Nachhaltiges Aluminium für Audi e-tron GT-Felgen
Die AUDI AG führt ihr CO2-Programm in der Lieferkette konsequent fort und reduziert so die CO2-Emissionen der in Audi-Modellen eingesetzten Bauteile bereits in der Herstellungsphase. Für den Audi e-tron GT bezieht das Unternehmen im Rahmen eines Pilotprojekts 20-Zoll-Felgen aus einem CO2-reduziert hergestellten Aluminium, das von Alcoa an die RONAL GROUP geliefert wird, die die Räder herstellt.
24.03.2021
Alcoa liefert Aluminium für das Audi-Pilotprojekt aus einem selbst entwickelten, innovativen Schmelzverfahren, bei dem Sauerstoff anstelle von Kohlendioxid freigesetzt wird. Das Joint Venture ELYSIS entwickelt dieses Verfahren weiter. Die ELYSIS-Schmelztechnologie, die derzeit mit Forschungen in den USA und Kanada zur Serienreife gebracht wird, verursacht im Vergleich zu dem traditionellen Verfahren zur Herstellung von Aluminium keine direkten CO2-Emissionen. Das Joint Venture verwendet eine sogenannte inerte Anode als Ersatz für Kohlenstoffanoden, die sonst bei der Elektrolyse verwendet werden, dem üblichen Verfahren zur Herstellung von Primäraluminium. Eine inerte Anode ist in der Elektrolyte unlöslich unter den bei der Elektrolyse erhaltenen Bedingungen.
Für die Herstellung der Audi-Räder beliefert Alcoa die RONAL GROUP mit einer Metallmischung aus dem ELYSIS-Verfahren und Alcoas CO2-reduziertem Aluminium. Die RONAL GROUP stellt die 20-Zoll-Felgen aus Aluminiumlegierung zwecks Gewichtsoptimierung im Flowforming-Verfahren her. Sie sind als optionale Ausstattungsvariante für das Modell erhältlich. Das spezielle, propellerförmige Design der Felge verbessert die Aerodynamik-Eigenschaften während der Fahrt. Die angebrachten Blades sind lediglich zwei bis drei Millimeter stark, decken die Räder größtenteils ab und sorgen so für eine hohe aerodynamische Effizienz.
Der Audi e-tron GT wurde als Gran Turismo gezielt auf Sportlichkeit und Effizienz ausgelegt und erreicht einen cw-Wert von 0,24. Dieser ausgezeichnete Luftwiderstandswert trägt wesentlich zur elektrischen Reichweite von bis zu 488 beziehungsweise 472 Kilometern (nach WLTP-Messverfahren) bei. Der Audi e-tron GT entsteht als erstes Elektroauto von Audi in den Böllinger Höfen an dem deutschen Standort Neckarsulm. Der Standort wird seit 2020 mit regenerativer Energie versorgt. Seit Start der Serienproduktion des e-tron GT liefert ein mit Biogas betriebenes Blockheizkraftwerk die für die Fertigung in den Böllinger Höfen benötigte Wärme. CO2-Emissionen, die derzeit noch nicht durch erneuerbare Energieträger vermieden werden können, gleicht Audi mit sogenannten Carbon Credits aus zertifizierten Klimaschutzprojekten aus.
Die RONAL GROUP fertigt die Felgen an ihrem Standort in Landau mit 100 Prozent Ökostrom und gleicht den Wärmeverbrauch durch verbriefte CO2-Minderungsrechte aus. Audi, Alcoa und RONAL GROUP sind Mitglieder in der Aluminium Stewardship Initiative (ASI). Die AUDI AG hat zu Jahresbeginn als erster Automobilhersteller von der ASI das „Chain of Custody“-Zertifikat erhalten, das dem Unternehmen unter Berücksichtung wirtschaftsethischer, ökologischer und sozialer Aspekte einen nachhaltigen Umgang mit Aluminium bescheinigt.
Audi hat 2018 das „CO2-Programm in der Lieferkette“ gestartet mit dem Ziel, seine Lieferkette sukzessive zu dekarbonisieren. Das Programm trägt dazu bei, die CO2-Emissionen pro produziertem Fahrzeug bereits in vorgelagerten Herstellungsprozessen zu reduzieren. „Aluminium steht im Fokus unseres CO2-Programms, da das Material nur mit hohem Energieaufwand hergestellt werden kann. Bereits bevor das Aluminium bei Audi ankommt, hat es große CO2-Emissionen in vorgelagerten Prozessen verursacht. Wir sind deshalb aktiv auf der Suche nach innovativen Verfahren, um so früh wie möglich im Entstehungsprozess CO2-Emissionen zu reduzieren. Das Verfahren von ELYSIS ist vielversprechend, da es bereits ab der Rohstoff-Verarbeitung greift“, sagt Marco Philippi, Leiter Strategie Beschaffung. „Mit solchen Innovationen steigern wir unsere Nachhaltigkeitsleistung in der Lieferkette und sorgen dafür, dass unsere Modelle mit einem geringeren CO2-Rucksack beim Kunden ankommen.“