Innovation & Forschung

Satellitenbilder für Wasserkarten in Sambia

In einem von der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) geförderten Projekt werden die sambischen Behörden dabei unterstützt, unter Verwendung von Satellitenbildern eine Karte der Wasserressourcen des Landes zu erstellen, berichtet die ESA.

14.08.2007

Obwohl Sambia zu den afrikanischen Ländern gehört, die über die größten Süßwasserressourcen verfügen, leidet es wie viele seiner Nachbarn unter häufigem Wassermangel und Dürren. Dies ist zum Teil auf die verminderte Niederschlagsmenge in den letzten 30 Jahren zurückzuführen, aber auch auf menschliche Eingriffe, die Auswirkungen auf die Verfügbarkeit von Grundwasser haben.
 
In dem von der ESA geförderten Projekt "Integrated Water Resource Management for Zambia" (IWAREMA) werden Informationen über bestehende Wasserressourcen gesammelt. Mit Daten des multispektralen MERIS-Sensors der ESA an Bord des Envisat-Satelliten sind Karten erstellt worden, die zeigen, wo sich Grundwasser und geeignete Standorte für Dämme befinden, welche Bodenbedeckung vorliegt und wo ein Bodenerosionsrisiko besteht.
 
Ziel des Projekts ist es, den sambischen Behörden ein Informationswerkzeug an die Hand zu geben, mit dem sie diese lebenswichtige Ressource besser verwalten und schützen können. Viele der Daten werden im Kafue River Basin gesammelt, einem Untereinzugsgebiet des Flussgebiets des Sambesi, in dem mehr als die Hälfte der Bevölkerung des Landes lebt und in dem sich auch die Hauptstadt befindet.
 
"Die Ergebnisse des IWAREMA-Projekts können genutzt werden, um die Ökosysteme Sambias zu schützen, insbesondere in den Flussebenen des Kafue, wo Wildtiere, Landwirtschaft, Fischerei und Tourismus miteinander um regulierte Wasserressourcen konkurrieren", erläutert Jack Nkhoma vom sambischen Department of Water Affairs.
 
Die Karten, die die Veränderung der Bodenbedeckung zeigen, werden es den Regierungsbehörden ermöglichen, Trends bezüglich Entwaldung, Urbarmachung von Land und neuen Siedlungsgebieten zu erkennen und deren langfristige Auswirkungen auf die Wasserressourcen zu bestimmen. Da sie ein klareres Bild der Situation liefern, hofft man auch, dass die Karten die Behörden bei der Umsetzung abhilfeschaffender Maßnahmen unterstützen können.
 
Die Daten sollen den sambischen Behörden auch helfen, mit dem beispiellosen Wachstum der städtischen Bevölkerung umzugehen. Schätzungsweise leben etwa 34 Prozent der elf Millionen Einwohner des Landes in städtischen Gebieten. Die schnelle Urbanisierung bedeutet, dass die öffentlichen Behörden nicht damit nachkommen, wichtige Infrastruktur, wie z. B. Wasserversorgung und Abwassersysteme, aufzubauen.
 
"Das Bevölkerungswachstum und die Urbanisierung stellen eine enorme Belastung dar und die Bodenbedeckungskarten werden zeigen, wie demografische Variablen und Belastungen sich auf die natürlichen Ressourcen auswirken", so Nkhoma.
 
Wenn das IWAREMA-Projekt erfolgreich ist, könnte es auf andere Einzugsgebiete des Sambesi ausgeweitet werden. Dann können Vergleiche zu Gebieten, zu denen es derzeit sehr wenig Informationen gibt, gezogen werden.
 
IWAREMA war eines der unter dem ESA-Programm TIGER initiierten Projekte. Das Programm wurde 2002 gestartet und soll afrikanischen Ländern helfen, ihre mit Wasser verbundenen Probleme zu lösen und an fehlende Informationen zu Wasser mithilfe von Satellitenbildern heranzukommen. Derzeit sind mehr als 100 afrikanische Wasserbehörden, Universitäten und andere Organisationen an den TIGER-Projekten auf dem ganzen Kontinent beteiligt.
Quelle: UD
 
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