Mit iPoint Product Sustainability zur zukunftsfähigen LCA
Daten sind Kern und Krux bei Lebenszyklusanalysen (LCA) von Produkten. Es kommt häufig vor, dass relevante Daten fehlen. Da erscheint es sinnvoll, auf vorhandene Sekundärdaten zurückzugreifen – also generische Daten aus zweiter Hand. Diese mögen zwar eine Zwischenstation auf dem Weg zu direkt für ein Produkt gemessenen Primärdaten sein. Aber ihre Qualität und Zuverlässigkeit sind entscheidend für die Aussage der Analyse. Die Beschaffung von Primärdaten dagegen ist aufwändig und komplex. iPoint vereinfacht die Arbeit mit Echtdaten und verhilft so zu mehr Transparenz
09.01.2024
Ob durch Gesetze, gesellschaftliche Erwartungen oder ökonomische Notwendigkeit: Unternehmen stehen zunehmend unter Druck, ihren CO2-Fußabdruck – und damit auch jenen ihrer Produkte – zu senken und transparent darüber zu berichten. Vor allem „Net-Zero-Ziele“ rücken immer stärker in den Fokus. Das hat Auswirkungen bis tief in die Lieferkette hinein, erklärt Peter Schmidt, CEO von iPoint in Reutlingen. Maßnahmen, die schnell und einfach zu erreichen sind, wie zum Beispiel die Reduzierung der eingekauften Energie, haben Unternehmen oft schon realisiert. „Aber jetzt geht es um viel mehr: Es geht um den Produktlebenszyklus. Wie groß ist der tatsächliche CO2-Fußabdruck der Produkte?“, so Schmidt. Um diesen zu ermitteln und somit echtes Net-Zero erreichen zu können, ist eine ganzheitliche Herangehensweise nötig. iPoint unterstützt Unternehmen in diesem komplexen Prozess mit Software-Lösungen und entsprechendem Fachwissen.
Sekundärdaten – weit besser als nichts!
Mit Hilfe von Lebenszyklusanalysen lässt sich der genaue Umwelt-Fußabdruck eines Produkts oder einer Dienstleistung ermitteln. Derzeit kombinieren Firmen dafür sowohl produktspezifische Primärdaten (Echtdaten), die sie im Rahmen der LCA erheben müssen, als auch eher allgemeinere und bereits vorhandene Sekundärdaten. Letztere sind schneller verfügbar und kommen daher oft zum Einsatz, um Zeit und Ressourcen zu sparen. Sie bringen aber auch eine Reihe an besonderen Herausforderungen mit sich, weiß Andreas Schiffleitner, Produktmanager für Product Sustainability bei iPoint in Wien: „Es ist immer besser mit Sekundärdaten zu arbeiten, als mit leeren Händen dazustehen. Sie sind eine wichtige und wertvolle Zwischenstation auf dem Weg zu Primärdaten, die u.a. direkt von Zulieferern stammen und von ihnen zusammengestellt werden.“
Weiter führt Andreas Schiffleitner aus, dass es wichtig sei, auf Daten zu setzen, die das wirkliche Bild der Materialzusammensetzung und somit der Umwelteinflüsse zeigten. „Nicht, dass es bei einem in der nicht allzufernen Zukunft liegenden eventuell vorgeschriebenen oder notwendigen Wechsel der Datengrundlage zu einem bösen Erwachen kommt.“
Und weiter: „Wir müssen immer daran denken, dass wir uns am Anfang einer rasanten Enwicklung befinden. Was wir heute tun, ist der erste Schritt in die richtige Richtung. Das gilt nicht nur für aktuelle, sondern auch für zukünftige Reglementierungen und Gesetze. Es ist zu erwarten, dass diese eher strenger und detaillierter ausfallen werden. Je nach Strenge der Anforderungen, reichen ungefähre Sekundärdaten womöglich nicht mehr aus. Unternehmen müssen dann Primärdaten nachliefern. Das bedeutet mehr Aufwand und birgt auch das Risiko, dass die neuen Zahlen eventuell schlechter sind, als erwartet.“ Verbraucher:innen, Investor:innen sowie andere Stakeholder:innen könnten zudem ungenaue Daten als irreführende Geschäftspraxis und Greenwashing betrachten, gegen das die EU übrigens ein Gesetz plant. Das beeinträchtigt das Ansehen des Unternehmens und kann langfristige wirtschaftliche Auswirkungen haben. „Der Fokus auf Daten aus verlässlichen Primärquellen ist daher für eine valide und verlässliche Net-Zero-Zielerreichung von entscheidender Bedeutung“, betont Schiffleitner.
Die Arbeit mit Echtdaten im Rahmen einer LCA stellt für Unternehmen oft eine Herausforderung dar. Denn um aussagekräftige Ergebnisse zu erhalten, müssen Firmen aktuelle Daten über die Lieferkette und den Lebenszyklus eines Produkts hinweg nicht nur sorgfältig und in ausreichender Menge erfassen, sondern auch validieren und interpretieren. Das ist ein zeitaufwendiger Prozess, der beispielsweise durch neue Regularien oder durch eine veränderte Produktion stetig neue Denkweisen erfordert.
Alle Daten im Blick
iPoint unterstützt Unternehmen nach dem CARE-Prinzip (Collect / Collaborate, Analyze / Automate, Report, Evolve) dabei, alle relevanten Daten zu verwalten und am Ende ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Dazu gehören auch Informationen rund um die Material- und Produkt-Compliance. „Die Erreichung von Net-Zero geht über die bloße Deklaration hinaus und benötigt eine integrierte Herangehensweise an die gesamte Wertschöpfungskette“, sagt Schiffleitner. „Unsere Software ermöglicht es Unternehmen, Daten, die vornehmlich für Compliance-Zwecke genutzt wurden, in ihre Nachhaltigkeitsberechnungen einzubeziehen. Nur durch eine solch umfassende Integration kann ein Unternehmen sicherstellen, dass jeder Aspekt des Geschäftsbetriebs den Net-Zero- Zielen entspricht.“ Die Datenerfassung erfolgt weitgehend automatisiert aus unterschiedlichen Quellen.
Dazu gehören interne und externe Systeme wie ERP und CAD, Informationen von diversen Datenbanken, zum Beispiel ecoinvent und Carbon Minds (cm.chemicals), aber auch Daten von den Lieferbetrieben sowie von Kundinnen und Kunden. Alle Informationen sind in einem zentralisierten System gespeichert. So können die verschiedenen iPoint Anwendungen aus Compliance und Sustainability auf sie zugreifen. Beispielsweise iPoint Product Sustainability. Diese Ökobilanzierungssoftware unterstützt Unternehmen dabei, die Umweltauswirkungen ihrer Produkte in kurzer Zeit zu analysieren. Für Firmen aus der Automobilbranche zum Beispiel bietet iPoint Product Sustainability Zugang über den Smart Connector zum International Material Data System (IMDS). Diese Primärdaten werden in der Software automatisch verarbeitet und stehen dann auch für eigene Produktklimabilanzen zur Verfügung. Das spart den Unternehmen Zeit und Ressourcen, weiß Schmidt: „Eine enorme wirtschaftliche Unterstützung, gerade in Branchen mit großen Produktkatalogen.“