Audi: So kann urbane Mobilität funktionieren
Audi hat einen Arbeitskreis mit Städten, Wirtschaft und Wissenschaft ins Leben gerufen und mit den Partnern einen Begriffskatalog für die Stadt der Zukunft entwickelt. Eine DIN-Spezifikation definiert präzise mehr als 200 Begriffe für automobile Technologie zur „Intelligenten individuellen urbanen Mobilität“. Nur so ist garantiert, dass Stadtplaner Impulse aus der interdisziplinären Forschung und Entwicklung berücksichtigen können, während sie die Smart City von morgen entwerfen. Audi ist überzeugt, dass Städte von intelligenten Autos profitieren, wenn sie die passenden Schnittstellen schaffen.
30.05.2017
Was ist „fahrerloses Fahren“? Was versteht man unter einer „intelligenten Infrastruktur“?
Wie genau sieht „pilotiertes Parken“ aus? Lückenlose und nachhaltige Mobilität im urbanen Raum ist das Ziel aller Stadtplaner. Deshalb klärt die DIN-Spezifikation 91340 auch, was mit „Car Sharing“, „Ride Hailing“ oder „Fleet Services“ gemeint ist. Da wird es „Drop-off Areas“ geben, in denen Autofahrer aussteigen, bevor sich ihr Auto alleine einparkt.
In der Stadt sollen „Hubs“ und damit neue Knotenpunkte zum Umsteigen auf andere Verkehrsmittel einladen. Eine Stadt ist laut Definition „smart“, wenn sie „geschickt im Umgang mit Problemstellungen und im Finden von Lösungswegen“ ist. Und ein Auto bezeichnet man als „intelligent“, wenn es sich um ein „in sehr hohem Maße automatisiertes System mit umfangreichen Eingangsgrößen und komplexer Steuerungslogik“ handelt. Das Auto der Zukunft fügt sich damit perfekt in die Verkehrskonzepte der digital vernetzen Stadt ein.
Neben dem Deutschen Institut für Normung (DIN) beteiligten sich Vertreter aus Forschung (ETH Zürich), von Städten (Düsseldorf, Erfurt, Hamburg, München), der Industrie (VW Nutzfahrzeuge), dem Verband der Automobilindustrie (VDA) sowie stadtnahe Organisationen an der Audi-Initiative. Die DIN SPEC 91340richtet sich an alle Akteure, die sich mit urbaner Mobilität beschäftigen und daher neue Kooperationsmodelle anstreben. Die offizielle Publikation „DIN SPEC 91340 – Terminologie der intelligenten individuellen urbanen Mobilität“ ist beim Beuth Verlag erhältlich.
Beispiele aus dem Begriffskatalog
Intelligente Infrastruktur
in erheblichem Maß durch automatisierte Regelungsprozesse und hochentwickelte Datenanalyse gesteuerte Systemstruktur, welche selbstständig zur Vernetzung und Steuerung von Anlagen, Systemen, Geräten, Einrichtungen und Gegebenheiten agiert und operiert.
Anmerkung 1 zum Begriff: Der Austausch von Informationen von Steuerungs- und Regelungstechnik sowie von zugehörigen Sensoren wird genutzt, um so das Verhalten der Verkehrsteilnehmer und anderer Akteure zu erfassen oder zu antizipieren sowie eine nachhaltige, wirtschaftliche, sichere und stadtverträgliche Mobilität sicherzustellen.
Anmerkung 2 zum Begriff: Als Infrastruktur kommen in diesem Kontext im weitesten Sinn z. B. Straßenverkehrs-Signalanlagen, Sensoren, (Verkehrs-) Informationssysteme, (Verkehrs-) Steuerungssysteme und Datennetze in Frage.
Drop-off Area
Bereich, der für Kurzhalte von Fahrzeugen zum Aussteigen von Passagieren reserviert ist.
Anmerkung 1 zum Begriff: Drop-off Area ist nicht gleichzusetzen mit „Güterumschlagszone“.
Anmerkung 2 zum Begriff: Im Zuge eines Übergangs von Teil- zu Vollautomatisierten Fahrzeugsystemen erlangen.
Vollautomatisiertes Fahren
(en: High Automation)
Fahrbetrieb, bei dem das automatisierte System in spezifischen Anwendungsfällen alle Funktionen zur Erfüllung der Fahraufgabe übernimmt und alle Situationen automatisch bewältigen kann, auch wenn der Fahrer einer Aufforderung zur Übernahme der Fahraufgabe nicht mit angemessener Zeitreserve nachkommt
Anmerkung 1 zum Begriff: In einzelnen Anwendungsfällen jenseits der Systemfähigkeiten kann eine Unterstützung durch einen menschlichen Fahrer notwendig sein. [QUELLE: SAE J3016:2014-01, modifiziert – Definition wurde übersetzt, Anmerkung ergänzt]
Automatisiertes Fahrzeug
mit Sensoren und Aktoren ausgestattetes Fahrzeug, welches Informationen aus der Umwelt aufnimmt, in elektronischen Steuer- und Regeleinheiten verarbeitet und in gegebenen Situationen in einer jeweils angepassten Weise aus mehreren Möglichkeiten ein bestimmtes Verhalten auswählen kann.
Anmerkung 1 zum Begriff: Es unterstützt somit den Fahrer aktiv beim Fahren oder steuert selbstständig.