Gesunde Ernährung ist auch gut für die Umwelt
Eine gesündere Ernährung ist gut für die Umwelt, sagen Forscher der Universiteit Leiden. Vor allem in Ländern, in denen mehr Fleisch gegessen wird, als die jeweils empfohlene Ernährung vorsieht, ließen sich demnach bis zu 25 Prozent der mit der Nahrungsmittelkette zusammenhängenden CO2-Emissionen und Gewässerbelastungen reduzieren.
20.12.2017
Die Forscher um den Assistant Professor Paul Behrens von der Universiteit Leiden haben für weltweit 37 Länder erfasst, wie sich die dortige Bevölkerung ernährt und wie die jeweilige, als gesund geltende nationale empfohlene Ernährung aussieht. Gerade im reichen Westen bestehe zwischen der als gesund geltenden und der tatsächlichen Ernährungsweise oft eine große Kluft: Die Menschen müssten also ihre Essgewohnheiten ändern. "Meist bedeutet das, mehr pflanzliche Produkte wie Hülsenfrüchte und Gemüse zu essen, doch weniger Tierprodukte", so Behrens. Eben diese Umstellung würde sich auch ökologisch auswirken, da die Fleischproduktion meist vergleichsweise hohe CO2-Emissionen verursacht.
Dadurch ergeben sich gerade in Ländern, in denen im Alltag zu viel Fleisch auf den Tellern landet, enorme Einsparpotenziale. In den reichen westlichen Ländern Großbritannien, Kanada, Japan und USA könnten die nahrungsmittelbedingten CO2-Emissionen um 13 bis 25 Prozent sinken. Auch in manchen Schwellenländern wie Brasilien oder Mexiko zeigt die Analyse Einsparungspotenziale von bis zu 21 Prozent, falls die Menschen auf die nationale empfohlene Ernährung umsteigen. Auch die Belastung von Gewässern mit Nährstoffen wie Stickstoff und Phosphor (Eutrophierung) würde signifikant zurückgehen.
DACH und andere Eigenheiten
Zwei große Ausnahmen bilden der Studie zufolge Indien und Indonesien. Diese seien die einzigen Länder, in denen die Bevölkerung weniger Fleisch isst als eigentlich empfohlen. Im Falle einer Ernährungsumstellung prognostiziert die Studie hier sogar ein Ansteigen der nahrungsmittelbedingten Eutrophierung und zumindest für Indien auch der C02-Emissionen.
Auch die Ergebnisse bezüglich der DACH-Region sticht hervor. Während die Forscher für die meisten europäischen Länder mehr oder weniger großes Umweltschutz-Potenzial durch Einhaltung der empfohlenen Ernährung prognostizieren, ist das für Deutschland, Österreich und die Schweiz nicht der Fall. In allen drei Ländern würde demnach die Mehrbelastung durch mehr Gemüse-, Obst und Nussproduktion positive Effekte wohl auf- oder sogar überwiegen.