Geldanlage
Vernebelt CSR die Finanzberichterstattung?
Die Qualität der Finanzberichterstattung von Unternehmen mit einem hohen Grad an unternehmerischer Sozialverantwortung (CSR) lässt in vielen Fällen zu wünschen übrig. Zu diesem Schluss kommen Marcus Salewski und Henning Zülch vom Lehrstuhl für Accounting and Auditing der HHL Leipzig Graduate School of Management in einem aktuellen Arbeitspapier. "Wir konnten sehen, dass Unternehmen die als führend im Bereich CSR wahrgenommen werden, tendenziell eine geringere Qualität der Finanzberichterstattung aufweisen", sagt Zülch.
27.09.2012
Unternehmen können in gesellschaftsrelevante Projekte investieren, um ihre Reputation zu verbessern. "Es ist möglich, dass Unternehmen hinter der Fassade der CSR Bilanzpolitik betreiben", sagt Salewski. Die Entscheidung in CSR zu investieren, könne einerseits aus Eigennutz geschehen, um etwa das Ansehen des Unternehmens oder auch der einzelnen Führungskraft aufzupolieren.
"Man kann jedoch auch argumentieren, dass Unternehmen, die ihrer sozialen Verantwortung nachkommen, indem sie in CSR investieren, Bilanzpolitik betreiben, um diese Aufwendungen in ihren Finanzberichten auszugleichen", sagt Salewski. Die Unternehmen bewegen sich im legalen Rahmen. "Sie nutzen den Rahmen nur entsprechend aus. Der Sachkundige, der Bilanzen lesen kann, erkennt das", meint Zülch.
Das Ergebnis von Salewski und Zülch ist relevant für den Standardsetzer und für die Aufsichtsbehörden. Ihnen sollte klar sein, dass ein Anstieg von CSR-Aktivitäten nicht gleichbedeutend ist mit transparenteren und hochwertigeren Finanzberichten. Der Analyse der Leipziger Forscher liegt das "Good Company Ranking" der Kirchhoff Consult zugrunde. Dies ist ein Ranking der 90 größten europäischen Unternehmen hinsichtlich der Nachhaltigkeit ihrer Unternehmensführung.
"Man kann jedoch auch argumentieren, dass Unternehmen, die ihrer sozialen Verantwortung nachkommen, indem sie in CSR investieren, Bilanzpolitik betreiben, um diese Aufwendungen in ihren Finanzberichten auszugleichen", sagt Salewski. Die Unternehmen bewegen sich im legalen Rahmen. "Sie nutzen den Rahmen nur entsprechend aus. Der Sachkundige, der Bilanzen lesen kann, erkennt das", meint Zülch.
Das Ergebnis von Salewski und Zülch ist relevant für den Standardsetzer und für die Aufsichtsbehörden. Ihnen sollte klar sein, dass ein Anstieg von CSR-Aktivitäten nicht gleichbedeutend ist mit transparenteren und hochwertigeren Finanzberichten. Der Analyse der Leipziger Forscher liegt das "Good Company Ranking" der Kirchhoff Consult zugrunde. Dies ist ein Ranking der 90 größten europäischen Unternehmen hinsichtlich der Nachhaltigkeit ihrer Unternehmensführung.
Quelle: UD / pte