So kommt die Hanfpflanze der Umwelt und Gesundheit zugute
Die Hanfpflanze (Cannabis) zählt zu den ältesten Kulturpflanzen der Welt und ist vielseitig nutzbar. Bis heute wird sie für ihre wertvollen Inhaltsstoffe geschätzt, die der menschlichen Gesundheit zugutekommen. Außerdem leistet die Pflanze einen bedeutenden Beitrag zum Umweltschutz. Nicht umsonst wird Hanf daher oft als Superpflanze bezeichnet. Wir verraten, welche konkreten Vorteile sich für Umwelt und Gesundheit ergeben.
26.11.2024
Hanf – ein echter Alleskönner
Hanf gehört zur Familie der Cannabaceae und ist eine der ältesten Nutzpflanzen der Menschheitsgeschichte. Sie wird seit Jahrtausenden für verschiedenste Zwecke genutzt – z. B. für die Gewinnung von Textilien oder Lebensmitteln. Nachfolgend geben wir einen kurzen Überblick, wie die einzelnen Bestandteile der Hanfpflanze verwendet werden:
Blüten
Die Blüten, insbesondere die weiblichen, sind der wertvollste Bestandteil der Hanfpflanze, da sie reich an Cannabinoiden, z. B. CBD und THC, sind. CBD wird z. B. in Tees oder Backwaren verwendet. Auch in der Medizin findet dieses Cannabinoid Verwendung – z. B. zur Schmerzlinderung, bei Angst- und Schlafstörungen oder bei neurologischen Erkrankungen.
Samen
Die Hanfsamen sind sehr nährstoffreich, weshalb sie als Superfood gelten. Dank ihres hohen Gehalts an Proteinen, Vitaminen, Mineralstoffen und gesunden Fettsäuren werden sie z. B. gerne als Topping für Müslis, als Mehl für Brot und Kuchen sowie als Hanfsamenöl für Salatdressings eingesetzt. Auch in der Haut- und Haarpflege punkten die Samen mit ihren wertvollen Inhaltsstoffen.
Fasern
Die Fasern der Hanfpflanze, die aus ihren robusten Stängeln gewonnen werden, zählen zu den vielseitigsten und nachhaltigsten Rohstoffen. Seit Jahrtausenden werden sie z. B. zur Herstellung von Stoffen, Papier, Baustoffen und Seilen verwendet.
Blätter und Pflanzenreste
Die Blätter und Pflanzenreste, die nach der Ernte von Blüten, Samen und Fasern übrig bleiben, sind keineswegs Abfall. Sie werden z. B. zu hochwertigem Einstreu für Tiere verarbeitet, als nährstoffreicher Dünger eingesetzt oder zur Gewinnung von erneuerbaren Energien genutzt.
Was sind CBD und THC?
CBD und THC sind Cannabinoide, d. h. chemische Verbindungen, die in der Hanfpflanze vorkommen. Sie unterscheiden sich hauptsächlich in ihrer Wirkung. CBD (Cannabidiol) wirkt nicht psychoaktiv, macht also nicht high. THC (Tetrahydrocannabinol) ist dagegen psychoaktiv und für seine berauschende Wirkung bekannt. Im Jahr 2024 kam es in Deutschland zur Legalisierung von Cannabis mit unterschiedlich hohen THC-Konzentrationen.
Vorteile für die Umwelt
Hanf ist ein umweltfreundliches Wundermittel – und das natürlich aus guten Gründen. Die wichtigsten haben wir nachfolgend aufgelistet: Hanf …
● … benötigt deutlich weniger Wasser im Vergleich zu anderen Nutzpflanzen.
● … wächst ohne Dünger problemlos auf fast allen Böden.
● … ist resistent gegenüber Schädlingen und unterdrückt Unkraut. Pestizide, Herbizide oder Fungizide sind deshalb für den Anbau nicht erforderlich.
● … stärkt die Bodenstruktur und erhöht die Bodenfruchtbarkeit.
● … schützt vor Bodenerosion. Die Pflanze bildet eine dichte Blattdecke, die den Boden vor direkter Sonneneinstrahlung und Regentropfen schützt. Zudem bildet Hanf ein tiefes und weit verzweigtes Wurzelsystem, das verhindert, dass der Boden durch Wasser oder Wind abgetragen wird.
● … speichert große Mengen an Kohlenstoffdioxid (CO₂).
● … trägt zur nachhaltigen Energiegewinnung bei. Die Pflanzenreste können als Biomasse in der Produktion von erneuerbaren Energiequellen verwendet werden.
Die vielen positiven Eigenschaften der Hanfpflanze leisten überdies einen entscheidenden Beitrag zur Umsetzung des europäischen Grünen Deals – eine Initiative der Europäischen Union, die darauf abzielt, Europa bis 2050 klimaneutral zu machen.
Vorteile für die Gesundheit
Hanf trägt nicht nur zum Umweltschutz bei, sondern bietet auch einige gesundheitliche Vorteile. Die jahrtausendealte Kulturpflanze enthält viele wichtige Inhaltsstoffe, sodass sie aus der Lebensmittelproduktion und Medizin nicht mehr wegzudenken ist.
Hochwertige Nährstoffquelle
Die Hanfpflanze – insbesondere ihre Samen – bietet eine beeindruckende Kombination aus essenziellen Nährstoffen, die der Gesundheit zugutekommen:
● Pflanzliche Proteine: Hanfsamen sind reich an Aminosäuren, die der Körper nicht selbst herstellen kann. Diese sind wichtig für z. B. den Muskelaufbau, die Zellregeneration sowie die Hormonproduktion. Die Samen enthalten außerdem schwefelhaltige Aminosäuren, wie Methionin und Cystein, die an der Zellentgiftung beteiligt sind.
● Vitamine: Die Hanfsamen stecken außerdem voller verschiedener Vitamine – allen voran Vitamin E und Vitamin B2. Vitamin E ist ein starkes Antioxidans, das die Zellen vor freien Radikalen schützt. Vitamin B2 ist dagegen für die Energieproduktion, den Muskelaufbau und die Sehkraft entscheidend.
● Gesunde Fette: Sowohl die Samen als auch das Öl, das aus den Samen gewonnen wird, enthalten einen hohen Anteil an Omega-6- und Omega-3-Fettsäuren. Auch Gamma-Linolensäure (GLA), eine seltene Omega-6-Fettsäure, ist in den Samen und im Öl enthalten.
Medizinisches Mittel
Hanf enthält verschiedene Cannabinoide, die sich an spezifische Rezeptoren des menschlichen Endocannabinoid-Systems binden. Darunter ist ein Teil des Nervensystems zu verstehen, der unterschiedliche physiologische Prozesse wie Schmerzen, Appetit und Stressreaktionen reguliert.
Durch die Interaktion zwischen den Rezeptoren und den Cannabinoiden – die bekanntesten davon sind THC und CBD – können unterschiedliche therapeutische Zwecke erfüllt werden:
● Schmerzen: CBD wirkt schmerzlindernd – das gilt z. B. für unterschiedliche Schmerzarten: chronische, arthritische, neuropathische sowie Endometriose- und Periodenschmerzen.
● Angststörungen: Das Cannabinoid wirkt bei verschiedenen Angststörungen beruhigend und angstlösend. Insbesondere bei sozialen und posttraumatischen Ängsten sowie Panikattacken kann CBD helfen.
● Appetitlosigkeit: CBD hat eine indirekte, aber effektive Wirkung auf den Appetit, indem es mit den Rezeptoren des Endocannabinoid-Systems, die Hunger und Sättigungsgefühl steuern, interagiert. Bei Appetitlosigkeit kann CBD das natürliche Hungergefühl wiederherstellen.
Fazit: Nachhaltige Superpflanze für Umwelt und Gesundheit
Die Hanfpflanze ist eine nachhaltige Ressource mit beeindruckend vielen Vorteilen für Umwelt und Gesundheit. So speichert Cannabis große Mengen an CO₂, überzeugt als Superfood und kommt für verschiedene medizinische Anwendungen zum Einsatz. Hanf ist somit ein Schlüssel für eine umweltfreundliche Zukunft und ein gesünderes Leben – kurz gesagt ein wahres Multitalent.