Da freut sich nicht nur die Umwelt: Warum die Nutzung von heimischem Obst, Gemüse und ebensolchen Heilpflanzen so clever ist
Ob die Reduzierung der Treibhausgasemissionen, die Schonung der natürlichen Ressourcen, der Erhalt der Biodiversität, die geringere Verschwendung oder die gesundheitlichen Vorteile (Stichwort mehr Vitamine und Nährstoffe) – es gibt zahlreiche stichhaltige Gründe, warum man bei der Auswahl seiner Lebensmittel auf Regionalität achten sollte. Aber welche sind dabei besonders interessant? Und wie sieht es in dieser Hinsicht mit Heilpflanzen aus? Hier einige Informationen zu diesen beiden Fragen.
11.11.2024
Welche deutschen Heilpflanzen und Lebensmittel sind dafür gute Beispiele?
Zweifellos ist das Interesse an gesunden Lebensmitteln oder auch den Inhaltsstoffen von potenziellen Heilpflanzen wie Maca und ihren Wirkungen groß. Das Spannende daran: Manchmal braucht man gar nicht so weit in die Ferne zu schweifen, wenn man etwas Hilfreiches finden will – und das kann sich sogar noch zusätzlich als klimaschonend erweisen. Das zeigen die folgenden Auswahlen:
Obst und Gemüse
Kartoffeln | Äpfel | Kohl | Hülsenfrüchte |
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Klimaschutz | |||
geringer Wasserverbrauch im Vergleich zu anderen Grundnahrungsmitteln regionale Verfügbarkeit sorgt für kurze Transportwege | saisonal-regionale Verfügbarkeit sorgt für kurze Transportwege geringerer Kühlbedarf und geringerer Pestizid-Einsatz bei Bio-Wäre | Im Winter erntbar, sodass er nicht importiert werden muss Beitrag zur Bodenfruchtbarkeit und Anbau als Zwischenfrucht möglich | |
Vorteile für die Gesundheit | |||
nährstoffreich (speziell in Bezug auf Vitamin C, B-Vitamine, Kalium und Magnesium) leisten einen Beitrag zur Blutdruckregulation enthalten viele Ballaststoffe und wirken dadurch verdauungsfördernd | enthalten antioxidativ wirkende Polyphenole können zur Senkung des Risikos für Herz-Kreislauferkrankungen beitragen enthalten viele Ballaststoffe und wirken dadurch verdauungsfördernd | enthält potenziell krebshemmendes Sulforaphan beinhaltet Flavonoide und Carotinoide, die entzündungshemmend wirken ist reich an Ballaststoffen, die auch zur Senkung des Cholesterinspiegels beitragen können | hervorragende pflanzliche Proteinquelle können dank der in ihnen befindlichen resistenten Stärke bei der Regulierung des Blutzuckerspiegels helfen viele Ballaststoffe Mineralien wie Magnesium und Kalium, die der Herzgesundheit zuträglich sind |
Heilpflanzen
In Bezug auf die Heilpflanzen gehört Zitronenmelisse zweifelsfrei zu den bekanntesten und am häufigsten genutzten Gewächsen – und das aus mehreren stichhaltigen Gründen, die sowohl das Klima als auch die möglichen gesundheitlichen Vorteile betreffen.
Einerseits ist sie pflegeleicht und lässt sich mithilfe von wenig Wasser und ohne großen chemischen Schädlingsbekämpfungsaufwand in vielen Gärten ohne großen Aufwand anpflanzen. Andererseits ist sie aber auch mehrjährig, im Hinblick auf Hitze und Trockenheit relativ robust und eine tolle Nahrungsquelle für bestäubende Insekten wie Bienen. Das macht sie zu einer idealen lokalen Pflanze, wenn es um die Förderung der Biodiversität geht. Ferner bringt Zitronenmelisse offenbar verschiedene beruhigende, verdauungsfördernde, antibakterielle, entzündungshemmende und konzentrationsfördernde Inhaltsstoffe mit. Das liegt unter anderem an den in ihr enthaltenen ätherischen Ölen, Flavonoiden, Polyphenolen sowie an Gerbstoffen und Rosmarinsäure.
Es lohnt sich also, sich mit ihr und anderen heimischen Pflanzen wie Brennnesseln, Bärlauch, Schwarzem Holunder oder Lindenblüten zu beschäftigen, denn: Es handelt sich bei allen um heimische Pflanzen, die wild wachsen, keine landwirtschaftlichen Ressourcen in Anspruch nehmen und die nach einem kurzen Transportweg direkt verarbeitet werden können. Und das Beste daran: Auch ihr möglicher gesundheitlicher Mehrwert kann sich sehen lassen.
● Brennnesseln sollen entzündungshemmend wirken, bei Gelenkschmerzen helfen und durch die in ihnen enthaltenen Antioxidantien zur Senkung des Blutdrucks beitragen.
● Bärlauch enthält viel Vitamin C, Kalium und Eisen und trägt dadurch potenziell zur Entzündungshemmung und zur Unterstützung bei der Entgiftung des Körpers bei.
● Auch im Schwarzen Holunder stecken viel Vitamin C und Antioxidantien wie Flavonoide, die das Immunsystem stärken können. Zudem wirkt er antiviral und entzündungshemmend, was sich bei Erkältungen und Grippe als vorteilhaft erweisen kann.
● Und last but not least schreibt man Lindenblüten dank der in ihnen befindlichen Flavonoide beruhigende und entzündungshemmende Eigenschaften zu.
Merke?
Natürlich spricht nichts dagegen, wenn man sich nicht nur ausschließlich regional-saisonal ernährt – und auch im Hinblick auf andere als Heilpflanzen genutzte Gewächse wie Ashwagandha kann ein Blick über den Tellerrand hinaus ganz aufschlussreich sein. Dennoch ist im Sinne der Umweltfreundlichkeit und Nachhaltigkeit eindeutig sinnvoll, sich zunächst mit dem heimischen Angebot von vor der eigenen Haustür zu befassen. Denn dort steckt wirklich noch viel Potenzial drin, was bislang nicht vollumfänglich genutzt wurde und was der eigenen Gesundheit zuträglich ist!