Nachhaltige Textilien im Kreislauf behalten
circular.fashion und FairWertung initiieren zusammen mit deutschen Modemarken und gemeinnützigen Alttextilsammlern/-sortierern das ClosedLoopPilot Projekt. Ziel des Projekts ist es, ein echtes Kreislaufsystem für die Modebranchepraktisch und in größerem Umfang anzuwenden.
02.09.2021
Kreislaufwirtschaft ist Teamsport – entlang der Wertschöpfungskette von der Produktion bis zum Recycling sind unterschiedlichste Akteure involviert. Entsprechend benötigt eine Kreislaufwirtschaft integrative Ansätze. Daher kommen in diesem gemeinsamen Pilotprojekt fünf deutsche Modemarken verschiedener Größenordnung (unter anderem Otto, ArmedANGELS und viele mehr), gemeinnützige Alttextilsammler sowie ausgewählte Recycler zusammen. Gemeinsam testen sie einen geschlossenen Kreislauf für Textilien durch Anwendung des circular.fashion Systems.
Was passiert konkret?
Circularity im Reality Check - im Rahmen des Projekts bringen die Modemarken unterschiedliche kreislauffähige Textilprodukte auf den Markt. Diese Artikel sind zusätzlich mit einer circularity.ID ausgestattet. Die circularity.ID macht eine intelligente Sortierung über gemeinnützige Rücknahmekanäle möglich. Das Konsortium geht hier als Pionierprojekt voran, um zirkuläre Modelle in der Praxisumzusetzen. Dadurch erwarten sich die Teilnehmenden wichtige Erkenntnisse über die notwendige Feinjustierung unter Einbezug von Konsument*innen für eine ökologische Kreislaufwirtschaft für Textilien zu gewinnen.
Teilnehmende
circular.fashion ist Teil der Projektkoordination und stellt die eigenen Services wie Beratung für kreislauffähige Produkte, die circularity.ID, digitale Produktseiten für Konsument*innen sowie intelligente Sortierstationen zur Verfügung. FairWertung e.V., als Dachverband von 139 gemeinnützigen Sammlern und Sortierern, gehört zur Projektkoordination und ist zugleich das Bindeglied zu den Alttextilsammlern/-sortierern, die alle bei FairWertung angeschlossen sind. Konrekt nehmen die Sammler Aktion Hoffnung Augsburg, Aktion Hoffnung Rottenburg-Stuttgart, Brockensammlung Bethel, Deutsche Kleiderstiftung, Diakonia München und die Sammelzentrale Laupheim teil. Sie erarbeiten gemeinsam mit den Modemarken Rückgabekanäle für die Konsument*innen. Weiter installieren sie intelligente Sortierstationen, um die mit ID ausgestatteten Kleidungsstückeoptimal im Sinne einer Kreislaufwirtschaft zu sortieren. Die beteiligten Modemarken ARMEDANGELS, Besonnen, OTTO, The Slow Label und Vretena entwickeln im Rahmen des Projekts jeweils einekreislauffähige Kollektion, welche mit einer circularity.ID ausgestattet wird. Zusätzlich wählen sie ein Verkaufsmodell, sodass die Textilien nach einigen Monaten wieder zurückgeschickt werden, um die Rückgabekanäle zu testen.
Die beteiligten Organisationen erwarten durch die praktische Erfahrung einv ertieftes Verständnis für die Erfolgsfaktoren zur Umsetzung einer Kreislaufwirtschaft für Textilien. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der wertschöpfungskettenübergreifenden Kollaboration zwischen Modemarken, Sammler/Sortierern und Recyclern.