Ökologisches Bauen – Drei Bauweisen und ihre Eigenschaften
In einer Zeit, in der Nachhaltigkeit und Ökologie immer wichtiger werden, um dem Klimawandel entgegen zu wirken, ist die Wahl der richtigen Bauweise alles andere als einfach. Jede Bauweise hat ihre ganz eigenen Vor- und Nachteile, die nicht immer leicht zu erkennen sind. Dieser Artikel soll einen kurzen Einblick in drei dieser Bauweisen gewähren und zeigen, welche der Aufgezeigten den größten ökologischen Fußabdruck hinterlässt.
08.10.2020
Das Holzhaus
Das Holzhaus wird, wie der Name schon verrät aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz gebaut und zählt somit zu den ressourcenschonenden Bauweisen. Ein Kubikmeter Holz bindet bis zu einer Tonne CO2 aus der Luft. Die in Deutschland verwendeten Hölzer sind überwiegend Kiefer und Fichte, die überall in deutschen Wäldern zu finden sind. Das hat den Vorteil, dass Lieferwege kurzgehalten werden und der An- und Abbau kontrolliert ist.
Die Energieeffizienz eines reinen Holzhauses schneidet im Vergleich zu den anderen Bauweisen eher schlecht ab. Durch gute Wärmedämmung lässt sich der Energieverbrauch allerdings reduzieren. Wer nachhaltig dämmen möchte, sollte auf Dämmstoffe wie Holzwolle oder Hanf setzen. Diese Art des Dämmens gewinnt, trotz des höheren Preises, immer mehr an Beliebtheit
Das Fertighaus
Beim Fertighaus werden vorgefertigte Module im Werk hergestellt und auf der Baustelle auf ein Grundgerüst gesetzt und fixiert. Das spart Zeit und Geld und ist einer der Gründe, welche das Fertighaus so beliebt machen. Bei dem Grundgerüst des Fertighauses wird in Deutschland zu 95 Prozent auf das Bauen mit Holz gesetzt. Wie schon beim Holzhaus werden dafür regionale Hölzer wie Fichte und Kiefer verwendet. Sobald das Grundgerüst steht, werden die Wände mit den Modulen aus Leichtbeton oder Ziegeln verkleidet. Die Wand besteht am Ende aus mehreren Schichten, wobei die meist mineralische Dämmung bereits in den Wänden integriert ist und eine gute Wärmespeicherung garantiert.
Das Massivhaus
Der Klassiker. Anders als Holz ist Stein kein nachwachsender Rohstoff. Materialen wie Kalksandstein und Tonziegel, aus denen Massivhäuser meist bestehen, müssen aufwendig abgebaut und hergestellt werden, was wiederum Energie und Ressourcen verbraucht. Zudem werden einige Materialien aus dem Ausland importiert, was die CO2 Bilanz für die Herstellung steigen lässt.
Dafür kann das Massivhaus mit seiner Energieeffizienz punkten. Durch die ohnehin dicken Wände des Massivhauses ist es im Sommer kalt und im Winter kann Wärme gut gehalten werden, was Heizkosten spart. Die richtige Dämmung verstärkt diesen Effekt. Auch hier sollte wieder darauf geachtet werden, dass möglichst keine umweltschädlichen Dämmmaterialen wie Styropor verwendet werden.
Fazit
Durch die Verwendung des nachwachsenden Rohstoffs hat das Holzhaus bei diesem Vergleich die Nase vorn. Gefolgt von dem Fertighaus welches von Grund auf eine gute Wärmedämmung besitzt. Das Massivhaus belegt wegen dem umweltbelastenden Abbau der verwendeten Materialien den letzten Platz. Doch, für alle der gezeigten Bauweisen gilt: Wenn man ein Auge auf die richtigen Baustoffe hat, kann man die Umweltbelastung relativ geringhalten. Durch gute Dämmung lässt sich viel Energie sparen und durch Photovoltaik und Wärmepumpen sogar erzeugen. Mehrkosten bei der Anschaffung rentieren sich in wenigen Jahren und werden unter bestimmten Voraussetzungen sogar gefördert. Umweltfreundlichem Wohnen steht heutzutage nichts mehr im Weg.