Verpackungsvermeidung und Steigerung des Rezyklateinsatzes
P&G hat sich zum Ziel gesetzt, nachhaltigen Konsum auf breiter Basis zu ermöglichen. Dazu gehört es, deutlich weniger neues Plastik aus Erdöl und mehr Rezyklat für Produkte und Verpackungen einzusetzen. Wichtige Meilensteine bei der Vermeidung von Verpackungsmüll und bei der Wiederverwendung von eingesetzten Rohstoffen hat das Unternehmen bereits erreicht.
18.10.2019
Procter & Gamble auf der „K 2019“
Anlässlich der globalen Leitmesse für die Kunststoffbranche „K 2019“ hat Procter & Gamble (P&G) seine Ziele für eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft bekräftigt. So soll der Einsatz von Neu-Plastik aus Erdöl bis 2030 um 50 Prozent reduziert werden. Weiterhin sollen bis dahin alle P&G Verpackungen recycelbar oder wiederverwendbar sein. In Europa sollen schon bis zum Jahr 2025 circa 95 Prozent aller Verpackungsmaterialien recycelbar sein. Zudem sind weitere Nachhaltigkeitsprogramme in Europa gestartet, die bis 2025 umgesetzt werden.
Auf der „K 2019“ stellt P&G vor diesem Hintergrund das Projekt „HolyGrail 2.0“ in den Fokus. Ziel des Projektes ist es, bessere Voraussetzungen für eine Kreislaufwirtschaft im Verpackungsbereich zu schaffen. Im Projekt haben sich namhafte Unternehmen aus den Konsumgüter-, Handels- und Recycling-Branchen zusammengeschlossen, um Sortierreinheit von Plastik-Verpackungen und die Sortiereffizienz beim Recycling zu erhöhen. Dies wird durch den Einsatz digitaler Wasserzeichen möglich. Die Arbeitsgruppe wird von Gian de Belder, Verpackungsexperte bei P&G, geleitet. Im September 2019 war das Projekt „HolyGrail 2.0“ auf der FachPack, der Leitmesse für die Verpackungsindustrie, als Gesamtsieger sowie in der Kategorie „Circular Economy“ mit dem Sustainability Award 2019 ausgezeichnet worden.
Einsatz von digitalen Wasserzeichen
„Als einer der Pioniere, die ein hohes Maß an Nachhaltigkeit und industrielle Skaleneffekte verknüpfen, treibt P&G den Wandel innerhalb seiner Branche hin zu einem nachhaltigen Umgang mit Kunststoffen kraftvoll voran. Niedrige Recyclingquoten hängen neben der Infrastruktur und dem Einbezug der Haushalte vor allem auch mit einer schlechten Sortiereffizienz zusammen. Das wollen wir mit dem digitalen Wasserzeichen für Plastik ändern“, so Gian De Belder, P&G-Verpackungsexperte und Projektleiter von „HolyGrail 2.0“ zur Vorstellung des Projektes sowie der Strategien und Maßnahmen für Verpackungsvermeidung und nachhaltige Verpackung auf der K 2019.
Digitale Wasserzeichen für Verpackungen sind für das menschliche Auge kaum wahrnehmbare Codes, die große Fortschritte zu bisherigen Sortiertechnologien bieten. So liefern sie beispielsweise Informationen darüber, aus welchem Material die Verpackung besteht und ob Lebensmittel, Kosmetik oder ein Wasch- oder Reinigungsmittel darin verpackt waren. Die hinterlegten Informationen können über die gesamte Wertschöpfungskette (von der Herstellung bis zur Wiederverwertung) hinweg genutzt werden. Dadurch erhöht sich letztendlich die Qualität und Verfügbarkeit von hochwertigem Rezyklat.
Die Nachhaltigkeitsagenda „Ambition 2030“
„Weltweit strebt P&G an, dass bis 2030 alle unsere Verpackungen recycelbar oder wiederverwendbar sind. In Europa setzen wir uns noch ambitioniertere Ziele: Bis 2025 werden alle unsere wichtigsten Verpackungsplattformen recycelbar sein. Dies umfasst circa 95 Prozent aller Verpackungsmaterialien. Darüber hinaus haben wir uns weltweit verpflichtet, den Einsatz von sogenanntem Virgin Plastic, also Neu-Plastik aus Erdöl, in unseren Verpackungen bis 2030 um 50 Prozent zu reduzieren. Dies ist ein ehrgeiziges Ziel, und wir gehen davon aus, dass wir dadurch dann weltweit über 300.000 Tonnen an Neu-Plastik aus Erdöl einsparen“, so De Belder weiter.
„P&G hat sich als Unternehmen erfolgreich neu ausgerichtet und fokussiert sich auf die Bereiche, in denen wir unsere Stärken ausspielen können. Wir haben dabei auch die Art und Weise, wie wir Innovation vorantreiben, neu ausgerichtet. Wir gehen neue Wege bei den Produkten und wir gehen neue Wege in der Werbung. Auch zur Vermeidung von Verpackungsmüll setzen wir neue Akzente. Wir wollen dazu beitragen, Nachhaltigkeit im Alltag und in der Breite der Gesellschaft zu verankern. Wir haben klare Ziele definiert und wir messen sehr transparent unsere Fortschritte. Um voranzukommen, setzen wir ganz konkrete Maßnahmen auf breiter Basis um. Das wird auch zeitnah bei unseren großen Marken sichtbar: Ab Dezember 2019 wird etwa die Kartonverpackung von OLAY nicht mehr mit einer zusätzlichen Cellophan-Folie umhüllt werden. Die neuen Verpackungen werden ab Januar 2020 in den Handel kommen. Ariel stellt ab Frühjahr 2020 bei den Vorratspackungen der Ariel-PODS von einer großvolumigen Verpackung auf einen materialsparenden Beutel um“, unterstreicht Gabriele Hässig, Geschäftsführerin Nachhaltigkeit in der DACH-Region bei P&G. „Damit sparen wir bei diesen Verpackungen 75 Prozent des bisher verwendeten Plastiks pro Waschladung ein.“
Mit der Nachhaltigkeitsagenda „Ambition 2030“ hat P&G die wesentlichen Elemente definiert, die dazu beitragen, nachhaltigen Konsum in der Breite der Gesellschaft zu verankern. P&G nutzt Lebenszyklusanalysen, um die tatsächliche Auswirkung der Marken zu ermitteln. Um das Leben der Menschen heute und für die kommenden Generationen zu verbessern, übernimmt P&G Verantwortung für einen nachhaltigen Umgang mit seinen Produkten und setzt in den Bereichen Akzente, in denen der Hebel für den Umweltschutz am größten ist.
Um die Ziele der „Ambition 2030“ zu erreichen, setzt P&G auf eine funktionierende Kreislaufwirtschaft, die auf folgenden Faktoren fußt: Design for Recycling, effektive Sammelsysteme, informierte Haushalte, optimierte automatisierte Sortiersysteme, Nutzung von Recyclingmaterial und technische Innovationen. Um Innovation voranzubringen, ist P&G in verschiedenen Pionierinitiativen aktiv: Mit dem Pfandsystem Loop, das in Paris und New York pilotiert wird, wird Verpackung nicht mehr zu Abfall, sondern im Kreis geführt, also nach Verwendung eingesammelt, gereinigt und wiederbefüllt. Mit Fatersmart, einem Joint Venture von P&G und der Angelini Gruppe in Italien, arbeitet das Unternehmen daran, bis 2030 in mindestens zehn Metropolen weltweit Windelrecycling einzuführen. Die erste Anlage steht in Treviso, Italien. Eine weitere Sammlung läuft bereits in Amsterdam.
Um geschlossene Kreisläufe beim Kunststoffrecycling aufzubauen und abzusichern, setzt P&G auf globale Allianzen und Partnerschaften sowie auf nationale Initiativen
Mit Blick auf die globalen Herausforderungen ist die Alliance to End Plastic Waste für P&G von entscheidender Bedeutung: Mit der Allianz investiert P&G in die Infrastruktur zur Entsorgung von Plastikmüll in den Teilen der Welt, in denen die Herausforderung am größten ist.
In Deutschland engagiert sich P&G unter anderem als Partner beim Deutschen Nachhaltigkeitspreis und ist Initiativmitglied von GeTon, einem Initiativbündnis von Unternehmen der Verpackungsindustrie, Markenherstellern und Handelsunternehmen sowie den Dualen Systemen und Recyclingunternehmen für die Organisation einer effizienten und beispielhaften Kreislaufwirtschaft.
Gleichzeitig nutzt P&G seine starken Marken, um breite Veränderung für mehr Nachhaltigkeit im Markt zu erreichen und den Einsatz von Rezyklat bei den Produkten zu erhöhen.
Im Einzelnen setzt P&G derzeit europaweit folgende Menge an Rezyklat ein:
- Bis zu 50 Prozent Rezyklat in Lenor Weichspüler-Flaschen (Kunststoff: PET)
- 50 Prozent Rezyklat in Unstoppables-Flaschen (Kunststoff: PET)
- Bis zu 25 Prozent Rezyklat in Ariel und Lenor Waschmittelflaschen (Kunststoff: HDPE)
- 25 Prozent Rezyklat in Pantene Shampooflaschen (Kunststoff: HDPE)
- 25 Prozent Rezyklat in Head&Shoulders Shampooflaschen (Kunststoff: HDPE)
- 40-100 Prozent Rezyklat in Fairy Spülmittelflaschen (Kunststoff: PET)
Hintergrund zur Leitmesse „K 2019“
Die globale Leitmesse für die Kunststoff-Industrie „K 2019“ findet vom 16. bis zum 23. Oktober 2019 in Düsseldorf statt; erwartet werden mehr als 3.000 Aussteller aus mehr als 60 Ländern sowie über 200.000 Fachbesucher aus aller Welt. Schwerpunkte 2019 sind unter anderem die Themen „Plastics for Sustainable Development“ sowie „Circular Economy”. Zudem werden neue Wege für den Umgang mit Verpackungsmüll und Initiativen gegen die Verschmutzung der Meere und Gewässer erörtert.