Nachhaltig wohnen: Diese Trends und Entwicklungen bewegen die Immobilienbranche
Umweltzerstörung, Artensterben, schwindende Ressourcen und der Klimawandel werden auch bei uns immer stärker sichtbar und spürbar. Immer mehr Menschen setzen sich damit aktiv auseinander und versuchen nachhaltiger zu konsumieren und zu handeln. Auch beim Thema Immobilien steigt die Nachfrage nach entsprechenden Konzepten. Die Bau- und Immobilienbranche muss sich darauf einstellen. Erste Trends zeichnen sich dabei bereits ab:
04.02.2022
Altimmobilien wiederbeleben
Altbauten abreißen und neu bauen war lange Zeit das bevorzugte Konzept in vielen Städten. Unmengen Bauabfälle und ein enormer Bedarf an Ressourcen waren die Folge. Dabei verfügen gerade Altimmobilien häufig über eine sehr solide Baustruktur, die eigentlich eine viel längere Nutzung ermöglichen würde. Nun erfolgt das Umdenken. Sanieren und Revitalisieren statt Abreißen heißt der neue Trend.
Optimale Raumausnutzung
Immer mehr Menschen brauchen immer mehr Raum zum Wohnen, Arbeiten und Leben. Aber unser Planet ist begrenzt. Verfügbare Räume müssen besser ausgenutzt werden. Neue Raumnutzungskonzepte sind gefragt. Wie das gehen kann, zeigt beispielsweise Mailand. Dort baute man ein Hochhaus mit integrierten Grünflächen in luftiger Höhe. Der Architekt Boeri plant weitere in China. Sie bieten Lebensraum, Lebensqualität und verbessern das Stadtklima.
Hierzulande setzt man verstärkt auf Mixed-Use-Immobilien. Wo Wohnen, Arbeiten, Einkaufen und Freizeitgestaltung gebündelt zu finden sind, steigen Energieeffizienz und Lebensqualität und das Auto kann auch mal stehen bleiben. Grüne Dächer oder Fassaden trifft man dabei ebenfalls immer häufiger an.
Energieeffizienz
Energieeffizienz ist eines der Hauptthemen, wenn es um nachhaltigere Immobilien geht. Durch eine entsprechende Bauweise mit einem Energiekonzept lassen sich Ressourcen einsparen, der CO₂-Ausstoß vermindern und obendrein Kosten sparen. Intelligente Gebäudetechnik, zeitgemäße Dämmung und erneuerbare Energien wie Geothermie oder Fotovoltaik sind hier die Grundlagen. Längst sind entsprechende Konzepte nicht mehr nur ein Thema für Gewerbeimmobilien oder große Wohnkomplexe. Auch private Häuslbauer legen mittlerweile Wert auf nachhaltiges Bauen und profitieren dabei von Förderprogrammen. Sämtliche energetischen Bestandteile solcher Häuser sind hier von vornherein optimal aufeinander abgestimmt.
Digitalisierung und künstliche Intelligenz
Immer mehr Technik macht nicht immer alles besser, schließlich verbraucht auch sie Energie und Ressourcen. Aber richtig eingesetzt, kann sie auch zu mehr Nachhaltigkeit im Alltag verhelfen. Bei Smart Home-Technologien sind deshalb nicht nur für Bequemlichkeit und Sicherheit ein Thema. Intelligente Gebäudetechnik kann auch Geld und Ressourcen sparen helfen. Reguliert sich beispielsweise die Heizung automatisch herunter, wenn die Bewohner bei der Arbeit sind, spart das viel Energie. Auch eine intelligente automatische Belüftung kann für Einsparungen sorgen.
Die steigende Bedeutung von E-Mobilität ist ebenfalls mittlerweile in der Bauplanung angekommen, sodass beispielsweise Ladestationen von vornherein berücksichtigt werden.
Gesundheit und Lebensqualität
Nachhaltigkeit bezieht sich nicht nur auf ökologische Aspekte. Sie soll auch die Lebensqualität des Menschen verbessern. Für die bauliche Gestaltung von Wohn-, Arbeits- und Lebensbereichen bedeutet das in Zukunft veränderte Herangehensweisen.
Das betrifft beispielsweise den Gesundheitsaspekt. Schadstoffarme Baumaterialien, ein gesundes Raumklima und eine angenehme Wohnumgebung tragen zur körperlichen und seelischen Gesundheit bei. Auch das wird bei der Bau- und Stadtplanung heute vermehrt einbezogen.
Unseren steigenden Raumbedarf zu decken und dabei Umwelt und Lebensqualität zu erhalten, bleibt trotz guter Ansätze eine Herausforderung, die viel Engagement erfordern wird.