitungssysteme, durch die viel Wasser bereits auf dem Weg zum Endabnehmer verloren geht, müssen saniert werden. Indien hat beispielsweise die geplanten Investitionen in die Infrastruktur nochmals verdoppelt. Von diesen Entwicklungen werden die Unternehmen profitieren.
Wie war denn die Performance der nachhaltig gemanagten Fonds in den vergangenen Monaten?
Griffith: Die Nachhaltigkeitsfonds konnten sich von der allgemeinen Marktsituation nicht abkoppeln, weil Anleger auf breiter Front Kapital aus dem Aktienmarkt abgezogen haben. Aber auf Fünf-Jahressicht erwiesen sich diese Produkte häufig als deutlich krisenfester als die herkömmlich angelegte Konkurrenz. Es ist also ein Gerücht, dass man mit nachhaltigen Investments kein Geld verdienen könne! Im Gegenteil: Clevere, langfristig orientierte Anleger setzen auf Eco-Fonds.
Sie haben eben gesagt, dass die Unternehmen von den Investitionen der Regierungen in Erneuerbare Energien und in die Sanierung der Infrastruktur profitieren werden. Ist es ein Vorteil oder ein Nachteil, so stark von der Politik abhängig zu sein?
Griffith: Definitiv ein Vorteil!
Warum?
Griffith: Zur Nutzung der natürlichen Ressourcen Sonne oder auch Wind müssen moderne Technologien entwickelt werden. Diese können nur dann gedeihen, wenn der Staat durch festgesetzte Einspeisevergütungen und Gesetze den Einsatz fördert. So können Unternehmen sich am Markt etablieren und die Forschung vorantreiben. Natürlich muss gewährleistet sein, dass diese Firmen irgendwann auch profitabel arbeiten - aber davon gehen wir aus, da die Bereiche Wind und Solar sich schnell entwickeln.
Wenn Sie für das zukünftige Wachstum der Unternehmen, die sich ökologische Ziele gesetzt haben, so zuversichtlich sind: Welche Erwartungen haben Sie dann für die Marktentwicklung?
Griffith: KBC Asset Management setzt darauf, dass auf Grund der vielfältigen politischen Bekenntnisse Unternehmen aus den Bereichen Erneuerbare Energien, Abfallbeseitigung oder auch Infrastruktur sich in den nächsten Jahren zum Jobmotor entwickeln werden. Studien in Amerika belegen, dass eine staatliche Investition von 100 Mrd. US-Dollar in Erneuerbare Energien und Energieeffizienz 2 Mio. neue Jobs schafft. Steckt die Regierung das gleiche Geld in herkömmliche Energie, entstehen nur 540.000 Arbeitsplätze. Dieses Beispiel verdeutlicht das enorme Potenzial für die Zukunft.
John Griffith: Der wichtigste Grund ist, dass sich weltweit die demographische Entwicklung zunehmend verschiebt, das heißt immer mehr Menschen leben immer enger zusammen. Im Jahr 1900 lebten auf der Erde noch 1,6 Milliarden Menschen. Heute liegt die Weltbevölkerung bereits bei 6,8 Milliarden und die Vereinten Nationen (UN) schätzen, dass es 2050 bereits etwa 9,2 Milliarden sein werden. Und jeder Mensch muss essen, benötigt sauberes Trinkwasser und Strom. Erschwert wird die Entwicklung zusätzlich dadurch, dass die Ballungsräume der Großstädte wie Magnete wirken.
Nach Schätzungen von KBC Asset Management werden bis 2030 rund 1,8 Mrd. mehr Menschen in den Großstädten leben als jetzt. In direktem Zusammenhang hierzu entsteht ein Ungleichgewicht bei Angebot und Nachfrage für natürliche Ressourcen wie Wasser, Energie und Grundnahrungsmittel. Auch der Klimawandel wird von der Bevölkerungsentwicklung beeinflusst: Immer mehr Menschen bedeuten nach überwiegender Expertenmeinung auch einen weiteren Anstieg des Klimakillers CO2 in der Atmosphäre. Dieser Entwicklung versuchen Regierungen weltweit entgegen zu wirken. Man könnte das Szenario noch weiter führen. Aber Fakt ist, in den nächsten Jahren stellen wir alle die Weichen für die Zukunft. Und davon werden Unternehmen aus dem Bereich Erneuerbare Energien, Müllentsorgung oder auch Infrastruktur immens profitieren!
Aber noch fließen Öl und Gas in Strömen, auch Wasser ist - zumindest in Europa - ausreichend vorhanden. Und der Slogan „Rettet die Umwelt“ hat seinen Reiz doch längst verloren. Also: Was geht das Thema Nachhaltigkeit die Anleger an?
Griffith: Natürlich fließt das Öl noch, aber die Reserven sind endlich und müssen aus immer tieferen Erdschichten gefördert werden. Das kostet immer mehr Geld und macht diesen Rohstoff auf lange Sicht neben der zunehmenden Knappheit immer teurer. Die Grundlagen für die Nutzung von Erneuerbaren Energien - Sonne, Wind, Erdwärme oder Wasser - stehen den Menschen dagegen völlig kostenlos zur Verfügung. Bei Trinkwasser herrscht schon jetzt in einigen Regionen der Erde Notstand. Marode Leitungssysteme, durch die viel Wasser bereits auf dem Weg zum Endabnehmer verloren geht, müssen saniert werden. Indien hat beispielsweise die geplanten Investitionen in die Infrastruktur nochmals verdoppelt. Von diesen Entwicklungen werden die Unternehmen profitieren.
Wie war denn die Performance der nachhaltig gemanagten Fonds in den vergangenen Monaten?
Griffith: Die Nachhaltigkeitsfonds konnten sich von der allgemeinen Marktsituation nicht abkoppeln, weil Anleger auf breiter Front Kapital aus dem Aktienmarkt abgezogen haben. Aber auf Fünf-Jahressicht erwiesen sich diese Produkte häufig als deutlich krisenfester als die herkömmlich angelegte Konkurrenz. Es ist also ein Gerücht, dass man mit nachhaltigen Investments kein Geld verdienen könne! Im Gegenteil: Clevere, langfristig orientierte Anleger setzen auf Eco-Fonds.
Sie haben eben gesagt, dass die Unternehmen von den Investitionen der Regierungen in Erneuerbare Energien und in die Sanierung der Infrastruktur profitieren werden. Ist es ein Vorteil oder ein Nachteil, so stark von der Politik abhängig zu sein?
Griffith: Definitiv ein Vorteil!
Warum?
Griffith: Zur Nutzung der natürlichen Ressourcen Sonne oder auch Wind müssen moderne Technologien entwickelt werden. Diese können nur dann gedeihen, wenn der Staat durch festgesetzte Einspeisevergütungen und Gesetze den Einsatz fördert. So können Unternehmen sich am Markt etablieren und die Forschung vorantreiben. Natürlich muss gewährleistet sein, dass diese Firmen irgendwann auch profitabel arbeiten - aber davon gehen wir aus, da die Bereiche Wind und Solar sich schnell entwickeln.
Wenn Sie für das zukünftige Wachstum der Unternehmen, die sich ökologische Ziele gesetzt haben, so zuversichtlich sind: Welche Erwartungen haben Sie dann für die Marktentwicklung?
Griffith: KBC Asset Management setzt darauf, dass auf Grund der vielfältigen politischen Bekenntnisse Unternehmen aus den Bereichen Erneuerbare Energien, Abfallbeseitigung oder auch Infrastruktur sich in den nächsten Jahren zum Jobmotor entwickeln werden. Studien in Amerika belegen, dass eine staatliche Investition von 100 Mrd. US-Dollar in Erneuerbare Energien und Energieeffizienz 2 Mio. neue Jobs schafft. Steckt die Regierung das gleiche Geld in herkömmliche Energie, entstehen nur 540.000 Arbeitsplätze. Dieses Beispiel verdeutlicht das enorme Potenzial für die Zukunft.
Quelle: UD / pm