Business Case

Schaeffler setzt auf mehr Energieeffizienz

Schaeffler hat seine Nachhaltigkeitsziele neu justiert und räumt Klimaschutzmaßnahmen mehr Raum ein. Bis 2024 soll die Energieeffizienz in der eigenen Produktion deutlich steigen und 100 Prozent des zugekauften Stroms für Produktionsstandorte aus erneuerbaren Quellen kommen. Besonders weit ist bereits der Standort Elgoibar von Schaeffler Iberia: Dieses Jahr produziert das Werk erstmals CO2-neutral.

13.11.2020

Schaeffler setzt auf mehr Energieeffizienz

Der Automobil- und Industriezulieferer Schaeffler will noch nachhaltiger werden. Das kündigte der Vorstandsvorsitzende Klaus Rosenfeld bei der Vorstellung des jüngsten Nachhaltigkeitsberichtes an. Weil sich die Anforderungen von Kunden, Investoren und Öffentlichkeit an eine nachhaltige Unternehmensführung gewandelt haben, richteten die Herzogenauracher ihr Nachhaltigkeitsmanagement neu aus und justierten ihre Nachhaltigkeitsziele mit einer „Sustainability Roadmap“ neu. Maßnahmen zur Eindämmung des Klimawandels haben nun ein noch größeres Gewicht erhalten.
Wie wichtig Schaeffler das Thema nimmt, zeigt auch die Einrichtung des vierteljährlich tagenden Sustainability Committees, dem die Mitglieder des Executive Boards und Mitarbeiter der ersten Führungsebene angehören.

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In Deutschland nur noch Erneuerbare

Eines der fünf zentralen Nachhaltigkeitsziele, das besonders dem Klimaschutz dient, ist die Energieeffizienz. Bis 2024 soll sie konzernweit im Umfang von 100 Gigawattstunden jährlich verbessert werden. Außerdem sollen innerhalb von fünf Jahren 100 Prozent des zugekauften Stroms für Produktionsstandorte aus erneuerbaren Energien stammen. Für Deutschland werde dieses Ziel bereits Ende des laufenden Jahres erreicht, kündigte Eduardo Sack, Leiter Schaeffler Produktionssystem, Strategie und Prozesse, im Gespräch mit dem Unternehmensmagazin „Schaeffler today“ an: „Damit reduzieren wir den globalen CO2-Fußabdruck des Unternehmens bezogen auf den Stromeinkauf auf einen Schlag um etwa 20 Prozent.“ Mit Blick auf die Gesamtemissionen belaufe sich die Reduzierung auf über 15 Prozent. 

Energieeinspareffekte erzielt Schaeffler mit verschiedenen Maßnahmen. Diese reichen von der Umrüstung der Beleuchtung auf LED-Technologie bis hin zur Nutzung von Blockheizkraftwerken mit Kraft-Wärme-Kopplung und der Modernisierung der Kältetechnik. Besonders viel Energie, nämlich bis zu 30 Prozent, kann durch den „€CO MODE-Button“ eingespart werden, den der Schaeffler-Sondermaschinenbau eigens entwickelt hat. Damit können in den Produktionsstätten laufende Komponenten wie etwa Beleuchtungen, Druckluft oder Antriebe zeitweise abgeschaltet und später wieder auf Knopfdruck in Betrieb genommen werden. Seit Mitte 2017 wurden alle Produktionseinrichtungen, die den Sondermaschinenbau verließen, damit ausgestattet. 40 Prozent dieser Systeme wurden zusätzlich mit einem Energie-Monitoringsystem ausgerüstet, das den Energieverbrauch der Maschine reduziert und gleichzeitig Betriebskosten und CO2 einspart.

Spanisches Werk Elgoibar arbeitet bereits CO2-neutral

Schaeffler Klaus Rosenfeld Jahrespressekonferenz 2019

Derweil fungiert das spanische Nadellager-Werk in Elgoibar als Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit und hat bereits einen wichtigen Meilenstein erreicht. Der Standort von Schaeffler Iberia produziert laut Schaeffler dieses Jahr erstmals CO2-neutral. Damit wurde das 2016 vereinbarte Ziel pünktlich erreicht.

Insgesamt verursachte der Betrieb des Werkes im Jahr 2015 noch etwa 3.600 Tonnen CO2-Emissionen. Seitdem ist es gelungen, bei allen direkten Treibhausgasemissionen und den Emissionen aus dem eingekauften Strom CO2-Neutralität zu erreichen. In einem ersten Schritt wurde die Stromversorgung komplett auf erneuerbare Energien umgestellt – wie übrigens auch an den Schaeffler-Iberia-Standorten Madrid und Barcelona. In Elgoibar reduzierten sich die CO2-Emissionen dadurch bereits um etwa die Hälfte. 

Alle weiteren nicht vermeidbaren Emissionen in Elgoibar kompensiert Schaeffler Iberia über den Kauf von Zertifikaten, mit denen Klimaschutzprojekte gefördert werden. Eine entsprechende Vereinbarung wurde etwa für den Bezug von Erdgas abgeschlossen. Ein Teil der Emissionen, der durch Transportwege, Fahrten der Mitarbeiter zum Arbeitsplatz oder durch Werksabfälle entstehen, wird wiederum mit einem weiteren Projekt zur Sicherung der Biodiversität adressiert: Bis Ende 2020 sollen in der Region mehr als 2.000 heimische Bäume gepflanzt werden.

Als nächste große Herausforderung begreift Schaeffler Iberia die Reduzierung des Wasserverbrauchs. Derzeit verschlingt die Produktion in Elgoibar noch 122.500 Kubikmeter Wasser im Jahr. Die Hälfte des verwendeten Wassers wird schon wiederaufbereitet. Nun ist ein neues Wasseraufbereitungssystem geplant, um den Anteil recycelten Wassers auf 75 Prozent zu erhöhen und insgesamt rund 90.000 Kubikmeter Wasser im Jahr einzusparen.

Mitarbeiter sind wichtige Ressource

Darüber hinaus spielen auch die Mitarbeiter eine wichtige Rolle in Sachen Klimaschutz und dem bewussten Umgang mit Ressourcen. „Vieles ist schon erreicht, wenn sich die Mitarbeitenden so verhalten, wie sie es auch zu Hause tun: etwa Licht und Monitor am Ende des Tages ausschalten, wenn sie den Raum verlassen, oder Wasser in der Kaffeeküche sparen“, unterstreicht Eduardo Sack.

Um die Mitarbeiter weiter bei ihrem Klimaengagement zu unterstützen, hat das Unternehmen in Elgoibar folgende Maßnahmen umgesetzt:

  • So wirbt eine Mobilitätskampagne dafür, beispielsweise den täglichen Weg zur Arbeit mit dem Bus oder dem E-Bike zurückzulegen. Dafür gibt es ein spezielles Busangebot sowie ein Leihsystem für Elektro-Fahrräder. 
  • Durch einen neuen Wasserspender in der Kantine hat die Belegschaft bis jetzt umgerechnet 4.500 Mineralwasserflaschen aus Plastik gespart.

Die Corona-Pandemie bedeutet für das Thema Nachhaltigkeit bei Schaeffler übrigens keinen Rückschlag. „Corona hat nochmals einen Push für Nachhaltigkeitsanforderungen gegeben“, sagte Thomas Fußhöller, Leiter des Bereiches Nachhaltigkeit, Umwelt, Arbeitssicherheit und -medizin. „Vor allem die Themen Klimawandel und Menschenrechte sind unseren Kunden zunehmend wichtig. Wenn Schaeffler dauerhaft ökonomisch erfolgreich sein will, dann müssen wir Umwelt und soziale Aspekte in unsere Geschäftsaktivitäten und unsere Strategie einbinden“, ergänzt Fußhöller in Schaeffler Today.

Quelle: UmweltDialog
 

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