Crowdshipping als nachhaltiges Konzept für den lokalen Lieferservice
Der Lieferservice ist beliebter denn je und es haben sich verschiedene Konzepte wie Quick-Commerce oder Crowdshipping entwickelt. Weil für immer mehr Verbraucher:innen das Thema Nachhaltigkeit wichtig ist, brauchen Anbieter für Lieferservices Lösungen, mit denen Waren nicht nur möglichst schnell, sondern auch umweltfreundlich zum Endkunden gelangen.
29.03.2023
Wachstum und Verantwortung gehen Hand in Hand
Befragt man Verbraucher:innen zum Thema Lieferdienste, geben inzwischen etwa 50 Prozent an, dass sie ihre Bestellungen in Zukunft verstärkt über Schnelllieferdienste ordern möchten. Expert:innen erwarten sogar, dass der Umsatz mit Schnelllieferdiensten bis zum Jahr 2027 bei knapp 177 Milliarden Euro liegen wird.
Mit dem Wachstum entsteht auch eine Art Gewissenhaftigkeit. Für den Quick Commerce besteht dieser darin, bei allem Erfolg die eigene Verantwortung für soziale Belange, für das Klima und die Umwelt und damit die Pflichtgefühl in Sachen Nachhaltigkeit nicht aus den Augen zu verlieren.
Unternehmen wie Gorillas und Flink nutzen für ihr Quick-Commerce eine eigene Lagerlogistik. Das bedeutet, dass sie Basiskonsumgüter wie etwa Haushaltswaren und Verbrauchsartikel kaufen und in eigenen Lagern aufbewahren. Von dort werden sie dann bei einer Bestellung vom Lieferdienst abgeholt und zum Endkunden befördert.
Das Problem hinsichtlich der Nachhaltigkeit: Die Ware muss zunächst vom Hersteller ins Lager gebracht und einsortiert, in ein digitales System eingetragen, bei Auslieferung wieder hervorgeholt, eingepackt und anschließend aus dem System wieder ausgetragen werden. Das alles verbraucht nicht nur Energie, sondern auch personelle Ressourcen. Die Lagerangestellten müssen jeden Tag zur Arbeit und wieder zurück, wobei Auto, Bus oder Bahn CO2-Emissionen freisetzen. Kurz gesagt, jeder zusätzliche Weg und jeder erforderliche Handschlag reduziert die Nachhaltigkeit.
Crowdshipping hingegen ist deutlich nachhaltiger. Ursache ist der wegfallende Zwischenschritt „eigenes Lager“. Über Anbieter wie Shopopop können Kund:innen einfach ihre Bestellung bei einem der teilnehmenden Händler bestellen.
„Umweltfreundliche“ Routenplanung
Diese Variante ist nachhaltiger, weil der Lieferant Bestellungen annimmt, die er auf einer ohnehin geplanten Fahrt erledigen kann. Oft nehmen die Lieferanten etwas auf dem Nachhauseweg mit, das ein Nachbar oder eine Freundin in der Nähe gekauft hat. Das ist Nachbarschaftshilfe in Reinform, denn wer aus gesundheitlichen Gründen, aufgrund seines Alters oder weil er beispielsweise hochschwanger ist, nicht über die Kräfte verfügt, die Einkaufstaschen nach Hause zu transportieren, freut sich über die bis an die Wohnungstür gebrachte Tüte mit Lebensmitteln oder Getränken.
Der Vorteil beim Lieferservice-Konzept des Crowdshipping liegt in der effizienten und umweltbewussten Planung der Fahrten. Je weniger Produkte auf eigens notwendigen Fahrten transportiert werden, desto positiver fällt die Umweltbilanz aus.
Nachhaltigkeit durch Zusammenführung von Händler:innen, Kundschaft und Lieferant:innen
Indem Shopopop drei Gruppen, nämlich Kund:innen, Händler:innen und Lieferant:innen in seiner App zusammenführt, kann der Einsatz von Ressourcen optimiert und umweltschädliche CO2-Emissionen reduziert werden. Vor allem in großen Metropolen wie Berlin ist die effiziente Koordinierung von Lieferdiensten ein wesentlicher Beitrag in Sachen Umwelt- und Klimaschutz.
Aktuell haben vor allem Supermärkte und Blumenläden mit Shopopop die Möglichkeit, Lieferungen jederzeit anzubieten. Auch eine finanzielle Belastung entfällt. Die auf der Plattform gelisteten Lieferant/-innen bzw. Shopper können ihre Fahrten besser optimal koordinieren und gleichen ihre Fahrtkosten dadurch aus, dass sie hauptsächlich Besteller/-innen beliefern, die in ihrer Umgebung wohnen.
Für den Verantwortlichen des Deutschlandgeschäfts Mikko Riikkinen steht der Nachhaltigkeitsgedanke immer im Vordergrund: „Hinter unserem Service steht der Gedanke: Könnten die Leute nicht ihre regelmäßigen Fahrten nutzen, um ihren Nachbarinnen und Nachbarn zu helfen, indem sie ihnen ihre Einkäufe nach Hause liefern. Damit optimieren wir die letzte Meile der Lieferung, verringern das Verkehrsaufkommen und den CO2-Ausstoß.“