Homeoffice: enorme Einsparpotenziale auf Pendelstrecke
Die Corona-Pandemie hat eindeutig gezeigt, dass das Arbeiten von zu Hause im sogenannten Homeoffice nicht nur Auswirkungen auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf bei Beschäftigten hat, sondern auch positive Effekte auf die Umwelt. Nach Hochrechnungen des ifaa – Institut für angewandte Arbeitswissenschaft e. V. sorgte das Arbeiten im Homeoffice für enorme Einsparpotenziale auf Pendelstrecke, Fahrtzeit und CO2-Ausstoß.
22.09.2021
„Hochgerechnet kann man es so vergleichen: Wenn 25 Prozent der Beschäftigten, durchschnittlich einen Tag in der Woche zu Hause arbeiten würden, entspräche das einem Einsparpotenzial von etwa 11,3 Milliarden Kilometer für Pendelstrecken allein in Deutschland. Das entspräche in etwa 14 000 mal zum Mond hin und zurück* oder 283 000 Erdumrundungen", so Dr. Ufuk Altun, wissenschaftlicher Experte des ifaa**.
Laut einer aktuellen Studie (Statistisches Bundesamt, zitiert nach de.statista.com, 2021) arbeiten rund 25 Prozent der Beschäftigten in Deutschland ausschließlich oder teilweise zu Hause. Weniger Fahrten zur Arbeit bedeutet auch, dass die Beschäftigten 333.300.000 Stunden (333,3 Millionen Stunden) an Fahrzeit gespart haben. Folglich lägen die positiven Effekte für einen reduzierten CO2-Ausstoß bei 2.133.120.000 Kilogramm (2,133 Milliarden Kilogramm). Neben Umweltaspekten hat dies auch positive Effekte zur Freizeitgestaltung. So haben die Menschen mehr Flexibilität für soziale und kulturelle Aktivitäten sowie für Familie und Freunde.
Annahme: Die Anzahl der Beschäftigten, die zu Hause arbeiten, wird steigen
Eine aktuelle Bitkom-Studie zeigt, dass weitere Unternehmen ihren Beschäftigten Homeoffice ermöglichen werden und weitere Beschäftigte gerne zu Hause arbeiten möchten. Wenn angenommen wird, dass 50 Prozent der Beschäftigten einen Tag in der Woche zu Hause arbeiten, würde das konkret bedeuten: Ersparnisse an 22.664.400.000 Kilometern Pendelstrecke, 666.600.000 Stunden Fahrzeit und 4.266.240.000 Kilogramm CO2-Ausstoß.
* Entfernung zum Mond: der Mittelwert liegt bei 384.403 Kilometern (Hin und zurück bei 768.806 Kilometern).
** Der Erdumfang beträgt – am Äquator gemessen – 40.075,017 Kilometer
Über das ifaa:
Das Institut für angewandte Arbeitswissenschaft e. V. in Düsseldorf (gegründet 1962) ist eine der renommierten Forschungsinstitutionen in den Disziplinen Arbeitswissenschaft und Betriebsorganisation. Seine Arbeit zielt primär auf die Steigerung der Produktivität in den Unternehmen ab und leistet damit einen wesentlichen Beitrag zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft. Das ifaa legt besonderen Wert auf die enge Verzahnung von Wissenschaft und Praxis und arbeitet in engem Kontakt mit den Arbeitgeberverbänden der Metall- und Elektroindustrie sowie deren Mitgliedsunternehmen.