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Die Hanfpflanze als Multitalent in Sachen Nachhaltigkeit

Hanf ist eine der ältesten Nutz- und Kulturpflanzen in der Menschheitsgeschichte. Oft denken wir im ersten Moment an die berauschende Wirkung der THC-haltigen Varianten. Doch die Blätter, Fasern und Samen bieten eine breite Anwendungspalette – und das bei einem vergleichsweise geringen ökologischen Fußabdruck. Wir verraten, warum Hanf in Sachen Nachhaltigkeit kaum eine andere Pflanze das Wasser reichen kann.

26.07.2024

Die Hanfpflanze als Multitalent in Sachen Nachhaltigkeit

Lebens- und Nahrungsergänzungsmittel

Während die Herstellung medizinischer Pharmazeutika oft mit hohem Aufwand und Kosten verbunden ist, ist die Herstellung von Hanf im Vergleich besonders kostengünstig und umweltschonend.

Die bekanntesten Wirkstoffe aus der Hanfpflanze sind THC und CBD. Weniger bekannt ist das sogenannte Cannabinol (CBN). CBN ist ein Stoffwechselprodukt von THC und besitzt keine berauschende Wirkung. Die Wirkung von CBN ähnelt der von CBD, somit ist CBN antibakteriell, entzündungshemmend und krampflösend.

Kosmetik und Körperpflege


Auch in der Körperpflege findet Hanf Verwendung. Das Öl, das aus den Samen von Nutzhanf gepresst wird, wirkt entzündungshemmend und feuchtigkeitsspendend. Daher sind Pflegeprodukte mit Hanföl gerade für Personen mit Neurodermitis, Schuppenflechte oder allgemein trockener Haut interessant.

Bau- und Isoliermaterialien

Die Baubranche ist ein Bereich, den wir im ersten Moment vielleicht nicht mit Hanf in Verbindung bringen würden. Aber die Pflanze besitzt auch hervorragende Eigenschaften als Dämmmaterial.

Vielseitige Verwendungsmöglichkeiten

Es gibt wenige Pflanzen, die so vielseitig einsetzbar sind, wie Hanf:

● Nahrungsergänzungsmittel
● Kleidung
● Speiseöl
● Hautpflegemittel
● Schiffstaue
● Papier
● Hausdämmungen
● Geldscheine
● Türfüllungen und Dachhimmel von Autos
● Samen: nährstoffreiches Superfood
● und vieles mehr …


Textilien und Papier

Während Baumwolle nur im tropischen Klima wächst und daher weite Transportwege zurücklegen muss, kann Kleidung aus Hanf eine regional produzierbare Alternative sein. Ähnlich wie Leinen ist Kleidung aus Hanf besonders robust, angenehm auf der Haut und atmungsaktiv. Papier aus Hanf wurde bereits vor etwa 2.000 Jahren genutzt.

Die zahlreichen Einsatzmöglichkeiten machen Hanf zu einer besonders vielfältigen Nutzpflanze. Wie sieht es nun aber mit dem ökologischen Aspekt aus?

Die ökologischen Vorteile der Hanfpflanze

Ursprünglich stammt Hanf aus dem asiatischen Raum, vermutlich aus der Gegend rund um Kasachstan. Daher ist die Pflanze raue Witterungsbedingungen gewohnt und stellt wenige Ansprüche an den Boden. Hanf ist eine vergleichsweise genügsame Nutzpflanze und gedeiht prächtig bei nahezu jeder Bodenbeschaffenheit und in jeder Klimazone. Das wiederum bringt zahlreiche Vorteile mit sich.

Geringer Bedarf an Wasser

Vergleichen wir den Wasserbedarf von Hanf mit dem anderer Nutzpflanzen, fällt dieser verhältnismäßig gering aus. Als Tiefwurzler können die Wurzeln der Pflanze von den Wasservorkommen in tieferen Bodenregionen zehren.

Verzicht auf Pestizide

Hanf ist von Natur aus besonders resistent gegenüber Schädlingen. Dadurch kann der Einsatz von Pestiziden oft wesentlich reduziert, beziehungsweise sogar ganz überflüssig werden.

Positive Wirkung auf den Boden

Da die Wurzeln von Hanf eher in die Tiefe als in die Breite wachsen, lockern sie den Boden auf. Dadurch verbessert sich die Fruchtbarkeit des Bodens. Außerdem reduzieren die tief wachsenden Wurzeln die Erosion, also Schäden des Bodens durch Wind oder Wasser.

Bindung von CO₂

Hanf besitzt die Fähigkeit, besonders viel Kohlendioxid zu speichern. Ein Hektar Hanfpflanzen kann bereits 9 bis 15 Tonnen CO₂ speichern. Das entspricht der Speicherkapazität eines jungen Waldes. Im Gegensatz zu diesem benötigt Hanf allerdings nur etwa fünf Monate zum Wachsen.

Kurze Transportwege durch Anbau in Deutschland

Da Hanf auch in Mitteleuropa gedeiht, können lange Transportwege eingespart werden. Wer in Deutschland Hanf als Nutzpflanze anbauen darf, wird durch die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung kontrolliert.

Hanf: ein Vorbild in Sachen Nachhaltigkeit

Der unkomplizierte Anbau und die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten machen die Hanfpflanze zu einem wahren Nachhaltigkeits-Multitalent. Von Textilien über Lebensmittel bis hin zur Hautpflege – Hanf überzeugt durch seine positiven Eigenschaften und seinen geringen ökologischen Fußabdruck.

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Quelle: UD/cp
 

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