Kreislaufwirtschaft und Identitätsarchitektur: Zukunftsmodelle für erschwinglichen Wohnraum
Der Schwerpunkt auf die „Circular Economy“ sowie die vom Hamburger Architekten Justus Asselmeyer entwickelte „Identitätsarchitektur“ versprechen für die Baubranche nicht nur eine Schonung der Ressourcen, sondern auch eine hohe Effizienz. Durch den Einsatz lokaler Abfallmaterialien, die beim Rückbau und Abriss anfallen, lässt sich nicht nur der Verbrauch grauer Energie verringern, sondern es können auch erhebliche Kosten eingespart werden.
29.11.2024
Der Experte erläutert: „Gerade jetzt, wo Wohnraum immer teurer wird, ist eine Umkehr im gesamten Bauprozess nötig. Bauen muss neu gedacht und konzipiert werden. Es ist an der Zeit, dass sich die Branche verändert. Dadurch wird einerseits ein positiver Beitrag zum Klimaschutz geleistet und gleichzeitig werden die Baukosten gesenkt.“
Identitätsarchitektur: Der Mensch im Mittelpunkt moderner Baukonzepte
Der Wandel hin zu modernen, nachhaltigen Baupraktiken schreitet unaufhaltsam voran, und junge Architekten wie Justus Asselmeyer tragen maßgeblich zur Gestaltung einer zukunftsfähigen Bauwirtschaft bei, in der Mensch, Natur und Wirtschaftlichkeit im Einklang stehen. Asselmeyer, der die „Identitätsarchitektur“ entwickelt hat, verfolgt dabei das Ziel einer behutsamen und nachhaltigen Architektur, die den Menschen und seine Beziehung zur Umgebung in den Mittelpunkt stellt.
„Identität mit der Umgebung und seinen Menschen unterscheidet schlechte von guter Architektur. Erst wenn Bewohner ein Bauwerk akzeptieren und es auch in ihr tägliches Leben integrieren, ist es architektonisch gelungen und dadurch langlebig und nachhaltig. Dabei ist auch entscheidend, dass die Planung und Umsetzung von Bauprojekten auf die Circular Economy ausgerichtet werden. Durch eine ganzheitliche Betrachtung des gesamten Lebenszyklus‘ eines Gebäudes können enorme Potenziale zur Ressourcenschonung und generell der Gestehungskosten identifiziert werden“, so Asselmeyer.
Von der Antike inspiriert: Nachhaltigkeit durch Materialwiederverwendung
Recycling im Bauwesen hat eine lange Tradition, denn Materialien waren in diesem Bereich immer schwer zu beschaffen und aufwändig zu verarbeiten. Schon seit Jahrtausenden wurden deshalb alte Gebäude abgetragen, um deren Materialien für neue Bauten zu nutzen – eine Praxis, die Archäologen weltweit nachweisen konnten. Für den Hamburger Architekten Justus Asselmeyer bedeutet dies nicht nur, recycelbare Materialien gezielt auszuwählen, sondern auch schon in der Planungsphase Demontage- und Wiederverwendungsoptionen zu berücksichtigen.
Damit die Kreislaufwirtschaft im Bauwesen ihr volles Potenzial entfalten und langfristig zu nachhaltiger Entwicklung beitragen kann, ist jedoch ein ganzheitlicher Ansatz erforderlich. Pioniere wie Asselmeyer zeigen, dass eine zukunftsfähige Bauwirtschaft möglich ist, wenn alle Beteiligten gemeinsam daran arbeiten. Ein Beispiel aus Asselmeyers Leben: Er bewohnt heute einen alten Resthof, der vor über 120 Jahren als ausgediente Schule im Nachbarort zurückgebaut und als Wohn- und Wirtschaftshaus neu errichtet wurde.
Wirtschaftliche Vorteile nachhaltiger Bauweisen für Mieter und Investoren
Nachhaltige Gebäude zeichnen sich durch eine bessere Verwertbarkeit, geringere Leerstandsquoten und oft einen höheren Immobilienwert aus, was sie sowohl für Mieter:innen als auch Investor:innen attraktiv macht. Die Vorteile umweltfreundlicher Bauweisen sind umfassend und vielfältig: Sie ermöglichen die Schaffung einer gebauten Umwelt, die nicht nur ökologisch verträglich, sondern auch sozial inklusiv und wirtschaftlich nachhaltig ist. So wird Wohnen wieder bezahlbarer.