Lebensmittel
MSC-Programm leistet Beitrag für gesunde Weltmeere
Der Marine Stewardship Council (MSC) hat eine Studie veröffentlicht, die positive Auswirkungen des MSC-Programms auf die Meeresumwelt bestätigt. Sie belegt, dass sich Fischereien im MSC-Zertifizierungsprogramm kontinuierlich verbessern. Viele der untersuchten Fischereibetriebe tragen nach erfolgter Zertifizierung zu einer Verbesserung der von ihnen genutzten Bestände bei, zeigen niedrigeren Beifang oder eine umfassendere Kenntnis der Auswirkungen ihrer Fischerei auf die Meeresumwelt als vor der Zertifizierung.
15.11.2011
Die Studie mit dem Titel „Untersuchung der Umweltauswirkungen des MSC-Zertifizierungsprogramms“ wurde 2010 vom MSC in Auftrag gegeben und von den meereswissenschaftlichen Beratern MRAG (Marine Resources & Fisheries Consultants), Poseidon und Meridian Prime durchgeführt. Sie bildet die Basis für eine zukünftig jährliche Berichterstattung zu Veränderungen in MSC-zertifizierten Fischereien.
Die Studie untersuchte erstmals die Leistungen von Fischereien während des gesamten MSC-Bewertungsprozesses. Dieser Prozess beinhaltet die vertrauliche Vorbewertung, die öffentliche Bewertung und Zertifizierung sowie die Zeit nach der Zertifizierung. Dabei konzentrierten sich die Analysten auf acht Indikatoren, die während einer Bewertung nach MSC-Standard beurteilt werden: Den Bestandszustand, die Referenzwerte für die Population, die Bestandserholung, Beifangarten und zurückbehaltene Arten, gefährdete und geschützte Arten, Lebensräume sowie Ökosysteme. „Der MSC ist sehr zufrieden mit den Ergebnissen der Studie“, sagt Rupert Howes, MSC-Geschäftsführer. „Auch wenn unser Programm vergleichsweise jung ist und die Anzahl der Fischereien, die analysiert werden konnten, noch immer klein ist, untermauert die Studie frühere Untersuchungen zu den Vorteilen der MSC-Zertifizierung. Die Studie zeigt, dass ein kontinuierlich steigendes Bewertungsergebnis einer Fischerei zu immer niedrigeren negativen Auswirkungen auf die Meeresumwelt führt. Hier besteht also ein direkter Zusammenhang. Dieser Zusammenhang erlaubt es uns erstmals, die Umweltauswirkungen von MSC-zertifizierten Fischereien stetig und fundiert zu überwachen und zu messen. Wir werden die acht analysierten Indikatoren bei allen zertifizierten Fischereien prüfen und zukünftig einen jährlichen Bericht über die Umweltleistung des MSC-Programms verfassen.“
MSC-Programm bietet Rahmen für messbare Verbesserungen
Zum Zeitpunkt der Zertifizierung müssen alle Fischereien bewiesen haben, dass sie nachhaltig arbeiten. Viele Fischereien erhalten jedoch Zertifizierungsauflagen, um sich weiterhin zu verbessern. Die Studie zeigt, dass fünf Jahre nach erfolgter Zertifizierung 90 Prozent der gemessenen Indikatoren Punktwerte erreichten, die weltweiter „Best Practice“ im Fischereimanagement entsprachen. Im Vergleich dazu erreichten Fischereien in der Vorbewertung nur bei 50 bis 70 Prozent der Indikatoren solche hohen Werte.
Die Studie verglich zudem die Veränderungen bei den Indikatoren mit Informationen aus wissenschaftlichen Veröffentlichungen wie beispielswiese Bestandsdaten und Beifangmengen, die unabhängig vom MSC-Programm erhoben wurden. Durch die Analyse wird deutlich, dass sich Veränderungen in Bestandsanalysen und Beifangstatistiken auch in der Benotung der Indikatoren widerspiegeln. Christopher Zimmermann, Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats des MSC und stellvertretender Leiter des Thünen-Instituts für Ostseefischerei, sagte zu diesem Aspekt der Analyse: „Dass es eine statistisch nachweisbare Verbindung zwischen den Veränderungen in den Punktwerten einer MSC-Bewertung und der betroffenen Ressource gibt, ist ein wichtiges Ergebnis. Es bestätigt, dass der MSC-Standard entscheidende Umweltkriterien analysiert und zwischen einzelnen Fischereien unterscheiden kann. Ein transparentes Messsystem - bei dem Veränderungen in den Punktwerten auch Veränderungen des Zustands der Ressource bedeuten - bestätigt der gesamten Lieferkette, dass MSC-Fischereien halten, was sie versprechen.“
Zusätzlich zu besseren Bestandszuständen identifizierte die Studie auch Verbesserungen bei den Auswirkungen auf das Ökosystem wie die Reduzierung von unerwünschtem Beifang, geringere Schleppzeiten und Ausdehnung von geschützten Gebieten. Zertifizierte Fischereien verbesserten auch ihre Punktwerte in Bezug auf weiträumigere Ökosystemauswirkungen, indem sie durch verstärkte Forschung das Wissen über ihre eigenen Auswirkungen vertieften und ihren Beitrag zu effektiveren Managementsystemen leisten.
Neue Informationen aus Vorbewertungen zeigen, dass Fischereien Nachhaltigkeit unterstützen
Die Studie erbrachte auch neue Informationen zu Fischereien in der sogenannten Vorbewertung. Diese vertrauliche und weniger detaillierte Analyse gibt einer Fischerei Aufschluss darüber, ob eine öffentliche Vollbewertung nach MSC-Standard Aussicht auf Erfolg haben könnte. Bis zum Februar 2011 hatten 447 Fischereien diese Vorbewertung absolviert. Nur etwa 17 Prozent (78 Fischereien) erhielten die uneingeschränkte Empfehlung, mit der öffentlichen Bewertung fortzufahren. Fast der Hälfte (etwa 48 Prozent, 214 Fischereien) wurde empfohlen, einige Schwächen, etwa im Bereich Bestandszustand oder Beifang, in Angriff zu nehmen, bevor sie die formale Bewertung starten. Über einem Drittel (etwa 35 Prozent, 155 Fischereien) wurde empfohlen, aufgrund zu großer Schwächen nicht fortzufahren. Von den 447 Fischereien waren zum Zeitpunkt der Studie nur knapp 35 Prozent (156 Fischereien) in die Vollbewertung eingetreten. Keith Sainsbury, stellvertretender Vorsitzender des MSC-Treuhänderrates, kommentierte dies wie folgt: „Der MSC-Standard liefert eine weltweit anerkannte Messlatte für Nachhaltigkeit beim Fischfang. Diese Messlatte wird nicht nur von Fischereien genutzt, die sie weitgehend erreichen, sondern auch von Fischereien, die noch einen längeren Weg vor sich haben, um die Mindestanforderungen zu erfüllen. Viele dieser Fischereien investieren in der Folge in Verbesserungsprojekte, um dem MSC-Standard gerecht zu werden. Die Anzahl solcher Projekte ist in den letzten Jahren stark gewachsen. Die zahlreichen vertraulichen Vorbewertungen sind ein Hinweis auf diesen zuvor unerkannten Aspekt und positiven Beitrag des MSC-Programms.“
Interessengruppen sehen in MSC-Zertifizierung einen positiven Einfluss für veränderte Praktiken
Um zu identifizieren, welcher Anteil der positiven Entwicklungen, zum Beispiel bei Bestandserholungen, tatsächlich dem MSC-Programm zuzuordnen ist, führten die Autoren zusätzlich Befragungen externer Interessengruppen wie Umweltorganisationen oder Managementbehörden durch. Die 46 befragten Personen schrieben ungefähr die Hälfte der gemessenen positiven Umweltveränderungen direkt der Beteiligung der Fischereien am MSC-Programm zu. Die andere Hälfte wurde auf Faktoren wie Managementmaßnahmen zurückgeführt. Den Großteil der Veränderungen sahen die Befragten in neuen Erkenntnissen oder Informationen, insbesondere in Bezug auf Bestandszustand, Beifang und Umgang mit Auswirkungen auf gefährdete und geschützte Arten. Die meisten Verbesserungen ordneten sie der Zeit nach der Zertifizierung sowie den Maßnahmen der Fischerei zur Verbesserung der Punktwerte bei den Indikatoren zu. „Im Allgemeinen waren die Interviewten der Ansicht, dass der MSC zusammen mit anderen Faktoren ein Katalysator für Veränderungen war“ sagte Tracy Cambridge, eine der Autoren des Berichts. „Vertreter verschiedener externer Gruppen und Fischereien sagten, dass der MSC ein effektiver Beschleuniger für ein stärkeres Interesse an Forschung, verbesserten Arbeitsbeziehungen und breiterer Beteiligung an Entscheidungsprozessen war - alles Faktoren für ein besseres Fischereimanagement.“
Die Studie untersuchte erstmals die Leistungen von Fischereien während des gesamten MSC-Bewertungsprozesses. Dieser Prozess beinhaltet die vertrauliche Vorbewertung, die öffentliche Bewertung und Zertifizierung sowie die Zeit nach der Zertifizierung. Dabei konzentrierten sich die Analysten auf acht Indikatoren, die während einer Bewertung nach MSC-Standard beurteilt werden: Den Bestandszustand, die Referenzwerte für die Population, die Bestandserholung, Beifangarten und zurückbehaltene Arten, gefährdete und geschützte Arten, Lebensräume sowie Ökosysteme. „Der MSC ist sehr zufrieden mit den Ergebnissen der Studie“, sagt Rupert Howes, MSC-Geschäftsführer. „Auch wenn unser Programm vergleichsweise jung ist und die Anzahl der Fischereien, die analysiert werden konnten, noch immer klein ist, untermauert die Studie frühere Untersuchungen zu den Vorteilen der MSC-Zertifizierung. Die Studie zeigt, dass ein kontinuierlich steigendes Bewertungsergebnis einer Fischerei zu immer niedrigeren negativen Auswirkungen auf die Meeresumwelt führt. Hier besteht also ein direkter Zusammenhang. Dieser Zusammenhang erlaubt es uns erstmals, die Umweltauswirkungen von MSC-zertifizierten Fischereien stetig und fundiert zu überwachen und zu messen. Wir werden die acht analysierten Indikatoren bei allen zertifizierten Fischereien prüfen und zukünftig einen jährlichen Bericht über die Umweltleistung des MSC-Programms verfassen.“
MSC-Programm bietet Rahmen für messbare Verbesserungen
Zum Zeitpunkt der Zertifizierung müssen alle Fischereien bewiesen haben, dass sie nachhaltig arbeiten. Viele Fischereien erhalten jedoch Zertifizierungsauflagen, um sich weiterhin zu verbessern. Die Studie zeigt, dass fünf Jahre nach erfolgter Zertifizierung 90 Prozent der gemessenen Indikatoren Punktwerte erreichten, die weltweiter „Best Practice“ im Fischereimanagement entsprachen. Im Vergleich dazu erreichten Fischereien in der Vorbewertung nur bei 50 bis 70 Prozent der Indikatoren solche hohen Werte.
Die Studie verglich zudem die Veränderungen bei den Indikatoren mit Informationen aus wissenschaftlichen Veröffentlichungen wie beispielswiese Bestandsdaten und Beifangmengen, die unabhängig vom MSC-Programm erhoben wurden. Durch die Analyse wird deutlich, dass sich Veränderungen in Bestandsanalysen und Beifangstatistiken auch in der Benotung der Indikatoren widerspiegeln. Christopher Zimmermann, Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats des MSC und stellvertretender Leiter des Thünen-Instituts für Ostseefischerei, sagte zu diesem Aspekt der Analyse: „Dass es eine statistisch nachweisbare Verbindung zwischen den Veränderungen in den Punktwerten einer MSC-Bewertung und der betroffenen Ressource gibt, ist ein wichtiges Ergebnis. Es bestätigt, dass der MSC-Standard entscheidende Umweltkriterien analysiert und zwischen einzelnen Fischereien unterscheiden kann. Ein transparentes Messsystem - bei dem Veränderungen in den Punktwerten auch Veränderungen des Zustands der Ressource bedeuten - bestätigt der gesamten Lieferkette, dass MSC-Fischereien halten, was sie versprechen.“
Zusätzlich zu besseren Bestandszuständen identifizierte die Studie auch Verbesserungen bei den Auswirkungen auf das Ökosystem wie die Reduzierung von unerwünschtem Beifang, geringere Schleppzeiten und Ausdehnung von geschützten Gebieten. Zertifizierte Fischereien verbesserten auch ihre Punktwerte in Bezug auf weiträumigere Ökosystemauswirkungen, indem sie durch verstärkte Forschung das Wissen über ihre eigenen Auswirkungen vertieften und ihren Beitrag zu effektiveren Managementsystemen leisten.
Neue Informationen aus Vorbewertungen zeigen, dass Fischereien Nachhaltigkeit unterstützen
Die Studie erbrachte auch neue Informationen zu Fischereien in der sogenannten Vorbewertung. Diese vertrauliche und weniger detaillierte Analyse gibt einer Fischerei Aufschluss darüber, ob eine öffentliche Vollbewertung nach MSC-Standard Aussicht auf Erfolg haben könnte. Bis zum Februar 2011 hatten 447 Fischereien diese Vorbewertung absolviert. Nur etwa 17 Prozent (78 Fischereien) erhielten die uneingeschränkte Empfehlung, mit der öffentlichen Bewertung fortzufahren. Fast der Hälfte (etwa 48 Prozent, 214 Fischereien) wurde empfohlen, einige Schwächen, etwa im Bereich Bestandszustand oder Beifang, in Angriff zu nehmen, bevor sie die formale Bewertung starten. Über einem Drittel (etwa 35 Prozent, 155 Fischereien) wurde empfohlen, aufgrund zu großer Schwächen nicht fortzufahren. Von den 447 Fischereien waren zum Zeitpunkt der Studie nur knapp 35 Prozent (156 Fischereien) in die Vollbewertung eingetreten. Keith Sainsbury, stellvertretender Vorsitzender des MSC-Treuhänderrates, kommentierte dies wie folgt: „Der MSC-Standard liefert eine weltweit anerkannte Messlatte für Nachhaltigkeit beim Fischfang. Diese Messlatte wird nicht nur von Fischereien genutzt, die sie weitgehend erreichen, sondern auch von Fischereien, die noch einen längeren Weg vor sich haben, um die Mindestanforderungen zu erfüllen. Viele dieser Fischereien investieren in der Folge in Verbesserungsprojekte, um dem MSC-Standard gerecht zu werden. Die Anzahl solcher Projekte ist in den letzten Jahren stark gewachsen. Die zahlreichen vertraulichen Vorbewertungen sind ein Hinweis auf diesen zuvor unerkannten Aspekt und positiven Beitrag des MSC-Programms.“
Interessengruppen sehen in MSC-Zertifizierung einen positiven Einfluss für veränderte Praktiken
Um zu identifizieren, welcher Anteil der positiven Entwicklungen, zum Beispiel bei Bestandserholungen, tatsächlich dem MSC-Programm zuzuordnen ist, führten die Autoren zusätzlich Befragungen externer Interessengruppen wie Umweltorganisationen oder Managementbehörden durch. Die 46 befragten Personen schrieben ungefähr die Hälfte der gemessenen positiven Umweltveränderungen direkt der Beteiligung der Fischereien am MSC-Programm zu. Die andere Hälfte wurde auf Faktoren wie Managementmaßnahmen zurückgeführt. Den Großteil der Veränderungen sahen die Befragten in neuen Erkenntnissen oder Informationen, insbesondere in Bezug auf Bestandszustand, Beifang und Umgang mit Auswirkungen auf gefährdete und geschützte Arten. Die meisten Verbesserungen ordneten sie der Zeit nach der Zertifizierung sowie den Maßnahmen der Fischerei zur Verbesserung der Punktwerte bei den Indikatoren zu. „Im Allgemeinen waren die Interviewten der Ansicht, dass der MSC zusammen mit anderen Faktoren ein Katalysator für Veränderungen war“ sagte Tracy Cambridge, eine der Autoren des Berichts. „Vertreter verschiedener externer Gruppen und Fischereien sagten, dass der MSC ein effektiver Beschleuniger für ein stärkeres Interesse an Forschung, verbesserten Arbeitsbeziehungen und breiterer Beteiligung an Entscheidungsprozessen war - alles Faktoren für ein besseres Fischereimanagement.“
Quelle: UD / pm