Innovation & Forschung

CO2 in Lebensmittel verwandeln

Ein Forschungsteam der Universität Tübingen nutzt CO2 und erneuerbare Energien, um in Bioreaktoren hochwertige Proteine und Vitamine herzustellen. Diese innovative Methode bietet eine nachhaltige Lösung für die Ernährung der wachsenden Weltbevölkerung und könnte die Landwirtschaft deutlich effizienter machen – ohne landwirtschaftliche Flächen zu verbrauchen.

29.01.2025

CO2 in Lebensmittel verwandeln

Wissenschaftler:innen der Universität Tübingen verwandeln CO2 in wertvolle Proteine und Vitamine, die die Welternährung und die Gesundheit unterstützen können. Für den Umwandlungsprozess setzen sie auf erneuerbare Energien als Antrieb.

Bioreaktoren statt Tierfutter

„Wir nähern uns zehn Milliarden Menschen auf der Welt, und angesichts des Klimawandels und begrenzter Landressourcen wird es immer schwieriger, genügend Nahrungsmittel zu produzieren. Eine Alternative ist die Herstellung von Proteinen in Bioreaktoren, anstatt Nutzpflanzen anzubauen, um Tiere zu füttern, die heute Proteine liefern. Das macht die Landwirtschaft viel effizienter“, sagt Forscher Largus Angenent.

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„Es handelt sich um einen zweistufigen Fermentationsprozess, der der Bierherstellung ähnelt, aber statt den Mikroben Zucker zu geben, haben sie von uns Wasserstoff und Essigsäure bekommen“, sagt Angenent. In der ersten Stufe wandle das Bakterium Thermoanaerobacter kivui Wasserstoff und CO2 in Essigsäure um.

Besser als Fleisch und Fisch

In der zweiten Phase nutzt Saccharomyces cerevisiae, auch Bäckerhefe genannt, Essigsäure und Sauerstoff zur Produktion von Eiweiß und Vitamin B9. Wasserstoff und Sauerstoff werden durch Elektrolyse von Wasser mit Ökostrom erzeugt. Die daraus resultierende Proteinkonzentration übertrifft die herkömmlicher Quellen wie Fleisch, Fisch und Linse

Die Produktion von Vitaminen erfolgt ähnlich wie bei Mikroorganismen, die traditionell mit Zucker gefüttert werden. Angenent schlägt vor, die Hefe so zu verändern, dass sie keine Purine produziert, die Gicht verursachen können, wie es bei Fleisch, Wurst, Fisch und Meeresfrüchten der Fall ist. Er gibt jedoch keine Details zu seinem Ansatz an.

„Die Tatsache, dass wir Vitamine und Proteine gleichzeitig mit einer ziemlich hohen Ausbeute herstellen können, ohne Land zu nutzen, ist aufregend. Das Endprodukt ist vegetarisch/vegan, gentechnikfrei und nachhaltig, was für Verbraucher attraktiv sein könnte“, so Angenent abschließend.

Quelle: UD/pte
 

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