Lebensmittel

Mehr Nachhaltigkeit in der Gastronomie

Wie kann ein Gastronom im Sinne der Nachhaltigkeit handeln? Was ist in Sachen Buffet und Co möglich, dass sich auch umweltbewusste Gäste so richtig wohlfühlen? Warum ist Essen To Go nicht automatisch eine Umweltsünde, die ein schlechtes Gewissen verursachen muss? Was ist möglich, um als Hotel oder Bar auf den Einsatz von Plastik weitgehend zu verzichten? Zugegeben: Das sind jetzt sehr viele Fragen auf einmal. Auf all diese und noch viele mehr findet die Expertin Ulla Voepel die richtigen Antworten.

11.10.2021

Mehr Nachhaltigkeit in der Gastronomie

Von Ulla Voepel

Die Wine, Dine & Happiness Köchin Ulla Voepel hat das Kochen schon als junges Mädchen interessiert. Durch Reisen durch Indien, Sri Lanka, Vietnam, Mexiko, in die USA oder nach Kanada und viele Länder mehr hat sie unterschiedliche, kulinarisch wertvolle, Erfahrungen gesammelt. Die Expertin betreibt eine Kochschule und beherbergt einen Weinkeller. Sie weiß, dass Nachhaltigkeit mehr ist, viel mehr, als „nur ein Hype der Zeit, der bald wieder vorbei sein wird.“ In diesem Beitrag verrät sie Ihnen die fünf wichtigsten Tipps, wie Restaurants nachhaltig und umweltbewusst handeln können.

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Bieten Sie Essen To Go in Utensilien an, die der Gast mitbringt oder in Pfand-Geschirr, dass der Gastronom stellt

Nicht erst zu Zeiten der Pandemie haben viele Gastronomen die Chance ergriffen, auf Essen To Go oder Lieferung umzustellen. Doch wie werden die Gerichte verpackt? Gehören auch Sie zu den Unternehmern, die große Plastik-Behältnisse und Co verwenden, um das Essen heiß auszuliefern? Das kommt nicht bei allen Gästen gut an. Die Unmengen an Müll, die bei Food, das in Plastik geliefert wird (nicht wiederverwendbar!), dürfen Sie niemals unterschätzen. Viele Restaurant-Besitzer oder Imbisse haben sich längst umgestellt: Sie bieten Gästen an, das Essen in mitgebrachtem Geschirr zur Abholung bereitzustellen. Doch auch Tassen oder Teller gegen Pfand sind mittlerweile nicht nur bei Food-Trucks mehr als üblich. Mit diesen Verhalten zeigen Sie, dass Sie Verantwortung übernehmen.

Nutzen Sie Zutaten von regionalen Anbietern, um Ihre Gäste zu verwöhnen

Regionale Lebensmittel zeigen, dass Sie bewusst kochen. Damit vermeiden Sie lange Transportwege und den Schienen- oder Schiff-Verkehr gänzlich. Zudem bringen regionale Zutaten, die Sie in feinen Rezepten verwenden, noch weitere Vorteile mit sich: Essen aus der Region unterstützt die Bauern, die Sie vermutlich persönlich kennen. Außerdem ist es frisch und Sie wissen, mit welcher Qualität Sie kochen. „Du bist, was Du isst“ dieser Spruch beinhaltet nicht nur für jeden Gastronomen sehr viel Wahrheit. Vermeiden Sie lange Lieferketten, die die chemische Behandlung von Lebensmitteln nach sich ziehen. Frisch aus der Region schmeckt es immer noch am besten!

Sparen Sie Papier ein und nutzen Sie die Möglichkeiten der Digitalisierung

Wer mit Papier arbeitet, muss wissen: Die Produktion von Papier kostet nicht nur Energie, sondern auch jede Menge Wasser. Sie zieht nach sich, dass wertvolle Bäume gefällt werden müssen, die der Umwelt wichtigen Sauerstoff spenden. Speisenkarten oder Dokumentations-Pflichten müssen nicht auf Papier stattfinden. Nutzen Sie die Möglichkeiten, per Scan und App, den Gästen alles zu ermöglichen, was einen stimmungsvollen Besuch im Restaurant erst möglich macht. Heutzutage besitzt fast jeder Gast ein Smartphone, das sinnvoll genutzt werden kann.

Auf dem Demeter-Bauernhof Entrup kauft man nachhaltig Gemüse ein.

Saisonale Produkte aus dem Biomarkt helfen, die Ressourcen der Erde zu schonen

Ähnlich wie beim Einsatz von regionalen Lebensmitteln ist es auch wichtig, Produkte nach Saison zu verarbeiten. Wer Erdbeeren im Dezember oder Orangen im August verwendet, handelt alles andere als nachhaltig. Schließlich müssen diese Lebensmittel lange Transportwege zurücklegen, um beim Gast auf dem Teller zu landen. Dazu kommt, dass Essen, das nach Saison zubereitet wird, preiswert und lecker ist. Schreiben Sie also ruhig auf Ihre Speisenkarte, dass Sie bewusst nur saisonale und regionale Lebensmittel verarbeiten. Jeder umweltbewusste Gast wird diese Art zu kochen sicher gerne unterstützen.

Vermeiden Sie Plastik-Strohhalme oder umweltschädliche Verpackungen von Marmeladen, Ketchup und Co

Längst schon wird bei Buffets von Frühstück, Brunch oder Lunch vermieden, dass unnötiger Müll entsorgt werden muss. Wer selbstgemachte Marmeladen in Porzellan-Schalen zur Selbstbedienung anbietet, verzichtet auf Alu und Co. Längst schon gehört es auch der Vergangenheit an, dass Senf, Ketchup, Chili-Saucen oder Gewürze in aufwendigen, umweltschädliche Verpackungen angeboten werden. Der Strohhalm kann auch aus Glas mehr als dekorativ jeden Drink veredeln. Gehört Plastik also endgültig der Vergangenheit an? Ganz so weit ist es noch nicht. Doch es ist eine eindeutige Trendwende erkennbar. Viele Gäste wissen es sehr zu schätzen, wenn Müll vermieden und auf natürliche Produkte, die ohne Chemie hergestellt werden, zurückgegriffen wird. Letztendlich liegt es aber auch am Verbraucher, worauf er sich im Sinne der Nachhaltigkeit besinnt. Wer an Buffets für jedes Gericht einen extra Teller verlangt, schont die Umwelt nicht gerade. Die Reinigung von jedem Teller kostet Zeit, Wasser, Spülmittel und Personalkosten.

Fazit

An diesen fünf Möglichkeiten, ganz im Sinne der Umwelt und Nachhaltigkeit als Gastronom zu agieren, sehen Sie: Es liegt an Ihnen und am Verhalten der Gäste, für den Globus einen wichtigen Beitrag zu leisten. Bio liegt, völlig zurecht, voll und ganz im Trend der Zeit. Hierbei sind Gäste häufig dazu bereit, den ein oder anderen Euro mehr zu bezahlen.

Über die Autorin

 Ulla Voepel
Ulla Voepel

Die Wine, Dine & Happiness Köchin Ulla Voepel hat das Kochen schon als junges Mädchen interessiert. Sie war immer wissbegierig, wollte neue Kochtechniken erlernen, neue Gerüche und die unterschiedlichen Kochkünste der verschiedenen Länder entdecken. Sie hat bereits viel von der Welt gesehen, die USA, Kanada, Vietnam, Sri Lanka, Indien, das europäische Ausland, Mexiko, Honduras, Kolumbien, et cetera und sich auf ihren Reisen inspirieren lassen.

Ulla Voepel betreibt im Bergischen Land erfolgreich das Hotel & Restaurant „Zu den Drei Linden“, das auch eine Kochschule und einen Weinkeller beherbergt.

Quelle: UD
 

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