MAN stellt mobiles Coronavirus Diagnostikfahrzeug vor
MAN Truck & Bus hat in Zusammenarbeit mit anerkannten Experten aus dem Gesundheitsbereich ein innovatives Diagnostikfahrzeug entwickelt, mit dem SARS CoV-2-Infektionen sicher und schnell an Hotspots nachgewiesen werden.
29.10.2020
Basis des rollenden Labors ist der Transporter MAN TGE. Mit über 500 Tests pro Fahrzeug und Tag eignet sich das rollende Labor perfekt, um bei Verdacht einer potenziellen Infektion direkt vor Ort Tests durchzuführen, zum Beispiel in Altersheimen, Schulen, Unternehmen oder anderen Einrichtungen. Mit Hilfe des MAN Coronavirus Diagnostikfahrzeugs können somit Infektionsketten gezielt unterbrochen werden.
Das innovative MAN Coronavirus Diagnostikfahrzeug wird einen wichtigen Beitrag zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie leisten, denn es liefert schnelle PCR-Testergebnisse vor Ort. Je schneller bei einem neuen Corona-Hotspot alle involvierten Personen sowie alle Verdachtsfälle getestet werden, desto effektiver lassen sich Ausbrüche und damit die weitere Verbreitung des Virus aufhalten. Neben der unkomplizierten Einsatzplanung des mobilen Diagnostikfahrzeuges ist die Schnelligkeit der Tests ein weiterer Pluspunkt des innovativen Produkts. Mit den innovativen molekulardiagnostischen PCR-Testgeräte Vivalytic von Bosch Healthcare Solutions an Bord des MAN TGE liegen die Testergebnisse bereits innerhalb von 39 Minuten vor. Es sind mit die schnellsten, zugelassenen PCR-Testgeräte, die es derzeit auf dem Markt gibt. Der gesamte Prozess mit Abstrich, Vorbereiten der Proben und Testen dauert somit weniger als eine Stunde.
Bei mobilen Einsätzen zum Beispiel bei Grenzübergängen entlang der Autobahn spielt das MAN Coronavirus Diagnostikfahrzeug eine weitere Stärke aus: Flexibilität. So lassen sich Testkapazitäten je nach Bedarf schnell verlagern und punktgenau dort einsetzen, wo sie benötigt werden. Das mobile Diagnostikfahrzeug ist außerdem digital. Mit ihm können vier Aufgaben in einem durchgängigen Prozess erledigt werden: abstreichen, testen, analysieren und kommunizieren. Die PCR-Testergebnisse werden digital vom Testgerät auf den Laptop in Echtzeit übertragen. Das ermöglicht einen schnellen Bericht direkt aus dem MAN Transporter an die zuständigen Gesundheitsbehörden, Ämter oder getesteten Personen.
Der Nutzen des MAN Coronavirus Diagnostikfahrzeugs im Überblick:
- Flexibles Testen, da wo es am dringendsten gebraucht wird, zum Beispiel an regionalen Hotspots
- Präventives Testen vor Ort möglich, zum Beispiel vor Veranstaltungen mit vielen Menschen, Events
- Reduzierung von Produktionsausfällen bei Unternehmen (Einbindung werksärztlicher Dienste)
- Einfaches Testen bei eingeschränkt mobilen Patienten, zum Beispiel in Pflege- oder Altersheimen
- Schnelle Identifikation und Isolation der infizierten Personen
- Deutliche Verkürzung von Prozesszeiten
- Entlastung der Hausärzte und Labore
Zwei unterschiedliche Fahrzeugkonzepte stehen zur Verfügung: Eines mit Standardradstand und 3,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht und eines mit langem Radstand und 5,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht. Die Kurzversion dient als fahrendes Diagnostikfahrzeug und wird durch den an der Entwicklung beteiligten Bosch-Distributionspartner aprimeo diagnostics mit bis zu 16 Vivalytic-Testgeräten ausgestattet. Die Bosch Vivalytic-Testgeräte finden in speziell gefertigten Rack-Systemen ihren Einsatz. Die Abstriche erfolgen außerhalb des Fahrzeugs, wo qualifiziertes medizinisches Personal die Patienten betreut. Dieses Einsatzszenario mit einem hohen Durchsatz an Testpersonen eignet sich gut bei Heimen, Schulen, Großveranstaltungen oder Unternehmen.
Die Langversion besticht durch die hohe Flexibilität im Einsatz, weil ein separater Abstrichraum sich innerhalb des Fahrzeugs befindet und beidseitige Markisen zusätzliche Kapazitäten schaffen. So werden mehr und schnellere Ortswechsel möglich. In dieser Langversion sind acht PCR-Testgeräte verbaut. Für eine Aufrechterhaltung eines Einbahnstraßensystems bei den Abstrichen wird der MAN TGE mit zwei automatischen, seitlichen Schiebetüren ausgestattet.
Das mobile MAN Coronavirus Diagnostikfahrzeug wird vom 2,0-Liter-Turbodieselmotor mit 177 PS angetrieben. Es kann optional mit Allradantrieb und 8-Gang-Automatikgeriebe versehen werden. Zur Serienausstattung gehören unter anderem hygienische Oberflächen, automatische Schiebetüren, Klimaanlage sowie Standklimaanlage und eine automatische Trittstufe. Als Sonderausstattung kann das Fahrzeug unter anderem mit bis zu zwei Waschbecken (für Test- und Abstrichraum), einem Rechnerplatz mit 220 Volt-Anschluss sowie Kühlschrank ausgestattet werden. Der Kühlschrank im Fahrzeug ermöglicht zusätzlich das Lagern von Antikörper-Tests.
Beide Fahrzeuge sind dank eingebauter MAN Telematik-Box internetfähig. Weitere Ausstattungsmöglichkeiten sind unter anderem:
- Geschlossene Markise, nach drei Seiten mit Zeltplane abgespannt, zur Durchführung von Abstrichen
- Sondersignalanlage, LED Kreuzblitzer, Funkvorbereitung
- Auf Anhängerkupplung montierte 400-Liter-Abfallbox mit 43 Kilogramm Nutzlast, schwenk- und rollbar
Einzigartig ist bei diesem Projekt nicht nur das Fahrzeug, sondern auch die schnelle Zusammenarbeit von anerkannten Experten in ihrem Fachgebiet. Das Ergebnis ist ein innovatives, praxisorientiertes Gesamtsystem zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Idee und Konzept des mobilen Coronavirus Diagnostikfahrzeugs stammen von Leeloo Medical und MAN Truck & Bus. Der Ambulanzdienstleister MKT-Krankentransport bringt seine Expertise im Umgang mit Patienten ein. MAN und AMS Ambulanzmobile bauen die Fahrzeuge nach medizinischen und seuchenschutzgerechten Standards um. Die Begutachtung des Fahrzeugs und Gefährdungsbeurteilung erfolgte durch den Fachberater Seuchenschutz vom Medizinischen Katastrophen-Hilfswerk Deutschland e.V. (MHW). Und schließlich brachte MAN Truck & Bus seine jahrzehntelange Expertise bei der Umsetzung von besonderen Fahrzeugkonzepten und deren Vermarktung ein.
Die neuen MAN Coronavirus Diagnostikfahrzeuge für schnelle SARS-CoV-2 PCR-Testergebnisse können in ganz Europa (EU 27+3) eingesetzt und ab sofort bestellt werden. Die ersten beiden Diagnostikfahrzeuge sind im Oktober 2020 fertig gestellt worden.