Geldanlage

Weniger Armut durch mehr Arbeit in Afrika

Das Bundesministeriums für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (BMZ) und die KfW Entwicklungsbank haben den ersten regionalen Investitionsfonds für Kleinunternehmen in Subsahara-Afrika gegründet. Der Fond soll eine Stärkung der Privatwirtschaft durch langfristige Darlehen in Lokalwährung erreichen. Ziel ist die Verbesserung der Einkommenssituation der Menschen in Subsahara Afrika.

10.05.2010

Foto: AntoniaParadela
Foto: AntoniaParadela

Am Mittwoch, dem 5. Mai 2010, fand in Berlin die Unterzeichnung des ersten regionalen Investitionsfonds für Kleinst- kleine und mittlere Unternehmen in Subsahara-Afrika (Regional Micro, Small and Medium Enterprises Investment Fund for Subsaharan Africa, kurz: Regmifa) statt. In Anwesenheit von Gudrun Kopp, Parlamentarische Staatssekretärin des Bundesministeriums für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (BMZ), unterzeichneten Dr. Norbert Kloppenburg, Mitglied des Vorstands der KfW Bankengruppe, Vertreter der der spanischen Entwicklungsbank (AECID), von IFC, EIB und anderen Entwicklungsinstitutionen Verträge über ihre Beteiligung am Fonds.

Bei der Vertragsunterzeichnung wurden Investorenzusagen in Höhe von über 150 Mio. USD gezeichnet. Das BMZ und die KfW Entwicklungsbank werden sich in Höhe von rund 33 Mio. USD beteiligen. Insgesamt soll der Fonds bis 2014 ein Kreditportfolio von rund 200 Mio. USD aufbauen. Erstmals bietet ein Fonds Mikrofinanzinstitutionen in Subsahara-Afrika eine Palette von Finanzierungsinstrumenten wie langfristiges Fremdkapital und eigenkapitalähnliche Finanzierungen wie Nachrangdarlehen in Lokalwährung an.

Gudrun Kopp: "Erstmals bietet ein Fonds Mikrofinanzinstitutionen in Subsahara-Afrika eine Palette von Finanzierungsinstrumenten an, die in den nächsten fünf Jahren bis zu 300.000 Unternehmen finanzieren und damit bis zu 500.000 Arbeitsplätze schaffen und sichern sollen. Die Schaffung dieser Arbeitsplätze bedeutet einen signifikanten Beitrag zur Armutsbekämpfung und zur Eindämmung der Folgen der Wirtschaftskrise in Afrika."

Immer noch sind weite Schichten der afrikanischen Länder vom Wachstum und steigenden Wohlstand ausgeschlossen. Kleinste, kleine und mittlere Unternehmen haben kaum eine Chance, ihre Investitionen und ihr Wachstum mit adäquaten Kreditinstrumenten zu finanzieren. Es mangelt auf dem gesamten Kontinent an langfristigen Darlehen.

Die oftmals informell arbeitenden Kleinstunternehmen beschäftigen schon heute die meisten Menschen in Afrika, sind aber mangels Kreditmitteln kaum in der Lage, zu wachsen und zu investieren. Sie können deshalb ihre Markt- und Wachstumschancen bisher nicht nutzen und benötigte zusätzliche Arbeitskräfte nicht einstellen. "Mehr Arbeit bedeutet auch in Afrika: weniger Armut. Nur wer Geld verdient, kann sich in Afrika einen Arzt und Medikamente, Bildung und Vorsorge für schlechte Zeiten leisten. Deshalb soll REGMIFA das afrikanische Wirtschaftswachstum vertiefen und die Chance kleiner Unternehmen und armer Bevölkerungsschichten erhöhen, vom Aufschwung zu profitieren," sagte Dr. Kloppenburg.

Der Fonds wird die Mittel an 50 Mikrofinanzinstitutionen weiterreichen, die ihrerseits Kredite in lokaler Währung an rund 300.000 Kleinunternehmen vergeben. Das Besondere daran ist, dass sie kein Wechselkursrisiko haben und damit eine geringere Schuldenlast. Die Erfahrung zeigt, dass die überwiegende Mehrzahl der Endkreditnehmer Frauen sein werden, deren gesellschaftliche Stellung als Unternehmerinnen und Einkommensbezieherinnen gestärkt wird.

Zukünftige Investoren des Fonds werden neben dem Ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und der KfW Entwicklungsbank sein: Die IFC, Mitglied der Weltbankgruppe, die Belgian Investment Company for Developing Countries (BIO), die Development Bank of Austria (OeEB), die Development Bank of the Netherlands (FMO), die European Investment Bank (EIB), die European Commission-EuropeAid Co-operation, die French Development Agency (AFD), die Investment and Promotions Company for Economic Cooperation (PROPARCO), die Norwegian Microfinance Initiative (NMI), die Spanish Agency for International Cooperation for Development (AECID), das spanische Aussenministerium (MAEC), the Spanish Development Bank (ICO) sowie die African Development Bank (AfDB). Investmentmanager ist Symbiotics Investment Management S. A.

Die KfW Entwicklungsbank ist weltweit der größte Finanzier von Microfinance in Entwicklungs- und Transformationsländern. Allein im Jahr 2009 entfielen ein knappes Drittel der Zusagen (1,1 Mrd. EUR) auf den Finanzsektor.

Quelle: UD / cp
 

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