Mitmachaktion „Homeoffice? Herausforderung angenommen!“
Viele Beschäftigte und Unternehmen sind auch künftig – unabhängig von der Corona-Pandemie – offen für das Arbeiten im Homeoffice. Sie ziehen es sogar häufig dem Arbeiten im Büro vor. Berufsarbeit in der eigenen Wohnung bringt neben zahlreichen Vorteilen aber auch Herausforderungen mit sich.
20.04.2022
Die Initiative „wir-forschen.digital“ des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) lädt Bürgerinnen und Bürger dazu ein, unter wir-forschen.digital/home-office/ ihre persönlichen Herausforderungen einzubringen, für die sie sich Unterstützung von der Wissenschaft wünschen. Gemeinsam mit den Forschenden und Studierenden werden dann Lösungsvorschläge erarbeitet.
„Im Homeoffice bewege ich mich zu wenig.“ „Ich habe das Gefühl, ständig erreichbar sein zu müssen und kann nur noch mit schlechtem Gewissen entspannen.“ „Ohne das gewohnte Arbeitsumfeld im Büro komme ich schwer in einen effektiven Arbeitsmodus.“ So oder ähnlich lassen sich einige der Hürden und Herausforderungen des Arbeitens im Homeoffice formulieren. Diese können vielfältig sein und Beschäftigte, Führungskräfte und Familienangehörige auf jeweils eigene Weise betreffen. Forschende und Studierende des KIT greifen derartige Herausforderungen auf, um zusammen mit Bürgerinnen und Bürgern innovative Lösungsvorschläge zu entwickeln. Seit Anfang April läuft die digitale Mitmachaktion „Homeoffice? Herausforderung angenommen!“. Sie ist Teil der vom Institut für Wirtschaftsinformatik und Marketing (IISM) des KIT geleiteten Digital-Citizen-Science-Initiative „wir-forschen.digital“, in der sich Bürgerinnen und Bürger aktiv – über digitale Plattformen und damit unabhängig von Ort und Zeit – auf Augenhöhe mit den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern an der Forschung beteiligen.
Hürden im Homeoffice-Alltag
In vier Themenfeldern – Bewegung und Gesundheit, IT-Sicherheit, Motivation und Führung sowie Kollaborationstools – können Bürgerinnen und Bürger online Herausforderungen ihres persönlichen Alltags im Homeoffice beschreiben, etwa wenn sie sich fragen, wie sie sich im Homeoffice vor Cyber-Kriminalität schützen können oder wie sie als Führungskraft Mitarbeitende auch remote motivieren und Teams zusammenhalten können. „Wir sind sehr offen für die unterschiedlichsten Fragen und möchten möglichst viele Menschen einbeziehen“, sagt Projektkoordinatorin Anke Greif-Winzrieth, Doktorandin am IISM und Managerin des Experimentallabors Karlsruhe Decision and Design Laboratory, kurz KD²Lab, am KIT. „Die partizipativ entwickelte digitale Plattform ist sehr leicht zugänglich und nutzbar“, betont sie. Für ausgewählte Herausforderungen werden Forschende und Studierende des KIT im Austausch mit den Bürgerinnen und Bürgern Lösungsvorschläge erarbeiten. „Die Ergebnisse werden wir im Sommer öffentlich präsentieren – dazu sind selbstverständlich alle Beteiligten und Interessierten herzlich eingeladen“, sagt die Wirtschaftsinformatikerin.
Interessierte können sich ab sofort unter wir-forschen.digital/home-office/ an der Aktion beteiligen. Zudem stehen Terminals zum Mitmachen im Foyer des ZKM | Zentrum für Kunst und Medien (Lorenzstraße 19, 76135 Karlsruhe) sowie in der Ausstellung „BioMedien“ im ZKM bereit.
Erlebbare Wissenschaft durch Digital Citizen Science
„Wissenschaft sollte nicht länger nur in geschlossenen Laboren und den Büros der Universitäten stattfinden. Alle Bürgerinnen und Bürger sollten sich auf einfache Weise im gesamten Forschungsprozess einbringen können. So können wir gemeinsam Wissenschaft demokratisieren“, betont Professor Christof Weinhardt vom IISM, der das Projekt leitet. Das Angebot, eigene Forschungsfragen zu formulieren und Erfahrungswissen mit Forschenden zu teilen, soll Wissenschaft erlebbar machen. Im Projekt erforschen und entwickeln Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus fünf wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Instituten des KIT Methoden und Infrastrukturen für die Forschung unter Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern. Dafür werden eine neuartige digitale Citizen-Science-Plattform sowie öffentliche Mitmach-Terminals entwickelt und bereitgestellt. So wird allen Interessierten die Möglichkeit zur aktiven Beteiligung an Forschungsaktivitäten sowie zur Kommunikation und Zusammenarbeit untereinander und mit Forschenden eröffnet – ein Anliegen, das auch das Wissenschaftsjahr 2022 – Nachgefragt! des Bundesministeriums für Bildung und Forschung zusammen mit der Initiative Wissenschaft im Dialog in den Mittelpunkt stellt.
Über das Beteiligungsprojekt „wir-forschen.digital“
Das in einer ersten Phase seit Anfang 2021 bis Ende 2022 geförderte Projekt „wir-forschen.digital“ mit dem Dachthema „Wohlbefinden, Arbeit und Bildung zu Hause“ wird mit rund 600 000 Euro aus dem internen Exzellenz-Förderprogramm „KIT Future Fields“ des KIT unterstützt. Beteiligte Institute des KIT sind das Institut für Wirtschaftsinformatik und Marketing mit Professor Alexander Mädche, Professor Benjamin Scheibehenne und Professor Christof Weinhardt, das Institut für angewandte Informatik und Formale Beschreibungsverfahren mit Professorin Melanie Volkamer, das Institut für Sport und Sportwissenschaft mit Professor Alexander Woll, das Institut für Unternehmensführung mit Professorin Petra Nieken und das Institut für Volkswirtschaftslehre mit Professorin Nora Szech.
Weitere Informationen gibt es hier.
Den Podcast „KIT.audio“ zum Digital-Citizen-Science-Projekt Wellbeing@Home in Zeiten von Homeoffice finden Sie hier.