Cotton made in Africa verbessert Leben afrikanischer Kleinbauern
Die Initiative Cotton made in Africa (CmiA) hat sich zum Ziel gesetzt, afrikanische Baumwollbauern und ihre Familien dabei zu unterstützen, ihre Arbeits- und Lebensbedingungen zu verbessern und die Natur zu schützen. Eine aktuelle Studie zeigt, dass die Initiative gerade durch ihre Schulungen die Lebensverhältnisse der Kleinbauern und ihrer Familien auf vielen Ebenen verbessern kann.
14.10.2021
Cotton made in Africa wirkt sich positiv auf die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Baumwollbauern aus, so das Ergebnis der aktuellen Studie, die das unabhängige Beratungsunternehmen Syspons durchführte, zur Wirkung von CmiA. Die Stärke des Engagements der Initiative liegt vor allem in den Schulungen für die Kleinbauern, die bei regelmäßiger Durchführung nachweislich zu höheren Baumwollerträgen führen. Die Schulungen konnten außerdem zu positiven kulturellen Veränderungen in den Dorfgemeinschaften beitragen. So wurde das Bewusstsein für die Bedeutung von Bildung, die Gleichstellung von Mann und Frau, die Rechte von Kindern sowie der Schutz von Umwelt und Gesundheit durch einen besseren Umgang mit Chemikalien in den Dorfgemeinschaften geschärft. Darüber hinaus erwies sich der CmiA Verifizierungsprozess als hilfreich, um die Managementfähigkeiten der lokalen Baumwollunternehmen* kontinuierlich zu verbessern und so bestimmte Bedingungen, wie zum Beispiel den Respekt von Kinderrechten, die Gleichstellung der Geschlechter oder die Arbeitssicherheit, durchzusetzen.
Produktivitätssteigerungen für CmiA Kleinbauern in Côte d'Ivoire
In Côte d'Ivoire zeigen die Evaluationsergebnisse, dass ein günstiges Marktumfeld es der CmiA Initiative ermöglicht, die Stärken ihres Ansatzes besonders gut auszuschöpfen. Die dort vorherrschende Struktur des Baumwollanbausystems sowie ein stabiler, national festgelegter Baumwollpreis haben positive Auswirkungen und sorgen für Einkommens- und Planungssicherheit der Bauern. Vor diesem Hintergrund konnte CmiA durch die Schulungen wirksam dabei unterstützen, kontinuierlich Wissen zu vermitteln und Know-how bei den Bauern aufzubauen. Dies führte dazu, dass gute landwirtschaftliche Praktiken besser angewandt wurden und so die Produktivität gesteigert werden konnte. In der Folge sorgte Cotton made in Africa für eine bessere Einkommenssicherheit und auch -steigerung. Gegenüber Vergleichsdaten aus 2015 stieg das durchschnittliche Einkommen einer Bauernfamilie in der Côte d'Ivoire aus CmiA-Baumwollverkäufen um fast 18 Prozent.
Klimawandel sowie Marktumfeld größte Herausforderungen für Kleinbauern in Afrika
Der zunehmende Klimawandel, dessen Auswirkungen deutlich und zunehmend spürbar sind, stellt eine große Herausforderung für die Kleinbauern in Afrika dar – insbesondere durch eine Destabilisierung der Regenmuster. Auch die sinkende Bodenfruchtbarkeit im Zuge einer abnehmenden Biodiversität und die Zunahme des Schädlingsdrucks setzen die Kleinbauern unter Druck.
In Sambia reduzierten zudem externe Marktbedingungen die Rentabilität und damit die Attraktivität des Baumwollanbaus für viele Kleinbauern in den vergangenen Jahren. Dies hatte zur Folge, dass die Stiftung das volle Potential von Cotton made in Africa nicht wie in Côte d'Ivoire voll ausschöpfen konnte. Jedoch gelang es der Initiative durch die etablierten Trainings die negativen Auswirkungen der ungünstigen externen Faktoren zu verringern und damit eine weitere Verschlechterung der Situation für die sambischen Baumwollbauern abzumildern. Kleinbauern, die mindestens drei Trainingseinheiten besuchten, erwirtschafteten um rund 23 Prozent höhere Erträge gegenüber solchen, die kein Training absolviert hatten.
Steigende Nachfrage nach CmiA-Baumwolle sichert zukünftige Investitionen für die Kleinbauern und den Umweltschutz
Um den positiven Einfluss von Cotton made in Africa auf die Lebensverhältnisse der Dorfgemeinschaften weiter auszubauen und die Resilienz der Kleinbauern gegenüber externen Faktoren zu stärken, hat sich CmiA zum Ziel gesetzt, die Trainingsstruktur kontinuierlich weiter auszubauen. „Angesichts des voranschreitenden Klimawandels und dessen Auswirkungen auf die Kleinbauern werden wir verstärkt in die Förderung klimaintelligenter landwirtschaftlicher Anbaupraktiken investieren. Wir freuen uns daher, dass Textilunternehmen und Brands ihre Nachfrage nach CmiA verifizierter Baumwolle in den letzten Jahren kontinuierlich erhöht haben. So können wir die Finanzierung dieser zukunftsweisenden Projekte sicherstellen,“ gibt Tina Stridde, Geschäftsführerin der Aid by Trade Foundation, einen Ausblick in die Zukunft.
Die Studie zur Wirkungsmessung von Cotton made in Africa gibt der Stiftung wichtige Einblicke in die Situation vor Ort. Sie wurde zwischen Oktober 2019 und Juni 2021 von dem anerkannten Beratungsunternehmen Syspons durchgeführt. Bewertet wurden die Auswirkungen der Schulungen und des CmiA-Verifizierungsprozesses auf die Lebensbedingungen der Farmer. Im Rahmen von zwei umfangreichen Fallstudien in Sambia und Côte d'Ivoire wurden Haushaltsbefragungen bei den Baumwollbauern, Fokusgruppendiskussionen mit den Dorfgemeinschaften sowie qualitative Interviews mit Branchenexperten durchgeführt. Darüber hinaus wurden alle relevanten Dokumente und Daten wie Selbstauskünfte der Baumwollgesellschaften und Verifizierungsberichte, zuvor durchgeführte stichprobenbasierte Erhebungen sowie eine vorherige Baseline Survey von 2010 analysiert.
*Lokale Implementierungspartner der Cotton made in Africa Initiative in Afrika.