Ausbeutung und Missbrauch bei Erntehelfern
Verarbeitete Lebensmittel aus Spanien und Italien finden in Deutschland reißenden Absatz, vor allem Obst und Gemüse. Doch die Arbeitsbedingungen sind oftmals verheerend, wie eine Studie des Menschenrechtsberaters Markus Löning zeigt.
06.06.2018
Nach Frankreich ist Deutschland der größte Absatzmarkt für diese beiden Länder und importierte allein im Geschäftsjahr 2016/17 fast zwei Milliarden Kilogramm spanisches Obst und Gemüse. Besonders gefragt sind vor allem Zitrusfrüchte, Paprika und Gurken.
Doch der Anbau dieser Produkte durch dort ansässige Unternehmen, geschieht oftmals auf dem Rücken der Arbeiter, vielfach Migranten aus Afrika. Diese verdienen oft nur 25 Euro am Tag und haben keine gewerkschaftlichen Rechte. Vor allem Frauen erfahren öfter sexuelle Gewalt. Erst im April 2018 hat der Europarat den Agrarsektor als ein großes Risiko für Menschenhandel und Arbeitsausbeutung angeprangert. Die Missstände sind eklatant.
Hintergrundpapier zu Gegenmaßnahmen
Was die (deutschen) Importeure tun können und sollten, damit die Arbeiter in Spanien und Italien von den produzierenden Unternehmen künftig menschenwürdig behandelt werden, können Sie in dem von Löning–Human Rights & Responsible Business gerade veröffentlichten Hintergrundpapier nachlesen. Dort gibt der ehemalige Menschenrechtsbeauftrage der Bundesregierung, Markus Löning, einen Überblick über die Arbeitsverhältnisse in Spanien und Italien und macht Vorschläge, wie den Missständen in den Lieferketten begegnet werden kann - zum Beispiel durch neue Technologien wie Blockchain oder veränderte Anwerbeprozesse von Subfirmen.