Superfood: Ökologisch wenig wertvoll
Bei dem Begriff "Superfood" handelt es sich schlicht um ein Marketingwort, denn Wunder können Lebensmittel nicht bewirken, so super sie auch sein mögen. Das Wort umfasst vielmehr Nahrung, von deren Verzehr die Gesundheit besonders profitiert. Dass Superfood wie Avocados, Goji-Beeren oder Chia-Samen ökologisch fragwürdig ist, verschweigt die Werbung. Schließlich stammt ein Großteil der als Superfood deklarierten Lebensmittel aus fernen Ländern und muss eine weite Strecke zurücklegen, um in unsere heimischen Supermärkte zu gelangen. Dabei liegen gesunde, regionale und saisonale Produkte quasi direkt vor unserer Tür.
15.09.2017
Weite Transportwege bei Superfood
Acai-Beeren, Maca-Wurzeln oder Aronia-Beeren – diese Lebensmittel sind nicht nur exotisch, sondern auch teuer. So soll durch eine Ernährung mit Superfood kein Gesundheitsziel unerreichbar sein, was besonders in der heutigen gesundheitsorientierten Gesellschaft kaufentscheidend ist. Zwar weist Superfood einen hohen Gehalt an Vitaminen und Mineralstoffen auf, doch das gilt auch für heimisches Gemüse und Obst, das nicht erst um die halbe Welt transportiert werden muss. Dieser informative Ratgeber hilft Verbrauchern dabei, gesundes und regionales Superfood als solches zu erkennen.
Regionale Ernährung nach dem Saisonkalender
Eine regionale Ernährung richtet sich nach dem Saisonkalender für Salat, Gemüse und Obst. Orientiert man sich an den Reifezeiten regionaler Produkte, statt immer zu exotischen Lebensmitteln zu greifen, vermeidet man nicht nur die unnötige Umweltbelastung durch weite Transportwege, sondern stärkt darüber hinaus die Bauern im Umland. Wirft man einen genaueren Blick auf die Inhaltsstoffe, zeigt sich, dass sich die Nährwerte der regional hergestellten Lebensmittel oftmals nicht vom sogenannten Superfood unterscheiden oder sogar gesünder sind.
Gesunde Alternativen
Ein Beispiel dafür sind Chia-Samen, welche als Superfood schlechthin gelten. Dabei wird oft vergessen, dass Leinsamen das regionale Äquivalent zu Chia-Samen sind. Sie enthalten im Vergleich deutlich mehr Omega-3-Fettsäuren und wirken antioxidativ. Auch für das menschliche Verdauungssystem sind sie ein Geheimtipp, denn durch ihren hohen Anteil an Ballaststoffen fördern sie die Verdauung. Heidelbeeren oder Rotkohl lassen sich derweil als Lieferant für Anthocyane, die Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen und sogar vor Krebs schützen sollen, in die Ernährung integrieren – exotische Acai-Beeren werden damit überflüssig.