Nachhaltige Mode: Diese Marken produzieren umweltbewusst
Nachhaltigkeit spielt im Modebereich eine zunehmend wichtige Rolle. Denn das Bewusstsein dafür, dass sich Umweltschutz in allen Bereichen unseres Lebens widerspiegeln muss, wächst bei immer mehr Menschen. Mittlerweile haben auch einige große Modeunternehmen den Trend zur nachhaltigen Mode erkannt. Doch was bedeutet Nachhaltigkeit bei der Produktion von Kleidung eigentlich?
04.04.2017
Nachhaltig produzierte Kleidung wird auch unter dem Begriff "Slow Fashion" zusammengefasst. Dabei geht es nicht nur um die verwendeten Materialien wie Biostoffe, sondern auch um lokale Produktionsstätten. Die Produktion in Deutschland bzw. in Europa ist natürlich im Vergleich zu anderen Ländern sehr kostspielig, sodass große Konzerne, die große Mengen herstellen, trotzdem häufig im Ausland produzieren. Aber auch hier kann man seinen Teil zu nachhaltiger Produktion beitragen.
Das beweist zum Beispiel das Modeunternehmen bonprix, das großen Wert darauf legt, dass auch an seinen ausländischen Produktionsstandorten Sicherheitsbestimmungen eingehalten werden und den Arbeitern ein gutes Arbeitsumfeld garantiert wird. Außerdem unterstützt bonprix die Initiative „Cotton made in Africa“, die sich für den nachhaltigen Anbau von Baumwolle einsetzt.
Auch aus GOTS-zertifizierter Baumwolle produziert sind die Jeans des Hamburger Labels Goodsociety: Hier gibt es Jeans in allen klassischen Passformen und verschiedenen modernen Waschungen. Das Besondere ist neben dem ökologisch angebauten Rohstoff, dass für die Waschgänge wiederaufbereitetes Wasser genutzt wird.
Die spanische Kette Mango präsentierte in diesem Jahr ihre nachhaltige Modekollektion "Committed", bei der laut Unternehmen besonderes Augenmerk auf komplett nachhaltige Materialien, umweltschonende Farbstoffe und neutrale Töne gelegt wurde.
Umweltbewusste Designer
Auch High-Fashion-Designer können auf nachhaltigen Ressourceneinsatz sowie umweltbewusste Produktion setzen. Ein gutes Beispiel hierfür ist der deutsche Modedesigner Michael Michalsky, der umweltfreundliche Materialien für seine Kollektionen verwendet. Er sieht die nachhaltige Mode definitiv als Trend, der sich auch in Zukunft weiter durchsetzen wird. Allerdings gibt es bislang noch ein Problem: Die Konsumenten sind oft nicht bereit, etwas mehr für fair produzierte Kleidung zu bezahlen. Doch auch hier, so der Designer, wird die Bereitschaft mit der Zeit wachsen und mehr Menschen werden von billiger Massenware zu nachhaltig produzierter Mode wechseln.
Daniela Pais, eine junge Designerin aus Portugal, bringt Nachhaltigkeit im Modebereich auf noch eine weitere Ebene: Neben den Faktoren Material und Produktion entwirft sie all ihre Kleidungsstücke so, dass sie multifunktional getragen werden können. Das heißt, dass sich gleich mehrere Kleidungsstücke miteinander kombinieren lassen und so wesentlich häufiger und länger getragen werden können. Außerdem bräuchte man mit ihrer Mode generell weniger im Kleiderschrank. Zusätzlich achtet die Designerin auf gerade Schnitte, um Stoffreste zu vermeiden.
Ökomode auf der Berliner Fashion Week
Sogar auf den Laufstegen der Berliner Fashion Week wird mittlerweile nachhaltige Mode präsentiert. Im Green Showroom und bei der Ethical Fashion Show können sich Besucher von der ökologisch und fair produzierten Mode überzeugen. Außerdem sind viele deutsche Designer und Labels vertreten, die sich ebenfalls der nachhaltigen Mode verschrieben haben. Das ist einzigartig in der Fashion-Show-Szene, denn auf keiner anderen Fashion Week ist so viel zum Thema Nachhaltigkeit zu finden wie in Berlin.
Und hier wird auch ganz deutlich, dass nachhaltig oder öko nicht gleichbedeutend mit altmodisch und spießig ist. Die nachhaltig produzierten Kollektionen stehen denen der anderen in Sachen Form, Farbe und Design in Nichts nach. Ganz im Gegenteil: Es gibt eine ganze Bandbreite an nachhaltiger Mode. Egal ob luxuriöse Designer-Stücke, Sportbekleidung, Streetware oder aber Schuhe aus ökologischen Materialien. Die Auswahl ist nicht kleiner als in herkömmlichen Modeläden, in denen weniger auf Umweltaspekte geachtet wird.
Nachhaltige Mode erkennen
Einen guten Anhaltspunkt, ob Kleidungsstücke nachhaltig produziert wurden, bieten die verschiedenen Öko-Siegel. Hier gibt es eine ganze Reihe an Symbolen wie zum Beispiel das Fairtrade-Siegel, die GOTS-Zertifizierung, bluesign Standard, das Naturland-Siegel oder Öko-Tex. Bei allen Auszeichnungen stehen verschiedene Kriterien im Mittelpunkt, die eingehalten werden müssen, um seine Produkte mit dem jeweiligen Symbol auszeichnen zu dürfen.