Energiesparen in der Küche
Rund ein Drittel der in Privathaushalten verbrauchten Energie entfällt durchschnittlich auf die Küche und damit mehr als in jedem anderen Raum. Wer das Thema Energiesparen ernst nimmt, sollte sich also unbedingt einmal konzentriert mit der eigenen Küche beschäftigen. Im Ergebnis wird damit nicht nur ein Beitrag zum Umweltschutz und Nachhaltigkeit erbracht. Auch die Energiekosten dürften spürbar sinken.
09.02.2018
Größte Stromfresser in der Küche sind die üblichen Elektrogeräte wie Herd, Kühlschrank und Geschirrspülmaschine. Wenn eine Küche neu eingerichtet wird oder einzelne Geräte ausgetauscht werden, gilt: Die Hersteller haben in den vergangenen Jahrzehnten große Fortschritte dabei gemacht, ihre Produkte energieeffizienter zu konstruieren. Das sogenannte Energielabel gibt darüber Auskunft, wie sparsam die Geräte mit Energie umgehen. Derzeit ist die Einstufung als "A+++" das bestmögliche Kennzeichen für besonders energiesparende Haushaltsgeräte. Die eventuell beim Kauf etwas höheren Kosten für solche Angebote rentieren sich nach ein oder zwei Jahren durch den niedrigeren Energieverbrauch.
Energiesparen beim Herd
Der klassische Elektroherd mit Kochplatten aus Stahl verarbeitet die zugeführte Energie nicht sonderlich effizient. Deutlich besser fällt die Energiebilanz bereits für Modelle mit Glaskeramik-Kochfeldern aus. Optimal sind, soweit der Herd mit Strom betrieben wird, Induktions-Kochfelder. Gas als Energieträger wird in Profiküchen nicht nur deshalb nach Möglichkeit genutzt, um Temperaturen ohne Zeitverzug zu regeln, sondern auch, um grundsätzlich Energie zu sparen.
Im Alltag ist es wichtig, hochwertige Töpfe und Pfannen einzusetzen. Ein ebener Topfboden leitet die Wärme sehr viel besser weiter als ein gewölbter. Sandwichböden mit Aluminium oder Kupfer halten die Hitze besonders gut. Wann immer es möglich ist, einen Deckel zu benutzen, sollte dies auch geschehen, da dann fast keine Wärme unnötig entweicht. Weiter ist es ratsam, Töpfe und Pfannen auf entsprechend große Kochfelder zu setzen, da ansonsten unnötig Energie verpufft. Übrigens reicht oft die Restwärme zum Fertiggaren, also ruhig mal die Herdplatte etwa früher ausschalten. Bei Garzeiten von mehr als 40 Minuten empfiehlt sich der energiesparende Drucklufttopf.
Besonders energieintensiv ist der Gebrauch des Backofens. Im Vergleich zu Kochfeldern liegt der Energieverbrauch etwa viermal höher. Viele Gerichte können auch auf dem Herd statt im Backofen zubereitet werden. Im Backofen ist die Methode Umluft energieeffizienter als Ober- und Unterhitze. Meist kann auf ein Vorheizen verzichtet und bei längeren Backzeiten wieder die Restwärme genutzt werden. Unnötiges Öffnen der Backofentür führt zum Entweichen von Hitze, die dann energieintensiv erst wieder nachgeheizt werden muss.
Energiesparen beim Kühlschrank
Ein häufiger Fehler, der in Sachen Energiesparen mit dem Kühlschrank gemacht wird, ist eigentlich ganz simpel: Das Gerät steht an der falschen Stelle. Der Kühlschrank gehört nicht neben den Herd oder dorthin, wo die Sonne durch ein Fenster fällt. Auch der Geschirrspüler strahlt im Gebrauch Wärme aus. Der Kühlschrank sollte entfernt von Wärmequellen stehen, damit nicht unnötig viele Kälte erzeugt werden muss.
Der zweite weitverbreitete Irrglauben ist, dass tiefe Temperaturen besser kühlen. Minus 18 Grad im Gefrierfach und fünf bis sieben Grad Plus im Kühlschrank sind völlig ausreichend. Jedes Grad niedrigere Temperatur verbraucht rund sechs Prozent zusätzlichen Strom. Geprüft werden sollte auch, ob die Gummidichtungen an den Türen des Kühlschranks intakt sind. Es gilt zu vermeiden, warme Speisen zum Abkühlen in den Kühlschrank zu stellen.
Weiter sollten Größe von Kühlschrank und Gefrierfach/-schrank dem Bedarf angepasst sein, da leerstehender Raum in den Geräten mitgekühlt werden muss. Moderne Gefrierschränke verfügen teils über eine Non-Frost-Technologie und müssen nicht abgetaut werden. Bei älteren Geräten wird empfohlen, bei einer entstandenen Eisschicht von etwa einem Zentimeter abzutauen, damit der Stromverbrauch nicht steigt.
Der Geschirrspüler als Energiesparer
Immer noch denken manche Menschen, das Geschirrspülen von Hand sei die ökologisch sinnvollste Methode. Dem ist aber nicht so. Ein Geschirrspüler im Vergleich spart zum einen Wasser und zum anderen Energie, da weniger Wasser für den Spülvorgang erhitzt werden muss. Das Geschirr muss im Normalfall nicht vorgespielt werden, sondern kann schmutzig in den Geschirrspüler gestellt werden. Meist lässt sich auf den Vorspülgang verzichten. Ebenso ist der Strom verbrauchende Trockengang gar nicht nötig - es reicht, das Gerät nach dem Spülen abzustellen und die Tür zu öffnen. Das Geschirr trocknet von selbst. Die meisten Geschirrspüler verfügen über Energiesparprogramme.
Kleingeräte sparen Energie
Ein Tipp zum Schluss: Kleingeräte wie Kaffeemaschine, Eierkocher, Mikrowelle und Wasserkocher tragen meist zum Energiesparen bei und sind bequem zu handhaben. Sie sind eben für eine Aufgabe konstruiert und dafür optimiert. Wasser im Wasserkocher auf 100 Grad zu bringen, ist wesentlich energiesparender als den Herd anzuschalten. Die Mikrowelle kann oft statt Herd oder Backofen genutzt werden.
Zusammengefasst bietet die Küche großes Einsparpotenzial beim Energieverbrauch in Privathaushalten. Wer seine Küche und seine Gewohnheiten auf die hier gesammelten Hinweise hin überprüft, kann viel Energie sparen, ohne an Komfort zu verlieren. Noch mehr Energiespartipps für die Einbauküche gibt es bei Küche&Co.