Circular Economy

Podcast: Kaffee, Kapseln und Kritik - Ist Recycling die Lösung?

Der Welt-Recyling-Tag, der jedes Jahr am 18. März stattfindet, macht auf die Bedeutung des Recyclings für eine nachhaltigere Zukunft aufmerksam. Gerade bei Verpackungsmüll sind viele Menschen heute sensibel. Das gilt für Plastik, aber auch einzelnd verpackte Kaffeekapseln. Kann man diese achtsam recyceln? Unsere heutige Podcast-Ausgabe geht der Frage nach.

17.03.2021

Podcast

Im Gespräch mit Prof. Sebastian Klaus (Professor für Verpackungstechnik, Beuth Hochschule für Technik Berlin) und Tim Decken (Sustainability Manager, Nespresso Deutschland)

Tonne auf – Müll rein. Beim Thema Abfall sind wir Deutschen Spitze: Pro Kopf verursachen die Privathaushalte hierzulande direkt hinter Dänemark den meisten Müll. Nämlich rund 535 KG im Jahr. Die gute Nachricht ist: Auch in Sachen Recycling belegt Deutschland im europäischen Vergleich einen Spitzenplatz. Insgesamt werden etwa 70 Prozent der anfallenden Haushaltsabfälle recycelt. Dabei gibt es aber deutliche Unterschiede: Während gesammelte Elektroaltgeräte und Altglas zu 100 Prozent recycelt werden, sind es bei Hausmüll nur 16 Prozent. Wachsende Probleme bereitet vor allem das Thema Verpackungen.

Den Verpackungsanteil zu reduzieren und die Recyclingfähigkeit von Verpackungen zu optimieren, zählt deshalb zu den wichtigsten Nachhaltigkeitszielen, um die Müllberge zu dezimieren und Ressourcen zu schonen. Unsere Aufgabe sollte es daher sein, den Umstieg von einer Wegwerfwirtschaft zu einer Kreislaufwirtschaft hinzubekommen. Neben der Bereitschaft der Verbraucher*innen hier mitzuziehen und den Abfall sauber zu trennen, braucht es dafür vor allem Verpackungen, die leicht zu recyceln sind. Dazu zählt etwa Aluminium. Das Material ist gerade in der Lebensmittelindustrie beliebt, hygienisch einsetzbar, wiederverwertbar und wie alle Metalle verhältnismäßig gut aus dem Gesamtmüll zu extrahieren. Ein hoher CO2-Aufwand bei der Herstellung sowie offene Menschenrechtsfragen und Umweltverschmutzung beim Rohstoffabbau – Bauxit in diesem Fall – sind allerdings ein schwerer Rucksack.

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Gerade beim Thema Kaffeekapseln aus Aluminium sind viele Verbraucher in den letzten Jahren deshalb sensibler geworden. Das macht auch den großen Playern wie Nespresso zu schaffen. Nespresso-Kapseln sind für viele ein Synonym unserer Wegwerfgesellschaft. Im Kampf gegen den Kaffeekonzern wird hineinprojiziert, was in Lieferketten und privaten Haushalten alles falsch läuft. Dabei schießen manche Ansichten über den sachlichen Austausch von Pro und Contra hinaus. In unserem heutigen Podcast diskutieren wir (deshalb) am Beispiel von Nespresso faktenbasiert Fragen zu Recycling, Grenzen und Chancen der Kreislaufwirtschaft und Herstellerverantwortung.   

Wenn man es richtig angeht, dann kann man Materialien bis zum „Sankt-Nimmerlein-Tag“ wiederverwenden, sagt unser heutiger Gast Sebastian Klaus. Er ist Professor für Verpackungstechnik an der Beuth Hochschule in Berlin. Dort beschäftigt er sich mit der zentralen Frage, wie man Verpackung, Lagerung, Transport und Vermarktung von Waren so zusammenführt, dass am Ende Verbraucher, Firma und Umwelt davon profitieren. 

Unser zweiter Gast ist Tim Decken. Er ist Nachhaltigkeitsmanager bei Nespresso Deutschland. Im Austausch mit den Kollegen in der Schweiz geht es bei seiner täglichen Arbeit um Kaffeeanbau, Initiativen in Sachen Klimaneutralität und um die Themen Kreislaufwirtschaft und Recycling. Besonders stolz ist Decken, dass bis Jahresende alle Kapseln für den Privatverbrauch auf recyceltes Aluminium umgestellt werden.

Also alles im Lot? Da bleiben jede Menge Fragen, die wir den beiden stellen konnten.

Quelle: UmweltDialog
 

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