Lieferkette

Medizinial-Cannabis-Markt: Canify setzt auf verantwortungsvolle Lieferkette aus Lesotho

Der Markt für medizinisches Cannabis in Deutschland entwickelt sich dynamisch. Auch aufgrund der steigenden Nachfrage erschließen viele Unternehmen neue Quellen. Neben der Produktqualität spielen die Arbeits- und Sozialbedingungen in den Anbau-Ländern eine immer wichtigere Rolle für die Hersteller.

08.11.2024

Medizinial-Cannabis-Markt: Canify setzt auf verantwortungsvolle Lieferkette aus Lesotho
Canify setzt auf Nachhaltigkeit und Qualität bei medizinischem Cannabis.

Markt für Medizinal-Cannabis vor weiterer steiler Wachstumskurve

Zum 1. April 2024 war es so weit: Die Bundesregierung nahm sich Länder wie Kanada zum Vorbild und legalisierte Cannabis, auch für den privaten Konsum. Der durch viele unabhängige Studien bereits nachgewiesene positive Einsatz von Cannabis zu medizinischen Zwecken ist in Deutschland zwar schon seit 2017 legal, der Zugang zu nun aber einfacher als zuvor. Besonders Schmerzpatienten sind erfreut, denn dank der Streichung von der Liste der Betäubungsmittel ist Medizinal-Cannabis nun anderen Arzneimitteln gleichgestellt.

Auch die Branche profitiert von der Gesetzesänderung, darunter die Canify AG aus Bayern. Das Unternehmen besitzt eine Lizenz für die unbegrenzte Einfuhr von Medizinal-Cannabis, hat sich jedoch klar positioniert sich ausschließlich auf medizinisches Cannabis zu konzentrieren und sich vom Freizeitmarkt abzugrenzen. Canifys Ansatz für Verkauf und Vertrieb besteht darin, das Geschäft mit Cannabis für Apotheken und Großhändler so einfach und bequem wie möglich zu gestalten. Dazu bietet das Unternehmen maßgeschneiderte Fertigungs- und Marktzugangslösungen für Drittparteien-Kollaborateure an und setzt Standards in Bezug auf Qualität, Produktionskapazität und Lieferzeit.

Woher kommt das Cannabis?

Doch die Qualität des fertigen Produkts genügt vielen Konsumenten heute nicht mehr. Wie in anderen Wirtschaftszweigen wollen die Käufer, die B2B-Partner, die Geldgeber und die breitere Öffentlichkeit erfahren, unter welchen Bedingungen das Cannabis angebaut, geerntet und nach Deutschland geliefert wurde. Immer wichtiger wird: Wie steht es um den Umweltschutz? Wie gestalten sich die Arbeitsbedingungen? Und wie gut werden die Arbeiter in den Anbaugebieten vor Ort entlohnt? Diese gestiegene Beachtung von ökologischen und sozialen Faktoren sowie die stark gestiegene Nachfrage nach medizinischem Cannabis sorgen dafür, dass bestehende Lieferketten weiter ausgebaut und weltweit neue erschlossen werden – und CSR (Corporate Social Responsibility) zunehmend eine Rolle dabei spielt, für welche Lieferanten sich die Hersteller entscheiden.

Sascha Mielcarek, CEO Canify
Sascha Mielcarek, CEO Canify

Was das konkret bedeutet, zeigt die jüngste Kooperation Canifys mit dem Anbauunternehmen MG Health aus dem afrikanischen Lesotho. Unter eigenem Namen vertreibt Canify in Deutschland die Produkte, die MG Health aus Lesotho produziert. „Mit MG Health haben wir einen Lieferanten gewonnen, der nicht nur perfekt zu unseren Qualitätsansprüchen passt, sondern darüber hinaus einen Mehrwert liefert“, sagt Canifys CEO Sascha Mielcarek mit Blick auf die strikt nach „Good Agricultural and Collection Pracice“ und „EU-Good Manufacturing Practice“ Richtlinien (kurz: GACP- und EU-GMP) durchgeführte Produktion. Andre Bothma, CEO von MG Health, erklärt: „Canifys integrierter, wissenschaftsorientierter Ansatz und sein außergewöhnliches Team passen zu den Werten und der Zukunftsvision von MG Health.“

Das Land, auf dem MG Health gebaut wurde, gehört 80 Feldbesitzern, allesamt Eigentümer aus der örtlichen Gemeinde. Die strengen Umweltstandards des Unternehmens aus Lesotho garantieren zudem, dass die Ressourcen erhalten bleiben, damit auch zukünftige Generationen davon profitieren können.

Türöffner für eine nachhaltige Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Afrika

Bei der Auswahl seiner Lieferanten achtet Canify besonders auf deren soziales und ökologisches Engagement: „MG Health hat uns mit ihrem ganzheitlichen Ansatz überzeugt. Sie produzieren nicht nur nach höchsten EU-GMP-Standards, sondern schaffen in Lesotho auch qualifizierte Arbeitsplätze und investieren gezielt in die lokale Gemeinschaft. Die Nachhaltigkeit dieser Werte sichern wir durch regelmäßige Vor-Ort-Besuche und einen engen Austausch. Wir haben gemeinsame ESG-Ziele (Environmental, Social and Governance) definiert und überprüfen deren Umsetzung kontinuierlich. Dabei geht es uns um eine echte Partnerschaft, bei der beide Seiten voneinander lernen und gemeinsam wachsen“, erklärt Mielcarek.

MG Health ist das erste Unternehmen aus Afrika, das nach dem Standard „GMP“ zertifiziert ist. Die Europäische Kommission hat diese Grundsätze und Leitlinien für eine „Gute Herstellungspraxis“ beschlossen, um die Lieferketten von Medizinprodukten nachhaltiger und vor allem auch sozial gerechter zu gestalten. Die Kooperation zwischen der Canify und MG Health zeigt exemplarisch, wie eine verstärkte nachhaltige Entwicklung, besonders in Afrika, aussehen kann.

Mielcarek ist stolz, dass die Cannabis-Wirtschaft hier mit gutem Beispiel vorangeht: „Der medizinische Cannabis-Markt bietet afrikanischen Ländern eine wichtige Chance für nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung. Die klimatischen Bedingungen sind ideal, wie das Beispiel MG Health in Lesotho auf 2.000 Metern Höhe zeigt. Entscheidend ist, dass wir vor Ort Wertschöpfung und Know-how aufbauen. Als Branche können wir dazu beitragen, indem wir langfristige Partnerschaften auf Augenhöhe eingehen und faire Preise zahlen. MG Health macht vor, wie das geht: Sie haben nicht nur die EU-GMP-Zertifizierung erreicht, sondern bilden auch lokale Fachkräfte aus und schaffen hochqualifizierte Arbeitsplätze.”

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Quelle: UD/cp
 

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