Innovation & Forschung

Meerwasserentsalzung geht mit Wellenenergie

Das kanadische Unternehmen Oneka hat eine schwimmende Entsalzungsanlage für trockene Küstenregionen entwickelt. Die Energie für die dazu nötigen Pumpen liefern Solarmodule und die Wellenbewegung. Die größte dieser Anlagen, die den Namen „Iceberg“ trägt, liefert laut den Entwicklern täglich 30.000 bis 50.000 Liter Trinkwasser. Das reicht eigenen Berechnungen nach für 100 bis 1.500 Menschen, abhängig von deren Lebensstil.

16.01.2023

Meerwasserentsalzung geht mit Wellenenergie

Entsalzung per Umkehrosmose

Der Schwimmkörper besteht aus recyceltem Kunststoff. 170.000 Trinkflaschen sind dazu nötig. Er ist am Meeresgrund befestigt. Das geht problemlos bei Wassertiefen zwischen 13 und 30 Metern, die erforderlich sind. Zweite Voraussetzung für das Funktionieren der Anlage: Die Wellen müssen mindestens einen Meter hoch sein. Und: Die Auf- und Abbewegung des Schwimmkörpers wird intern mechanisch so umgewandelt, dass die Bewegung eine Pumpe antreibt.

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Diese presst das Meerwasser in eine Umkehrosmoseanlage. Diese besteht aus zwei Kammern, die von einer halbdurchlässigen Membran geteilt wird. Die Membran hält die größeren Salzmoleküle und andere Verunreinigungen zurück. Der Wassereinlass ist durch ein feinmaschiges Sieb geschützt, damit kleine Fische, Eier und andere Kleinlebewesen nicht in die Anlage geraten können. „Es besteht keine Gefahr für Fische, Eier oder Pflanzen“, versichert Oneka.

Geringere ökologische SchädenIceberg und die kleineren Anlagen „Icecube“ und „P“ sollen das Leben im Meer weit weniger beeinträchtigen als Meerwasserentsalzungsanlagen an Land, weil diese hochkonzentrierte, also stark salzhaltige Sole ins Meer zurückleiten, die auf den Grund sinkt und dort ökologische Schäden anrichtet. Die Kanadier reichern das Abfallwasser dagegen nur so weit an, dass es 30 Prozent mehr Salz enthält als natürliches Meerwasser. Entsprechend geringer sind die Schäden.

Das Trinkwasser wird in einem Tank an Bord gespeichert und kontinuierlich an Land befördert. Die dafür nötige Pumpe bezieht ihre Energie aus Bordbatterien, die von den Solarmodulen an Deck aufgeladen werden. Die Anlage funktioniert laut Oneka also nur in sonnenreichen Regionen, was kaum eine Einschränkung bedeutet. Denn genau dort ist Trinkwasser oft knapp.

Weitere Informationen gibt es hier.

Quelle: UD/pte
 

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