Revolutionärer Verbrennungsmotor ohne Abgase
Forscher der Polytechnischen Universität Valencia (UPV) haben einen neuartigen Verbrennungsmotor entwickelt, der weder CO2 noch andere umweltschädliche Abgase ausstößt.
03.09.2020
Das von seinen Erfindern als „revolutionär“ beschriebene Gerät soll nicht nur hoch effizient sein, sondern auch den strengen Emissionsregeln entsprechen, die ab 2040 geplant sind und deshalb eine echte Alternative zu E-Motoren darstellen. Die ersten zwei Prototypen werden schon in den nächsten Monaten gebaut.
„Das Beste aus zwei Welten“
„Die Technologie, die unser Team entwickelt hat, wird es ermöglichen, einen Motor zu verwenden, der dieselbe Autonomie und Wiederbefüllbarkeit bietet wie ein herkömmliches Pendant. Im Gegensatz dazu arbeitet er allerdings völlig sauber ohne jegliche Verunreinigungen oder Treibhausgasemissionen, genauso wie ein elektrischer Motor“, zitiert „TechXplore“ Luis Miguel García-Cuevas González, Lektor an der UPV. Die Automobilbranche habe dadurch eine Alternative für die Zukunft, die „das Beste aus zwei Welten vereint“, betont der Forscher.
Der innovative Ansatz basiert im Kern auf speziellen im Motor verbauten MIEC-Membranen („Mixed Ionic Electronic Conductor“), wie Projektleiter José Manuel Serra verrät: „Diese Membranen erlauben eine selektive Trennung von Sauerstoff aus der Luft. Auf diese Weise wird ein reines Verbrennungsgas erzeugt, das lediglich aus Wasser und hochkonzentriertem CO2 besteht.“
CO2 im Fahrzeug gespeichert
Der Clou ist, dass CO2 nicht wie normalerweise über den Auspuff an die Umwelt abgegeben wird, sondern im Inneren des Fahrzeugs gespeichert werden kann. „Dieses CO2 wird im Inneren des Motors komprimiert und in einem eigenen Druckbehälter gespeichert. Das hochqualitative reine CO2 kann dann beispielsweise bei einer Service-Station abgegeben und für industrielle Zwecke wiederverwertet werden“, erläutert García-Cuevas González das grundlegende Prinzip.
Interessant sein soll die „revolutionäre“ neue Technologie ihren Erfindern zufolge insbesondere für die Hersteller größerer Fahrzeuge, die sowohl Passagiere als auch Güter an Land, zur See oder in der Luft befördern. Außerdem könnte sie verstärkt dazu genutzt werden, um umweltschädliche Dieselmotoren abzulösen. „Was kleinere Gefährte betrifft, lässt sich damit zumindest ein Teil der CO2-Abgase aus dem Auspuff entfernen“, so UPV-Projektmitarbeiter Francisco José Arnau.