Mode

Nachhaltige Mode: Dringender Reformbedarf in der Branche

Obwohl das Bewusstsein für umweltbewussten Konsum wächst, fehlt es oft an erschwinglichen Alternativen. Die Expertin Carolyn Mair fordert klarere Umweltzeichen und Gesetze, um nachhaltige Mode zu fördern. Psychologische Barrieren müssen abgebaut werden, damit ethischer Konsum zur Normalität wird und die Branche positive Veränderungen vorantreibt.

13.12.2024

Nachhaltige Mode: Dringender Reformbedarf in der Branche

Selbst Menschen, die normalerweise ein starkes Umweltbewusstsein besitzen, neigen dazu, preiswerte Produkte zu erwerben, die sowohl ökologisch als auch ethisch bedenklich sind, da es an Alternativen mangelt. Dies kritisiert Carolyn Mair von der University of the Arts London, die zudem als Beraterin für Modeunternehmen aktiv ist. Bekleidungshersteller sollten mehr Anstrengungen unternehmen, um nachhaltige Mode zu unterstützen, indem sie diese für eine breitere Öffentlichkeit zugänglich machen und die Konsumenten besser über einen verantwortungsvollen Konsum informieren. Notwendige Reformen der gegenwärtigen Praxis, bei der Kleidung kostengünstig produziert wird, nur um sie später wegzuwerfen, lassen weiterhin auf sich warten.

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Öko-Label oft zu unklar

Laut der Expertin haben Öko-Labels auf Bekleidung einen erheblichen Einfluss, jedoch sollten sie klarer und überzeugender gestaltet sein, um eine größere Anzahl von Menschen zu verantwortungsbewussten Kaufentscheidungen zu bewegen. Für tatsächliche Veränderungen ist es von zentraler Bedeutung, ein umfassendes Verständnis dafür zu entwickeln, weshalb Konsumenten bestimmte Kleidungsstücke erwerben.

Obwohl viele Menschen häufig äußern, dass sie umweltbewusste Einkaufsentscheidungen unterstützen, finden sie oft keine passenden Kleidungsstücke. Dies hat verschiedene Ursachen, unter anderem auch die Preisgestaltung. Es existieren zahlreiche psychologische Aspekte, die die Motivation zum wiederholten Kauf von Modeartikeln beeinflussen. Dennoch könnten informative Werbekampagnen sowie eine verbesserte Zugänglichkeit und Preiswürdigkeit von nachhaltiger Mode dazu beitragen, dass Verbraucher eher bereit sind, umweltfreundlichere Entscheidungen zu treffen.

Gesetze für mehr Umwelt

„Psychologie im Kontext Mode kann zu einer ethischen und nachhaltigen Branche führen, die zu einer positiven Kraft für die Belegschaft der Hersteller, die Verbraucher und den Planeten wird“, glaubt Mair. Und weiter: „Durch die Beseitigung psychologischer Barrieren und die Förderung eines tieferen Verständnisses der Prinzipien nachhaltiger Mode können die Interessengruppen gemeinsam auf eine nachhaltigere und ethischere Zukunft der Modebranche hinarbeiten.“

Die aktuellen Diskussionen rund um die Modeindustrie fokussieren sich auf deren Einfluss auf den Klimawandel, vor allem durch kostengünstige Importe aus China sowie Baumwolle aus Indien. Mair plädiert deshalb für die Schaffung von gesetzlichen Regelungen, um sicherzustellen, dass die Branche Nachhaltigkeitsziele und ethische Arbeitsstandards umsetzt. Dazu zählt auch die Verpflichtung für Unternehmen, transparent darzulegen, wie sie beabsichtigen, ihre Emissionen zu verringern.

Quelle: UD/pte
 

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