Geldanlage
Orientierung an Nachhaltigkeitsindizes unrentabel?
Investitionen in Unternehmen, die in Nachhaltigkeitsindizes aufgenommen werden, zahlen sich für Anleger an der Börse nicht generell aus. Dies behauptet eine Studie, welche die Entwicklung des Börsenwerts von 51 deutschen Unternehmen untersucht, die vor zehn Jahren in den Dow Jones Sustainability Index (DJSI) aufgenommen wurden.
08.12.2011
„Zunächst zeigt sich, dass im Großen und Ganzen die Hereinnahme in einen der DJSI-Indizes längerfristig keinen signifikanten Einfluss auf die Aktienrenditen der aufgenommenen Unternehmen hat. In der kurzen Frist unmittelbar nach dem Ereignis kann dagegen ein signifikant negativer Effekt nachgewiesen werden", so Marcus Wagner, Mitautor und BWL-Lehrstuhlinhaber an der Universität Würzburg.
Der DJSI World versammelt Unternehmen, die bei Nachhaltigkeit weltweit führend sind. Der (mittlerweile nicht mehr aufgelegte) DJSI STOXX bezog sich dagegen auf besonders nachhaltig wirtschaftende europäische Unternehmen. Neben ökonomischen Kriterien berücksichtigen die Nachhaltigkeitsindizes insbesondere ökologische und soziale Gesichtspunkte.
Eine höhere Aktienrendite ergab sich durch die Aufnahme in die beiden Indizes allerdings nicht, wie die Untersuchung zeigt. Wenn es überhaupt einen messbaren Effekt gab, dann war der negativ. So verloren die Aktien von Unternehmen, die im DJSI World gelistet sind, nach der Aufnahme in diesen Aktienindex durchschnittlich vier Prozent ihres Wertes. Beim DJSI STOXX dagegen hat es keine signifikanten Auswirkungen auf die Kursentwicklung gegeben.
„Zum einen muss die Nachricht über eine Aufnahme die Anleger erst einmal erreichen, wobei der DJSI World eindeutig den stärkeren Nachrichtenwert hat", erklärt Mitautor Andreas Ziegler, Professor am Institut für Wirtschaftswissenschaften der Universität Kassel. „Zum anderen kann eine Aufnahme in einen Nachhaltigkeitsindex für Investoren zumindest kurzfristig auch ein Signal dafür darstellen, dass dem entsprechenden Unternehmen künftig höhere Kosten für die Aufrechterhaltung dieses Status anfallen", ergänzt Wagner.
Als Reaktion darauf könnten einige Investoren die Aktien des Unternehmens abstoßen, was die kurzfristig abnorm negativen Renditen erklären würde. „Ein wesentlicher Grund für dieses Verhalten könnte auch darin liegen, dass Investoren das Risiko eines Reputationsverlusts befürchten, der eintritt, wenn das Unternehmen zu einem späteren Zeitpunkt wieder aus dem Index herausgenommen wird", erklärt der Betriebwirt.
Die Auswahlkriterien für den DJSI beruhen nicht ausschließlich auf Nachhaltigkeitskriterien. Maßgeblich für die Aufnahme in einen der Indizes sind neben dem Vorhandensein beispielsweise von Umweltmanagementsystemen oder Konzepten gegen Diskriminierung auch themenfremde Dinge wie die Höhe der Marktkapitalisierung. Dies erklärt, warum vor allem große Firmen im Dow Jones Sustainability Index auftauchen.
Trotzdem raten die Studienautoren den Aktionären keineswegs davon ab, in umweltfreundliche oder ethische Papiere zu investieren. Sie sollten sich wohlklingenden Indizes und Fonds allerdings mit gesunder Skepsis nähern und sich die Auswahlkriterien genau anschauen.
Der DJSI World versammelt Unternehmen, die bei Nachhaltigkeit weltweit führend sind. Der (mittlerweile nicht mehr aufgelegte) DJSI STOXX bezog sich dagegen auf besonders nachhaltig wirtschaftende europäische Unternehmen. Neben ökonomischen Kriterien berücksichtigen die Nachhaltigkeitsindizes insbesondere ökologische und soziale Gesichtspunkte.
Eine höhere Aktienrendite ergab sich durch die Aufnahme in die beiden Indizes allerdings nicht, wie die Untersuchung zeigt. Wenn es überhaupt einen messbaren Effekt gab, dann war der negativ. So verloren die Aktien von Unternehmen, die im DJSI World gelistet sind, nach der Aufnahme in diesen Aktienindex durchschnittlich vier Prozent ihres Wertes. Beim DJSI STOXX dagegen hat es keine signifikanten Auswirkungen auf die Kursentwicklung gegeben.
„Zum einen muss die Nachricht über eine Aufnahme die Anleger erst einmal erreichen, wobei der DJSI World eindeutig den stärkeren Nachrichtenwert hat", erklärt Mitautor Andreas Ziegler, Professor am Institut für Wirtschaftswissenschaften der Universität Kassel. „Zum anderen kann eine Aufnahme in einen Nachhaltigkeitsindex für Investoren zumindest kurzfristig auch ein Signal dafür darstellen, dass dem entsprechenden Unternehmen künftig höhere Kosten für die Aufrechterhaltung dieses Status anfallen", ergänzt Wagner.
Als Reaktion darauf könnten einige Investoren die Aktien des Unternehmens abstoßen, was die kurzfristig abnorm negativen Renditen erklären würde. „Ein wesentlicher Grund für dieses Verhalten könnte auch darin liegen, dass Investoren das Risiko eines Reputationsverlusts befürchten, der eintritt, wenn das Unternehmen zu einem späteren Zeitpunkt wieder aus dem Index herausgenommen wird", erklärt der Betriebwirt.
Die Auswahlkriterien für den DJSI beruhen nicht ausschließlich auf Nachhaltigkeitskriterien. Maßgeblich für die Aufnahme in einen der Indizes sind neben dem Vorhandensein beispielsweise von Umweltmanagementsystemen oder Konzepten gegen Diskriminierung auch themenfremde Dinge wie die Höhe der Marktkapitalisierung. Dies erklärt, warum vor allem große Firmen im Dow Jones Sustainability Index auftauchen.
Trotzdem raten die Studienautoren den Aktionären keineswegs davon ab, in umweltfreundliche oder ethische Papiere zu investieren. Sie sollten sich wohlklingenden Indizes und Fonds allerdings mit gesunder Skepsis nähern und sich die Auswahlkriterien genau anschauen.
Quelle: UD / pte