Innovation & Forschung

Zürich: Neues Institut für Umweltentscheidungen

Die ETH Zürich hat ein neues Institut: Das Institut für Umweltentscheidungen (IED) ist in seiner Art einmalig in Europa. Im IED haben sich Forscher aus den Bereichen Politikwissenschaften, Psychologie und Ökonomie zusammengeschlossen. Ziel des Instituts ist es, die individuellen und kollektiven Entscheide, die im Zusammenhang mit Ressourcen und Umwelt getroffen werden, zu erforschen.

09.05.2007

Wenn es um die Umwelt geht, fällt es vielen schwer, sich zu entscheiden, weil die Konsequenzen vielfältig und oft erst mit einer gewissen zeitlichen Verzögerung spürbar sind. Wie entscheidet man in einer von Unsicherheiten geprägten Situation "richtig"? Und wie können zukünftiges Wissen und neuartige Technologien zu nachhaltigen Lösungen beitragen? Das IED untersucht, wie Entscheidungen zu Stande kommen und welche Hindernisse die Entscheidungsfindung hemmen. Zudem arbeitet das neue Institut Vorschläge aus, wie solche Hindernisse durch Kommunikation, ökonomische Anreize und "Spielregeln" im politischen Bereich überwunden werden können.
 
Das IED bietet im Rahmen von zwei Masterprogrammen (Environmental Science und Agroecosystem) Lehrveranstaltungen an. Beim einen Programm werden komplexe Umweltsysteme (wie Klima, Wald usw.) und soziale Faktoren (Soziologie, Ökonomie, Politik)  analysiert und sinnvoll miteinander verbunden. Beim anderen wird der optimale Umgang mit den natürlichen Ressourcen untersucht, wobei gesellschaftliche Ansprüche und die Forderungen der Konsumenten besonders berücksichtigt werden. Durch den interdisziplinären Ansatz des IEDs sind viele Anwendung dieser Forschung denkbar: Von der Wahl einzelner Bauern für oder gegen bestimmte Anbautechniken über den Kaufentscheid für oder gegen energieeffiziente Autos bis hin zum politischen Entschluss für oder gegen eine rigorose Klimapolitik.
 
Das IED möchte mit seiner Forschung eine wichtige Grundlage für politische Prozesse schaffen und Entscheidungsträger dabei unterstützen, wirksame und nachhaltige Entscheidungen zu treffen. Gemäss Prof. Renate Schubert wollen die IED-Forscher aber nicht auf einer theoretischen, modell-orientierten Ebene stehen bleiben, sondern verschiedenste Interessengruppen z.B. durch
wissenschaftliche Publikationen, Newsletter, Tagungen und Workshops
unmittelbar ansprechen. Mit seiner Tätigkeit richtet sich das IED auch an Firmen, internationale Organisationen, Bauern- und Konsumentenorganisationen. Zudem steht das IED auch für direkte Beratungsmandate zur Verfügung. "Das neue Institut IED kann Umweltentscheidungen dank der breiten sozialwissenschaftlichen Ausrichtung und des ausgeprägten naturwissenschaftlich-technischen Know-hows an der ETH Zürich auf innovative und umfassende Weise unterstützen", betont Renate Schubert.
Quelle: UD
 
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