Recycling und Upcycling bei Lamborghini

Auch das Umweltmanagement der Supersportwagen-Manufaktur arbeitet gemäß eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses: Lamborghini wurde im Jahr 2009 erstmals nach der Umweltmanagementnorm ISO 14001 zertifiziert. Diese internationale Norm stellt einen weltweit akzeptierten und angewendeten Standard für Umweltmanagementsysteme dar. Im selben Jahr wurde im Werk in Sant’Agata Bolognese das erste Upcyclingprojekt gestartet; seitdem sind zahlreiche Projekte hinzugekommen.

Die Umweltpolitik von Lamborghini ist ein integraler Bestandteil des langfristigen unternehmerischen Handelns. Die ganzheitliche Vision folgt einem 360-Grad-Ansatz: So ist beispielsweise das Werk seit 2015 als CO2-neutral zertifiziert. Im Jahr 2021 wurde die Hälfte aller Sonderabfälle aus der Produktion wiederverwertet. Anstatt sie zu entsorgen, werden Reststoffe bei Lamborghini in neue Ressourcen und Produkte umgewandelt.

Vom Verschnittstück zum Lederaccessoire

Zum Upcycling nutzt Lamborghini beispielsweise Leder, das die Qualitätskontrollen nicht besteht, sowie Verschnittstücke, die aufgrund ihrer zu geringen Abmessungen oder kleiner natürlicher Defekte nicht für Fahrzeuge verwendet werden können. Im Rahmen des „Upcycled Leather Project“ wird dieses Material – in Zusammenarbeit mit der Cooperativa Cartiera in Marzabotto bei Bologna – zu kleinen, personalisierten Lederwaren und -accessoires verarbeitet. Die ersten vier Produkte des Projekts sind eine Tragetasche, eine Smartphone-Hülle, ein Kreditkartenetui und ein Schlüsselanhänger. Sie sind unter lamborghinistore.com sowie bei den Vertragshändlern des Unternehmens erhältlich und tragen das Lamborghini-Logo sowie die Aufschrift „Reduce, Reuse, Recycle“: reduzieren, wiederverwenden, recyceln.

Entwicklungseinsatz als Recyclingmethode

Automobili Lamborghini verwendet in der Produktion seiner Fahrzeuge häufig Karbonfaser­ Verbundwerkstoffe. Die Abfälle, welche bei der Fertigung dieser veredelten Materialien entstehen, nutzt der Supersportwagen-Hersteller aus Sant’Agata Bolognese für Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten. Auf diese Weise hat das Unternehmen seit 2020 rund 27 Tonnen Abfälle zurückgewonnen, die anderweitig nicht mehr verwendet werden konnten. Als Alternative zur Wiederaufbereitung wird das Material darüber hinaus an Ausbildungseinrichtungen wie die Experis Academy in Fornovo di Taro oder Universitätsverbände wie Bologna Motorsport gespendet. Dort werden die Materialien zum Zwecke der Ausbildung neuer Techniker und Ingenieure wiederverwendet. Diese Art des Materialrecyclings wird parallel zur Entwicklung kleinerer Produktionen von Gadgets und Zubehör für Lamborghini-Kunden oder Veranstaltungen vorangetrieben.