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Taxonomiekonformität steigert Immobilienwerte

Die Einhaltung der Taxonomie führt zu deutlichen Verbesserungen bei den Finanzierungskonditionen und den Verkehrswerten von Immobilien. Laut dem vierten „ESG-Snapshot“ von EY Real Estate profitieren 22 Prozent der Befragten von mehr als fünf Basispunkten bei der Finanzierung und 26 Prozent von mehr als fünf Prozent höheren Verkehrswerten im Vergleich zu nicht taxonomiekonformen Immobilien.

12.06.2024

Taxonomiekonformität steigert Immobilienwerte

Trotz dieser positiven Ergebnisse sind die Befragten nicht uneingeschränkt begeistert von der EU-Verordnung. 56 Prozent fühlen sich von der schieren Menge und Geschwindigkeit der Regelungen überfordert, während knapp ein Drittel konkrete Umsetzungsvorgaben für die Immobilienwirtschaft vermisst. Obwohl 90 Prozent der Befragten die aktuelle Konsultation zur Offenlegungsverordnung (SFDR) zur Verbesserung der Vergleichbarkeit von Produkten grundsätzlich begrüßen, verstehen laut 72 Prozent der Umfrageteilnehmer noch immer nur wenige den Unterschied zwischen Artikel 8- und Artikel 9-Fonds.

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Die Meinungen zur CSRD (Corporate Social Responsibility Directive) sind geteilt: Die Mehrheit der Befragten (88 Prozent) ist der Ansicht, dass ihre Übergangspläne umfassender sind als bisherige Transformationspläne. Insgesamt glauben zwei Drittel, dass die CSRD die Vergleichbarkeit von Unternehmen verbessern wird, ohne Benchmarking-Systeme zu ersetzen.

„Für die Immobilienwirtschaft klaffen Wunsch und Wirklichkeit hinsichtlich ihrer ESG-Aktivitäten weiterhin oft noch auseinander: Die Ziele der Regulatorik werden überwiegend befürwortet, die Ausgestaltung ist aber entweder überfordernd oder die Anforderungen werden nicht ausreichend konkret umgesetzt. Während die Nomenklatur der Artikel-8- und 9-Fonds weitgehend etabliert ist wird bereits nun an der Weiterentwicklung gearbeitet “, sagt Dirk Rathlev, Partner bei EY Real Estate und Autor der Studie. „Die nachhaltige Transformation bleibt für die Branche also weiterhin eine große Baustelle – insbesondere in Verbindung mit den Notwendigkeiten und den Vorgaben der bestehenden und sich noch entwickelnden Regulatorik.“

Ambitionierte Transformationspläne und Hoffnungen auf Künstliche Intelligenz: So sollen die Portfolios bis 2030 taxonomiekonform werden

Derzeit haben die meisten Befragten einen Taxonomie-Anteil von weniger als 20 Prozent in ihren Portfolios. Obwohl der aktuelle Stand ernüchternd ist, sind die Transformationspläne ehrgeizig: Bis 2030 sollen die Portfolios von 72 Prozent der Befragten zu mehr als 40 Prozent taxonomiekonform sein, bei rund einem Viertel sogar zwischen 81 und 100 Prozent. „Der Weg dorthin wird jedoch steinig werden“, so Dirk Rathlev.

Die Befragten setzen große Hoffnungen in künstliche Intelligenz: 87 Prozent erwarten signifikante Verbesserungen bei der Gebäudeautomation, 85 Prozent bei der ESG-Datenqualität und 87 Prozent bei der Befüllung von Benchmarking-Systemen durch den Einsatz von KI. 70 Prozent der Marktteilnehmer erhoffen sich eine weitgehend automatisierte Befüllung von Fragebögen durch künstliche Intelligenz.

CO2-Preis: Unzureichende Anreize zur Gebäudesanierung und Belastung für Mieter und Vermieter

Laut 68 Prozent der Befragten bietet der CO2-Preis mit einem Maximum von 65 Euro pro Tonne nicht genügend Anreize für eine umfassende Transformation des Gebäudebestands. Mehr als die Hälfte ist zudem der Meinung, dass die Belastung durch den CO2-Preis für Mieter größer sein wird als für Vermieter.

Die gesamte Studie können Sie hier nachlesen. 

Die Umfrage wurde unter insgesamt rund 55 Personen aus verschiedenen Bereichen der Immobilienwirtschaft durchgeführt.

Quelle: UD/cp
 

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