Neues Software-Plugin der TUM macht Gebäude zu Lebensräumen
Im Projekt ECOLOPES der TUM soll ein neues Software-Plug-in Gebäudehüllen in Lebensräume für Tiere, Pflanzen und Mikroorganismen verwandeln. Ein intelligenter Algorithmus soll Informationen über potenzielle Bewohner bereits im Planungsprozess berücksichtigen. Der Prototyp des Tools wird für das Jahr 2025 angestrebt.
05.08.2024
Forscher der Technischen Universität München (TUM) haben ein neues Software-Plugin entwickelt, das im Projekt „Ecological building envelopes – ECOLOPES“ dazu dient, die Außenhüllen von Gebäuden in Lebensräume für Tiere, Pflanzen und Mikroorganismen zu verwandeln. Durch den Einsatz eines intelligenten Algorithmus wird dieses Expertenwissen bereits in den Planungsprozess integriert.
Im Einklang mit der Natur
Mit Hilfe des Modells sollen in Zukunft Informationen über potentielle Tier-, Pflanzen- und Mikroorganismenpopulationen, die sich in der Umgebung ansiedeln könnten, abgerufen werden können. Diese Daten beinhalten Details über mögliche Verstecke, Nistmöglichkeiten, Nahrungsquellen und das Zusammenleben mit anderen Arten. Das Tool basiert auf der Methode „Animal Aided Design“, deren Ziel es ist, den Schutz und die Integration von Wildtieren in die Stadtplanung zu fördern.
Um eine solide wissenschaftliche Basis zu gewährleisten, muss das neue Modell mit einer Vielzahl von Datensätzen gefüttert werden. Die Forscher durchforsten daher zahlreiche wissenschaftliche Publikationen, um Informationen über ökologische Nischen oder Nahrungspräferenzen von Pflanzen, Tieren und Mikroorganismen zu erhalten. Darüber hinaus arbeiten sie mit anderen Institutionen zusammen, um eigene Forschungsdaten zu generieren.
Prototyp für 2025 geplant
Ziel der Forscher ist es, bis 2025 einen ersten Prototyp zur Verfügung zu stellen. Derzeit laufen kleinere Projekte, in denen die Datensätze für die Planung realer Gebäudehüllen genutzt werden. Beteiligt sind auch Partner aus Industrie und Wissenschaft. Das ECOLOPES-Team plant die Einrichtung eines eigenen Graduiertenkollegs, die Einwerbung weiterer Fördermittel und die Gründung von Spin-offs.