Lebensmittel

Wochenmärkte dank frischer Ware immer beliebter

Wochenmärkte sind im Trend - auch in den USA - wie die Indiana University ermittelt hat. "Es ist notwenig, auch Menschen mit niedrigeren Einkommen zu ermöglichen, regionale Waren zu kaufen", sagt Studienleiter James Farmer. Farmer und seine Kollegen haben 130 Bauernmärkte in Indiana untersucht. Seit 1994 gibt es in den USA inzwischen fast fünfmal so viele Wochenmärkte. Die Verbraucher sind bewusster geworden. In Deutschland sind Kunden schon bereit für bessere Qualität mehr Geld auszugeben.

26.11.2012

Foto: Frank Hamm/flickr.com
Foto: Frank Hamm/flickr.com
"Prinzipiell sind die Verbraucher bereit, für eine entsprechende Qualität zu zahlen. Sie möchten auch die Bauern in ihrer Region unterstützen", sagt Armin Valet von der Verbraucherzentrale Hamburg. Die Marktleute hätten auch das Recht, mehr Geld zu verlangen. Aber es sei noch lange nicht so, dass alles auf dem Wochenmarkt teurer sei als beim Discounter. "Im Supermarkt haben zum Beispiel alle Äpfel einen Einheitspreis, weil die Kassierer die Sorten nicht unterscheiden können - auf dem Markt können die Bauern besser differenzieren und verschiedene Preise für die Äpfel verlangen", sagt Valet. Manche Apfelsorte seien auf dem Wochenmarkt zudem günstiger.

Dass ein Apfel aus Neuseeland genauso viel kostet wie ein Apfel aus der Region liegt dem Experten nach daran, dass die Transportkosten dermaßen gering sind, dass es nur ein paar Cent pro Kilo ausmacht. Durch die großen Abgabemengen werden dann Obst, Gemüse oder auch Fleisch und Fisch günstiger. "Zum Teil ist es grotesk, dass auch während der Saison Ware eingeflogen wird", sagt Valet. Die Erdbeeren aus Marokko zu Weihnachten sollten für die Verbraucher nicht nur überflüssig sein. Fernab der Transportkosten sind die Umweltauswirkungen durch die Bewässerung vor Ort trotz Wassermangels schlecht für die Bauern. Zudem belaste die Konkurrenz aus fernen Ländern.

Lange Transportwege in der Kritik

Über 140 Tonnen Lebensmittel kommen mit dem Flugzeug nach Deutschland. Das macht zwar unter einem Prozent des gesamten Lebensmittelangebots aus, verursacht aber zehn bis 16 Prozent der durch Lebensmitteltransporte entstandenen Treibhausgase, wie eine Studie der Verbraucherzentrale errechnet hat. Pro Kilo Lebensmittel entstehen bei einem Flugtransport bis zu 220 Mal so viele klimaschädliche Emissionen wie bei einem Schiffstransport. Typische Luftfrachtgüter sind frische und leicht verderbliche Lebensmittel: Fisch aus Afrika, Spargel aus Peru oder Bohnen aus Kenia sowie exotischen Obstsorten wie Papayas, Guaven und Mangos oder Ananas aus Afrika.

Ob ein Lebensmittel mit dem Flugzeug transportiert wurde, erfährt der Verbraucher zumeist nicht. Die Verbraucherzentralen fordern bereits seit längerem eine Kennzeichnung von Flugware. Wer saisonal und regional einkauft, kann Klimaschutz selber machen, heißt es in der Studie. Dem Verbraucher sollte klar werden, dass Saisonware aus der Region frischer ist, weil es nicht über Tage transportiert wurde. Teiilweise sind auch die Pestizidgehalte geringer, weil die Bauern in Indien etwa nicht den gesetzlichen Bestimmungen wie in Deutschland unterliegen.
Quelle: UD / pte
 
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