Podcast: Die neue Bauproduktenverordnung erklärt
Wir sind jeden Tag ständig von unzähligen Baustoffen umgeben – ob der Türgriff, das Fenster, die Wände, Bodenbeläge oder Heizkörper. Aber haben sie sich schon einmal gefragt, wie nachhaltig diese Materialien sind, wie viel CO2 darin steckt und was damit bei der Entsorgung geschieht?
11.12.2024
Die neue EU-Regelung für Bauprodukte bringt bedeutende Veränderungen für das Bauwesen. Das Ziel ist, umweltfreundliche Produkte und nachhaltige Geschäftsmodelle in der EU zu etablieren. Die Regelung verlangt, dass Bauprodukte nun klare Umweltkennzeichnungen haben und Vorgaben zur Haltbarkeit, Reparatur und Wiederverwertung erfüllen. Ein digitaler Pass dokumentiert den gesamten Lebenszyklus der Produkte.
Im Zusammenhang mit dem Green Deal und den EU-Taxonomieregeln müssen auch Gebäude einer Umweltbewertung unterzogen werden. Das fordert detaillierte Umweltinformationen von Herstellern. Die Reform will auch Handelsbarrieren abbauen und einheitliche Standards schaffen, um den freien Handel mit Bauprodukten zu erleichtern. Hersteller sind verpflichtet, digitale, unveränderbare Belege für die Leistung und Übereinstimmung ihrer Produkte bereitzustellen. Die Übergangszeit bis zur vollständigen Umsetzung, die bis 2045 geplant ist, soll einen reibungslosen Wechsel zum neuen Rechtsrahmen ermöglichen – ein ehrgeiziger Schritt für eine grünere Bauzukunft in der EU.
Unser heutiger Gast Florian Pronold kennt das Thema von beiden Seiten: Als Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit war er lange für die politische Umsetzung der besagten Regelung verantwortlich. Heute ist er Geschäftsführer des Instituts Bauen und Umwelt – kurz IBU. Der Verein vertritt Unternehmen und Verbände aus mehr als 20 Nationen. Die Mitglieder eint das Ziel, Bauen nachhaltiger zu gestalten.
Titelbild: auremar / stock.adobe.com / Fotolia