Leben & Wohnen

Die drei nachhaltigsten Wege, um zur Arbeit zu gelangen

Trotz Mobilitätschaos in der Großstadt fährt jeder zweite Deutsche mit dem Auto zur Arbeit, und das, obwohl in ganz Deutschland in regelmäßigen Abständen die Feinstaub-Grenzwerte überschritten werden. Mit all diesen Aspekten sehnen sich immer mehr Großstadtbewohner nach einer Alternative, um stressfrei, nachhaltig und unabhängig zur Arbeit zu gelangen. Wir stellen die drei besten Möglichkeiten vor und geben einen kleinen Ausblick darauf, wie die Zukunft unserer Stadtlogistik aussehen könnte.

26.05.2016

Die drei nachhaltigsten Wege, um zur Arbeit zu gelangen zoom

1. Deutschland tritt in die Pedale - Das Fahrrad

Etwa zwei Millionen Deutsche radeln täglich zur Arbeit und immer mehr werden Teil des Fahrradkults. Der Hype ist nachvollziehbar: Fahrradfahren macht Spaß, hält fit, baut Stress ab und ist gut für die Umwelt. Ein Fahrradfahrer vermeidet bei einem Arbeitsweg von 5 km bis zu 425 kg CO2 und spart 280 Euro pro Jahr. Abgesehen von Münster (38 Prozent) fährt der Rest der Republik eher sporadisch mit dem Rad. Das liegt vermutlich an der fehlenden Infrastruktur für die Zweiräder. Wenn es um den Ausbau der Fahrradstrecken geht, hinkt Deutschland im Vergleich zu den Fahrradmetropolen wie Amsterdam oder Kopenhagen weitaus hinterher. Allerdings steht uns noch viel bevor.

Insgesamt plant die Regierung den Radfahrern mehr Platz zum Rollen zu bieten. Laut dem Umwelt Bundesamt, werden sich bis zu 30 Prozent der Pkw-Fahrten auf den Radverkehr verlagern und zwischen Mülheim und Essen entsteht mit 100 Kilometer bereits die erste "Fahrradautobahn". Zusätzlich dazu, steigen die Fahrradanbieter kontinuierlich an und immer mehr neue Marken erscheinen auf dem Zweiradmarkt. Neue nachhaltige Konzepte wie Bike-Sharing etablieren sich. Aktuell existieren weltweit rund 600 Bike Sharing-Systeme mit einem Marktvolumen von mehr als 1,3 Milliarden Euro. Das Rad mutiert zu einem Statussymbol und der Kaufpreis beläuft sich teilweise in derselben Preisklasse wie manch ein Kleinwagen.

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2. Die verstärkte eigene Muskelkraft - Die E-Mobilität

Für Sportmuffel gibt es bequemere Lösungen, die auch nachhaltig sind - wie E-Bikes oder der E-Roller. Laut dem Zweirad-Industrieverband machen die E-Zweiräder ein Segment von rund zwölf Prozent des gesamten Fahrradmarktes aus, welches zudem am stärksten wächst. In 2013 wurden in Deutschland erstmalig mehr E-Bikes, als Motorräder und Mopeds verkauft. Diese smarten Zweiräder bieten im Vergleich zu dem Fahrrad eine bequemere Möglichkeit über größere Strecken zu fahren, ohne aus der Puste zu kommen. Gerade Pendler, die zwischen mehreren unterschiedlichen Transportmitteln wechseln, benötigen kleine, faltbare und handliche Fortbewegungsmittel.

Auf diese Nachfrage reagiert die E-Mobilitätsindustrie und wartet mit vielen innovativen Akteuren auf, die neue praktische und nachhaltige Lösungen für den urbanen Menschen bieten, wie beispielsweise der Mailänder Mobilitätstechnologe FlyKly. Das Unternehmen entwickelte im Oktober 2015 während ihrer Crowdfunding-Kampagne gemeinsam mit ihrer Fangemeinschaft, das weltweit erste Kick-Assist-E-Bike der Welt - das Smart Ped. Der schlichte Roller, sorgt mit seinem integrierten Elektromotor für einen zusätzlichen Schwung und verstärkt jeden Kick. Er ist faltbar und kann schnell zu einem Einkaufskorb umfunktioniert werden. Das Smart-Ped sowie die steigende Nachfrage der Konsumenten weisen darauf hin, dass die E-Mobilitätsszene noch mit vielen technologischen Entwicklungen aufwarten wird. Die E-Bikes und -Roller sind nicht nur nachhaltig, sie sind zudem auch effektiv und bieten eine gute Alternative zum Fahrrad.

3. Sliden, Speed Runs - Mit dem Longboard durch die Straßen schlängeln

Das Longboard wird als das Trend-Fortbewegungsmittel 2016 gehandhabt. Es ist länger als ein Skateboard und kürzer als ein Surfbrett. Im Gegensatz zum klassischen Skateboard sind die Longboards nicht so halsbrecherisch, man kann damit schnell fahren, Strecken zurücklegen und sich zur Arbeit schlängeln. Mit den großen Rollen, den breiteren Rad- und Achsständen ist es weitaus bequemer und bietet ein innovatives Fortbewegungsmittel. Es ist einfacher zu lernen, als das Skaten und im Vergleich zum Fahrrad bietet es einen zusätzlichen Spaßfaktor.

Mit Slides und kurzen Speed Runs rauscht der Großstadtbewohner durch die Straßen. Abgesehen davon, dass sie gut für die Umwelt sind, hält das lange Brett auch noch fit. Das Longboard wird mit der eigenen Gewichtsverlagerung gesteuert und trainiert zusätzlich dazu die Koordination und das Körperbewusstsein. Doch auch in diesem Bereich warten neue Anbieter mit gemütlicheren Varianten auf. Einen zusätzlichen Rückenwind gibt es mit dem Elektro-Skateboard. Mittels einer kabellosen Fernbedienung kann die Geschwindigkeit gemütlich auf dem Board reguliert werden. Der Akku hält zwischen 30 bis 40 Kilometer und kann auf dem Arbeitsplatz aufgeladen werden. Auch sie sind ein umweltschonendes Fortbewegungsmittel und begründen eine neue Epoche, mit der man dem Mobilitätschaos entkommen kann.

Fazit: Die Zukunft wird nachhaltig

"Mit der steigenden Urbanisierung und dem steigendem Bewusstsein der Großstadtbewohner gegenüber dem Umweltschutz, werden in den nächsten Jahren viele innovative nachhaltige Mobilitätskonzepte auf den Markt kommen", erklärt Geschäftsführer Marcello Segato von FlyKly über die Zukunft der Stadtlogistik. Die aufgeführten Alternativen sind nicht nur gut für die Umwelt, manche von ihnen fördern auch aktiv die Gesundheit und machen zudem auch Spaß.

Auch in der Politik entsteht ein Paradigmenwechsel bezüglich der Zukunft der Verkehrsplanung. So ist eine Fahrradautobahn geplant, der ÖPNV greift auf Ökostrom zurück und zusätzlich dazu setzt die EU Kommission die europäischen Staaten unter Druck. Mit der Leitinitiative für ein ressourcenschonendes Europa hat sich die Europäische Gemeinschaft das Ziel gesetzt, eine CO2-arme Wirtschaft für die EU zu schaffen, darunter fällt unter anderem ein rigides Fahrverbot für die Innenstädte an. Der Weg zur Arbeit wird somit in Zukunft unweigerlich anders aussehen. Letztendlich gibt es viele Wege zur Arbeit. Die Frage ist, für welches Transportmittel man sich entscheidet.

Quelle: UD/pm
 

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