Lebensmittel

Reste essen statt Essensreste

In diesem Jahr stand die Woche der Abfallvermeidung unter dem Motto: „Lebensmittelverschwendung stoppen“. Die Stiftung Initiative Mehrweg (SIM) hatte in Kooperation mit dem Verein foodsharing Medienschaffende und Fachleuten zum Einsammeln von nicht mehr verkäuflichen Lebensmitteln bei der Bio Company mit anschließendem „Reste Kochkurs“ eingeladen. Hierbei standen sowohl die Verringerung von Lebensmittelverlusten im Fokus als auch Mehrweg-Verpackungssysteme, die den Transport von Obst und Gemüse ressourcenschonend gewährleisten.

27.11.2014

Reste essen statt Essensreste zoom

„Wir wollen aufzeigen, dass das Retten und Kochen mit Resten Werterhalt bedeutet, die Achtsamkeit schult, kreativ ist und Spaß macht!“, erläutert Raphael Fellmer stellvertretend für die “LebensmittelretterInnen” von foodsharing: „Mit der Hilfe von etwa 10.000 ehrenamtlichen Foodsavern können wir unverkäufliche Lebensmittel aus 1.100 Betrieben und von etwa 60.000 privaten Foodsharern zu einer Nutzung verhelfen.“

Seit 2013 organisieren sich die ehrenamtlichen Foodsaver auf der Plattform www.lebensmittelretten.de, koordiniert von mehr als 300 sogenannten Botschaftern. So gelingt es, noch genießbare Lebensmittel von Bäckereien, Supermärkten, Händlern, Kantinen usw. abzuholen und einer Nutzung zuzuführen. Die Initiative erweitert die bereits 2012 gegründete Lebensmittel-Verschenkplattform für private Haushalte www.foodsharing.de. Seit dem Bestehen konnten bereits über 1.000 Tonnen Lebensmittel vor der Vernichtung bewahrt werden. 

Mehrweg-Stiegen top

Clemens Stroetmann, Staatssekretär a. D. und Geschäftsführer der Stiftung Initiative Mehrweg kommentiert die gemeinsame Aktion: „Der Schutz der Lebensmittel ist Sinn und Zweck von Transportverpackungen für Obst und Gemüse. Deshalb sind Inhalt und Verpackung auch im Hinblick auf ihre Nachhaltigkeit gemeinsam zu betrachten. Das wollen wir mit unserer Aktion beispielhaft veranschaulichen. Für den Transport von Obst und Gemüse sind klappbare Mehrweg-Stiegen das ressourcenschonendste Mittel der Wahl. Die vielfache Befüllung vermeidet Abfall und die definierten Abmessungen erleichtern die Logistik. Mit Mehrweg-Stiegen können zudem 34 von 35 Bruch- und resultierende Produktschäden im Vergleich zu Einweg-Kartons vermieden werden.“ 

Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Fraunhofer Institutes für Materialfluss und Logistik (IML) aus dem Vorjahr. Die Autoren schätzen, dass bei ausschließlichem Einsatz von Einwegverpackungen auf dem deutschen Markt jährlich mit 36.000 Tonnen beschädigter Ware zu rechnen wäre. Bei der ausschließlichen Verwendung von Mehrwegkisten würden hingegen nur noch etwa 1.100 Tonnen Obst und Gemüse beschädigt.

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Zeichen gegen Lebensmittelverschwendung

Die Lebensmittel für die Kochaktion wurden von einer BIO COMPANY-Filiale abgeholt. Geschäftsführer Georg Kaiser begleitete die Gruppe vor Ort. Denn die Berliner Bio-Supermarktkette war bereits der erste kooperierende Betrieb und unterstützt das foodsharing-Projekt seit der Gründung. „Damit wollen wir ein Zeichen gegen Lebensmittelverschwendung setzen“, so Kaiser.

Über 100 Tonnen noch verzehrbarer Ware konnten die Lebensmittelretter so von der BIO COMPANY innerhalb eines Jahres übernehmen. Es sei an der Zeit, Lebensmittel und alle Akteure entlang der Wertschöpfungskette wieder mehr zu würdigen. „Eine Überproduktion von Lebensmitteln geht immer zu Lasten der Umwelt“, begründet er sein Engagement. „Wir müssen wieder zu mehr Wertschätzung gegenüber den Lebensmitteln und auch gegenüber den Bauern, den Tieren und der Natur zurückkehren. 

Die anschließende Kochaktion fand in der NR/ Kitchen des Contemporary Food Lab statt, einem Forum für neue und innovative Zugänge rund um die Themen Lebensmittel und Kochkultur.

Quelle: UD/pm
 

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