Was steckt hinter dem MSC-Siegel?
Fisch und Meeresfrüchte mit dem MSC-Siegel kommen aus zertifizierter nachhaltiger Fischerei. So weit, so klar. Aber was bedeutet nachhaltige Fischerei eigentlich?
02.07.2015
Der Nachhaltigkeitsbegriff stammt aus der Forstwirtschaft und ist ziemlich simpel: Man sollte der Natur nicht mehr abringen, als sie nachliefern kann. Aber wie funktioniert das beim Fischfang? Fische lassen sich nicht zählen wie Bäume im Wald. Also woher weiß ich, wie viele Fische im Meer leben und wie viele ich entnehmen kann?
Zugegeben, die Beurteilung der Nachhaltigkeit von Fischereien ist eine komplexe Angelegenheit. Deswegen wurden drei Erklärvideos verfasst, um Licht in das Blau des MSC-Siegels zu bringen. Die neuen Videos erklären das Regelwerk des MSC-Standards, also die Kriterien, die Fischereien erfüllen müssen, um ihren Fang mit dem MSC-Siegel kennzeichnen zu dürfen. Und zwar ohne komplizierte Fachbegriffe und auch für „Fischereilaien“ verständlich und unterhaltsam.
Weitere Gründe, warum eine nachhaltige Fischerei wichtig ist und warum man beim Fischeinkauf auf das MSC-Siegel achten sollte:
- Ozeane spielen für das Leben auf unserem Planeten eine entscheidende Rolle. Die mehr als 70 Prozent der Erdoberfläche bedeckenden Meere liefern den Sauerstoff, den wir täglich einatmen.
- Ferner sind sie wichtig für die Gesundheit und das Wohlergehen der Menschheit: Weltweit verdienen fast 200 Millionen Menschen ihren Lebensunterhalt mit Fischfang, -zucht und -verarbeitung.
- Zudem ist Fisch für rund eine Milliarde Menschen die wichtigste Quelle für tierisches Eiweiß.
Aber die Ozeane stehen unter einer enormen Belastung:
- Der weltweite Pro-Kopf-Verbrauch an Fisch und Meeresfrüchten ist in den letzten Jahren kontinuierlich angestiegen: Waren es vor gut 50 Jahren jährlich nur knapp zehn kg pro Kopf und Jahr, so verputzen wir heute stolze 19,2 kg Meeresdelikatessen. In Deutschland liegt der Pro-Kopf-Verbrauch bei 13,7 kg im Jahr.
- Jährlich werden rund 136 Millionen Tonnen Fisch und Meeresfrüchte für den menschlichen Verzehr produziert.
- Laut FAO werden etwa ein Viertel der kommerziell genutzten Fischbestände überfischt und weitere 50 Prozent werden maximal genutzt.
- Eine nachhaltige Befischung unserer Meere ist also nicht nur aus ökologischer, sondern auch aus wirtschaftlicher Sicht und für die globale Nahrungssicherung dringend notwendig.