Energiesparhäuser – Definition und Unterschiede
So genannte Energiesparhäuser nicht nur gut für das Klima – sie kommen auch dem Bauherrn zugute. Indem benötigte Energie teilweise aus erneuerbaren Quellen gewonnen wird, ergibt sich beim diesen Häusern ein großes Sparpotenzial. Wann ein Haus wirklich energiesparend ist und welche unterschiedlichen Energiesparhäuser es gibt, beantworten wir in diesem Beitrag.
26.07.2024
Was ist ein Energiesparhaus?
Per Definition werden alle Häuser, die besonders wenig Energie benötigen, als Energiesparhäuser bezeichnet. Als Vergleich dienen Werte eines Durchschnittshauses. Wie hoch der Energiebedarf bei diesen Häusern konkret ist und wie viel Energiekosten eingespart werden können, ist nicht näher definiert. Allerdings gibt es auch bestimmte Arten von Energiesparhäusern, bei denen konkrete Einsparungen gegeben sein müssen, so zum Beispiel für das Nullenergiehaus. Grundlage für den Bau energiesparender Häuser ist die Energieeinsparverordnung (EnEV).
Diese Energiesparhäuser-Typen gibt es
Wenn vom Energiesparhaus die Rede ist, bezieht man sich nicht auf einen spezifischen Standard. Daher werden mit diesem Begriff unterschiedliche Häusertypen bezeichnet, welche sich durch eine besondere Energieersparnis auszeichnen. Dazu gehören das Passivhaus, das Nullenergiehaus, das Plusenergiehaus sowie Niedrigenergiehäuser und förderfähige KfW-Effizienzhäuser.
Passivhaus
Wer ein klimafreundliches Energiesparhaus bauen möchte, kann sich für ein Passivhaus entscheiden. Dieses zeichnet sich dadurch aus, dass es seine Energie indirekt, also passiv, gewinnt. Sonneneinstrahlung, Körperwärme der Bewohner sowie die im Haus vorhandenen technischen Geräte sorgen für die benötigte Wärme; dank guter Dämmung ist in der Regel keine Heizung erforderlich. An besonders kalten Tagen kann eine Notheizung mit Hilfe von auf dem Dach installierten Sonnenkollektoren genutzt werden.
Wichtige Merkmale:
- verbraucht 90 % weniger Heizenergie als ein Haus im Baubestand, sowie 75 % weniger Heizenergie als ein Neubau
- Primärenergiebedarf darf im Jahr pro Quadratmeter Nutzfläche 60 Kilowattstunden nicht überschreiten
- Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung
- häufig große Fenster auf der Südseite des Hauses
Nullenergiehaus
Alleinstellungsmerkmal beim Nullenergiehaus ist, dass der Energieverbrauch ausschließlich mit selbst erzeugter Energie gedeckt wird. In diesem Fall ist eine äußerst gute Dämmung wichtig. Außerdem sind Nullenergiehäuser luftdicht und mit einer Anlage zur Energieerzeugung wie beispielsweise einer Photovoltaikanlage ausgestattet.
Wichtige Merkmale:
- dreifach verglaste Fenster
- gut gedämmtes, im richtigen Winkel stehendes Dach
- sehr gut isolierte Wände
- Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung
Plusenergiehaus
Erzeugt ein Haus wesentlich mehr Energie als es verbraucht, bezeichnet man es als Plusenergiehaus. Damit die hohe Sonneneinstrahlung optimal genutzt werden kann, werden Plusenergiehäuser häufig südseitig gebaut. Typisch sind großflächige Photovoltaik-Anlagen auf dem Dach. Diese können mit 1.500 bis 3.000 Kilowattstunden im Jahr mehr Solarstrom erzeugen als die Bewohner benötigen.
Wichtige Merkmale:
- Grundlage sind die Mindestanforderungen des Nullenergiehauses
- gewinnt mehr Energie als es verbraucht und speist diese ins Stromnetz ein
- Verwendung thermischer Solar- und Photovoltaikanlagen
Niedrigenergiehaus
Mittels guter Dämmung und durch den Einsatz energiesparender Heizungs- und Kühlungssysteme erreichen Niedrigenergiehäuser einen niedrigeren Energieverbrauch als herkömmliche Häuser.
Wichtige Merkmale:
- niedrigerer Energieverbrauch als der Standard
- hoher Dämmstandard
- Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung
KfW-Effizienzhaus
Erreicht ein Haus durch die Kreditbank für Wiederaufbau (KfW) definierte Energiestandards, handelt es sich um ein KfW-Effizienzhaus. Energiesparendes Bauen wird von der KfW durch zinsgünstige Kredite und Zuschüsse belohnt.
Wichtige Merkmale:
- wesentlich ist die Energieeffizienz, wobei Primärenergiebedarf und Transmissionswärmeverlust in Relation zueinander gesetzt werden
- förderfähig