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Natürliche Mittel zur Schädlingsbekämpfung: Das sollten Sie wissen

Schädlinge gehören zum Garten dazu, doch wenn sie sich an den sorgsam gepflegten Pflanzen zu schaffen machen, werden sie zur Plage. Es ist jedoch nicht nötig, gleich zu umweltschädlichen Mitteln zu greifen. Schließlich können Maßnahmen gesetzt werden, um die eigenen Pflanzen auf natürliche Weise vor Schädlingsbefall zu schützen.

28.06.2023

Natürliche Mittel zur Schädlingsbekämpfung: Das sollten Sie wissen

Warum auf Chemie verzichten?

Der Griff zum chemischen Schädlingsbekämpfungsmittel mag zwar einfach sein, doch Insektizide und Co. verunreinigen Böden, Luft und Wasser und können Rückstände auf Pflanzen und Früchten hinterlassen. Auch für Kinder und Haustiere, die gerne im Garten herumtollen, können die Mittel gefährlich sein. Doch die gute Nachricht ist: Es gibt auch einige natürliche Methoden, mit denen der Garten vor Schädlingen geschützt werden kann.

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Nützlinge anlocken

Eine einfache Möglichkeit, um unerwünschte Tiere aus dem Garten zu vertreiben, besteht darin, Nützlinge anzulocken, die Schädlinge besonders schmackhaft finden. Ein guter Tipp dafür ist, im Garten genügend Nahrung, Nistplätze und Verstecke anzubieten. Nützlinge mögen vor allem naturbelassenen Gärten, denn dort fehlt es ihnen nicht an Schutz und Nahrungsmöglichkeiten.

Natürliche Materialien wie alte Baumstämme, Reisighaufen, Steinhaufen und Totholzhaufen können dafür genutzt werden. Auch Hecken und Holzzäune bieten Unterschlupf. Igel, die gerne Schnecken verspeisen, fühlen sich dort besonders wohl und können so nützliche Zeitgenossen im Garten sein.

Samen und Beeren sollten an den Bäumen hängen gelassen werden, um Futter für Vögel zu bieten, die sich von Käfern ernähren. Und Marienkäfer gelten nicht nur als Glücksbringer, sondern fressen auch sehr gerne Blattläuse.

Den richtigen Zeitpunkt wählen

Wer sich zur Entfernung von Ungeziefer entschlossen hat, kann auch davon profitieren, den richtigen Zeitpunkt dafür zu wählen. In der Land- und Forstwirtschaft hat es bereits eine lange Tradition, mithilfe des Mondkalenders Schädlinge zu bekämpfen.

Demnach können unterirdische Schädlinge besonders an Stier-, Jungfrau- und Steinbocktagen eliminiert werden. Gegen oberirdische Tiere sollte man hingegen vorgehen, wenn der Mond im Krebs, im Schützen oder in den Zwillingen steht. Auf diese Weise sollen die Schädlinge dem Garten länger und effektiver fernbleiben.

Milch gegen Mehltau einsetzen

Der echte Mehltau ist eine Pilzerkrankung, die man an einem weißen, mehligen Belag auf den Blättern, Knospen oder Blüten erkennt. Ein einfaches, aber wirksames Hausmittel dagegen ist Milch, denn sie enthält Natriumphosphat, das den Mehltau-Pilz bekämpft und die Abwehrkräfte der Pflanze stärkt.

Um gegen Mehltau vorzugehen, mischt man Milch und Wasser im Verhältnis 1:8 und besprüht die Pflanzen damit zweimal pro Woche. Nach Möglichkeit sollte dafür frische Milch verwendet werden.

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Pflanzensud anlegen

Ein Pflanzensud ist eine ganz natürliche Methode, um Ungeziefer im Garten den Garaus zu machen. Frische oder auch getrocknete Wildkräuter sind dafür am besten geeignet. Nehmen Sie einfach zehn Gramm Pflanzen auf einen Liter heißes Wasser und lassen Sie das Gemisch einen Tag lang stehen. Verdünnen Sie es anschließend nochmal im Verhältnis 1:10 und schon kann es losgehen.

Blattläuse und Schnecken lassen sich am besten mit einem Sud aus Farnkraut vertreiben, während ein Brennnesselsud gegen Blattläuse und Spinnmilben wirksam ist. Rainfarn kann gegen Blattläuse und Holunderblüten gegen die Wühlmaus, den Maulwurf und den Kohlweißling eingesetzt werden.

Tipp gegen Blattläuse: Die kleinen Tierchen können oft einfach mit Wasser abgespritzt werden. Sollte das nicht reichen, können Sie Waschnüsse einsetzen, denn ihre Schalen enthalten Saponin, was eine schädlingsbekämpfende Wirkung hat. Kochen Sie einfach zehn Nüsse in einem Liter Wasser aus und sprühen Sie den abgekühlten Sud auf die entsprechenden Pflanzen.

Jauche anfertigen

Wer etwas mehr Zeit hat, kann auch Jauche anlegen, um gegen unliebsame Besucher im Garten vorzugehen. Brennnesseljauche etwa wirkt gegen Nacktschnecken, während eine Brühe mit Ackerschachtelhalm gegen Pilze und Spinnmilben eingesetzt werden kann.

Dazu werden die Blätter einfach in Wasser eingeweicht und an einen sonnigen Ort gestellt. Jeden Tag sollte etwas umgerührt werden und nach etwa zwei bis drei Wochen kann das Gemisch dann im Verhältnis 1:10 verdünnt auf betroffene Pflanzen gesprüht werden.

Gesundheit der Pflanzen fördern

Ein weiterer Tipp zur Vorbeugung gegen Schädlinge ist, die Widerstandskraft der eigenen Pflanzen zu fördern. Wer im Garten für nährstoffreiche Böden sorgt, Kompost verwendet und richtig düngt, kann die Abwehrkräfte seiner Gewächse stärken, damit sie Schädlingen nicht schutzlos ausgeliefert sind.

Auch hier kann bereits vorbeugend mit Sud, Jauche oder Tee gearbeitet werden, um die Pflanzen ausreichend zu stärken. Wildkräuter, Komposttee oder Algen eignen sich hierfür sehr gut.

Pflanzen zur Abschreckung setzen

Bestimmte Pflanzen riechen für uns wunderbar, doch Schädlinge mögen ihren Duft überhaupt nicht. Werden diese Pflanzen strategisch platziert, kann man seinen Garten auf geschickte Weise vor Schädlingen schützen.

Lavendel etwa hält Blattläuse und Mehltau von Rosen fern und sieht in Kombination auch noch sehr hübsch aus. Mit seinen ätherischen Ölen hält Dill Kohlweißlinge und Blattläuse fern. Es ist besonders effektiv, wenn er neben Zwiebeln, Petersilie, Liebstöckel und Basilikum gesetzt wird. Lauch hilft gegen Schimmelkrankheiten neben Erbsen, Bohnen und Mangold.

Schnecken mögen Nelken und Maiglöckchen nicht, Wühlmäuse hassen Knoblauch und Kartoffelkäfer können Meerrettich nicht ausstehen. Kapuzinerkresse macht sich gut in der Kombination mit Tomaten, denn durch ihre Senföle hält sie Pilze, Ameisen, Blattläuse und weiße Fliegen fern.

Quelle: UD
 

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