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MSC-zertifizierte Fischer lobbyieren für Quotenkürzung

Die MSC-zertifizierten deutschen Heringsfischer in der Ostsee haben die EU-Quotenverhandlungen für die Fänge auf Hering maßgeblich beeinflusst. Dem westlichen Heringsbestand in der Ostsee dürfen 39 Prozent weniger Fische entnommen werden als in der Saison 2017, das haben die Fischereiminister der EU Mitte Oktober entschieden. Die MSC-zertifizierten deutschen Heringsfischer lobbyierten für diese ökologisch sinnvolle Entscheidung.

18.10.2017

MSC-zertifizierte Fischer lobbyieren für Quotenkürzung

Das MSC-Siegel wird nur an Fischereien vergeben, die Fischbestände so nutzen, dass sie in einem guten Zustand bleiben oder nachweislich wieder dorthin anwachsen. Höhere Fangquoten hätten die Erholung des Heringsbestandes in der westlichen Ostsee behindert und womöglich das MSC-Zertifikat der Heringsfischer gefährdet.

„Das erfreuliche Ergebnis der Quotenverhandlungen ist ein anschauliches Beispiel, das den positiven Effekt von MSC-Zertifizierungen für die Bewirtschaftung des gesamten Fischbestandes unterstreicht“, kommentiert Stefanie Kirse, Leiterin des MSC in Deutschland, Österreich und der Schweiz. „Jetzt entsprechen die Fangquoten den wissenschaftlichen Empfehlungen. Damit ist eine wichtige Voraussetzung für eine positive Bestandsentwicklung erfüllt.“

„Dies ist das erste Mal, dass die deutsche Fischerei die wissenschaftliche Empfehlung für erhebliche Quotenkürzungen ausdrücklich mitträgt, und das, obwohl gar nicht die ganze Flotte zertifiziert ist“, sagt Christopher Zimmermann, Leiter des Thünen-Instituts für Ostseefischerei. „Hier haben die zertifizierten Fischer volle Überzeugungsarbeit geleistet."

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38 deutsche Heringskutter in der Ostsee dürfen seit 2015 ihren Fang mit dem MSC-Siegel kennzeichnen. Im Jahr 2016 landeten sie zusammen 7.000 Tonnen Hering an, das ist etwa die Hälfte der gesamten deutschen Heringsfänge. „Bekommen wir die Bestandserholung nicht in den Griff, riskieren wir unser MSC-Zertifikat“, sagt Kai-Arne Schmidt, Geschäftsführer der Erzeugergemeinschaft der Nord- und Ostseefischer. Die Quotenkürzung ist nicht nur ökologisch richtig, sondern für uns auch ökonomisch sinnvoll. Der durch die MSC-Zertifizierung entstandene Marktvorteil ist für die gesamte Fischerei mehr wert, als ein paar Prozent mehr Quote.“

Quelle: UD/pm
 

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